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Autor Thema: mein seelenleid nimmt kein ende  (Gelesen 1730 mal)

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yggdrasil

  • Gast
mein seelenleid nimmt kein ende
« am: 25 Juli 2017, 20:04:01 »

Hallo,

ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, bei meine Werdegang, ist wohl am besten.

Ich komme aus einer Familie, noch zwei Schwestern, die gekennzeichnet war und immer noch ist, von einem selbstgerechten, unterdrückenden, brutalen, ständig bewertenden, psychische Gewalt ausübenden Vater und einer schwachen Mutter, die uns nicht beschützt hat.

Mein Vater war nicht berechenbar, übte durch sein Verhalten massiv Druck auf uns Schwestern aus, wir mussten immer toll, brav, gescheit, nett gekleidet, keine negativen Gefühle haben und schon gleich gar nicht ausdrücken und wurden, vor allem meine ältere Schwester auch geschlagen, sehr.
Ich habe ein sehr traumatisches Erlebnis mit meinem Vater, bei dem er mich durch mein ganzes, doch recht großes Zimmer geprügelt hat, weil ich die Tür meines Zimmers etwas lauter ins Schloss fallen lies, und er mal wieder zuviel getrunken hat.

Ich sah das ganze Leid meiner älteren Schwester, die magersüchtig wurde, weil sie den hohen schulischen Ansprüchen meines Vaters nicht gerecht wurde, nichts durfte und regelrecht eingesperrt war, sie bekam keine Regel, durfte nicht ausgehen, keinen Freund haben.

Wir waren nichts wert, ein Haufen "Scheiße um den die Fliegen herumschwirren".
Wir wurden als dumm beschimpft, was ich sehr lange auch von mir glaubte, ich dachte von mir, dass ich nichts kann, nichts erreichen werde und hatte keine Ziele für mein Leben, völlig orientierungslos.

Ich durfte meine oft andere Meinung nicht äußern, das ging so weit, dass ich vor lauter Wut und Kummer und unterdrückten Worten die Luft anhielt und ohnmächtig wurde. Ich war ein zutiefst unglückliches, nachdenkliches, hoch-sensibles Kind, das schnell weinte und nie, aber auch gar nie gerne zu hause war.
Ich machte schnell Bekanntschaft mit dem anderen Geschlecht, suchte nach Liebe und Nähe, die ich von zu Hause sehr vermisste. Viele Jungs waren in dem Alter von 15 bis 18 aber nicht gut für mich und leider geriet ich mit 14 Jahren auch an jemanden, der nur geil auf Sex war, mich betrunken machte und schließlich auch missbrauchte.

Ich rebellierte, verweigerte den von meinen Eltern auferlegten sonntäglichen Gottesdienst bei einem pädophilen Pfarrer, (der an den drei Mädels immer gerne gegen Süssigkeiten-bezahlung rumfingerte, wenn ich das so schreibe könnte ich nur noch kotzen) in dem ich mich mit 12 vor die Kirche stellte und rauchte. Ich sagte dann meinen Eltern, dass ich an keinen Gott glaube, was ich auch nicht tue und nicht mehr in die Kirche gehe. Mein Vater meinte darauf, dass Gott mich dafür für immer bestrafen wird....
Ich wollte nicht mehr in die Schule, weil ich sowieso zu dumm war, fing an vermehrt zu trinken und auch zu kiffen, nahm Tabletten, hatte zwei Suizide versucht und wollte damals schon sterben, da war ich dann etwa 13.

Mein Beziehungswerdegang in Jugendjahren: immer Jungs und Männer, konnte nie alleine sein, es waren auch sehr schöne Begegnungen dabei, aber nichts hielt, aus verschiedenen Gründen, einer ist sicher, dass ich wahnsinnig viel Nähe und Tiefe in einer Beziehung benötige und die wenigsten Männer das so wollen.

Mein beruflicher Werdegang: ich habe irgendwie mit Nichtstun trotzdem mein Abitur geschafft und anschließend mehr als erfolgreich Biologie studiert und auch abgeschlossen. Ich hatte sehr gute Noten und habe immer geglaubt, ich verdiene diese gar nicht, entweder war die Prüfung zu leicht oder ich hatte einfach Glück.

Ich lernte im Studium meinen zukünftigen 2. Mann kennen, die erste Ehe war ein irrer Wahnsinn mit einem krankhaft eifersüchtigen Mann, der mich einsperrte.
Nach einem Jahr unserer Beziehung mit meinen 2. Mann merkte ich, dass er mehr so der Eigenbrötler war, keine Lust mehr auf Nähe und Sex und immer mehr nach Distanz strebte. Er sagte mir in 15 Jahre Ehe nicht einmal, dass er mich liebt, was ist denn schon Liebe...keine netten Aufmerksamkeiten zukommen ließ und mir auch nicht zeigte, dass ich eine begehrenswerte Frau bin, was ich aber sehr wohl bis heute bin.

Ich konnte meine Bedürfnisse kaum äußern, hatte für mich noch keine Sprache gefunden, konnte nicht einmal formulieren, dass ich überhaupt Bedürfnisse habe.
Irgendwie sind scheinbar durch eine enorme Fruchtbarkeit dann doch Kinder geboren worden, viel getan musste dazu nicht werden. Ich musste nie verhüten, denn das war nicht  nötig. Das erste Kind, mein Sohn, hat hochgradig ADHS ist mittlerweile 21 Jahre und hat alle Stationen des sozialen Abstiegs samt Obdachlosigkeit, Alkoholismus, Tablettenmißbrauch mit Wiederbelebung etc hinter sich, keine berufliche Ausbildung, lebt nun in meiner Eigentumswohnung.
Meine liebe Tochter wurde durch die Krankheit meines Sohnes selbst so in Mitleidenschaft gezogen, dass sie als kleines Mädchen depressiv wurde. Ich habe meinen Mann und meinen Sohn nach langen Jahren von Verzweiflung und Trauer und Burnout verlasssen.

Ich habe mein ganzes Leben nur gekämpft, gegen meine Eltern, gegen Lehrer, die mich nicht verstanden haben, gegen Schüler, die mich gehänselt haben, gegen Männer die mich in irgendeiner Form missbraucht haben.

Vor zehn Jahren kam ich dann mit einem zusammen, der eine diagnostizierte narzisstische Persönlichkeitsstörung hatte, das wusste ich am Anfang aber nicht, meine Angst vor dem Alleinsein hielt mich dann immerhin, trotz körperlicher Gewalt, von der psychischen ganz zu schweigen, fast 1,5 Jahre bei ihm.
Nachdem er mich dann fast die Treppen runtergestossen hätte und das wäre nicht gut für mich ausgegangen, meine kleine Tochter wie ein Stück Dreck behandelt hat, bin ich dann endlich gegangen. Aber ich war richtig gebrochen und habe lange gebraucht um mich zu erholen.

Anschließend der nächste Mann, 4 Kinder, ich mit ins Haus gezogen, er viel gearbeitet, ich die Kinder intellektuell und in sonst jeder erdenklichen Art gecoachet, unterstützt, beputzt , bekocht, die Exfrau regelmäßig anwesend und ich musste gehen, wenn sie kam, habe leider meine Wohnung aufgegeben und musste dann in der Zeit mit meiner Tochter zu meinen Eltern. Ich durfte mich bei meinem Partner nicht polizeilich melden, weil dieser Typ Angst davor hatte mir und meinen Kindern gegenüber irgendwelche Verpflichtungen auferlegt zu bekommen. Völliger Schwachsinn, aber er argumentierte, dass sich auch Sozialgesetze ändern können und er will keine weitern Mäuler stopfen müssen.

Ich war dort über 6 Jahre, musste nur noch funktionieren, Arbeiten, mein eigener anstrengender Job, Haushalten, Kinder zu Vergnügungen fahren, Exfrau aushalten, Sex auf Bestellung, auch noch mit Besonderheiten, die ich nicht wollte und nicht praktizierte und dadurch eine Scheiß-Geliebte war. Ich wurde beschimpft, beschrieen, beleidigt, erniedrigt (du bist zu blöd zum ficken) , nachdem ich mich vor lauter Depression und Kummer ins Bad einsperrte und vor Verzweiflung nur noch schrie und weinte, holte er die Polizei und lies mich in die psychiatrische Klinik einweisen.

Nach einer langen on-off phase, ich machte Schluss, er machte daraus ein Machtspiel, ich trennte mich.

In diesen vielen Jahren wurde ich immer wieder von Depressionen, Selbstmordgedanken, null Selbstwertgefühl, geplagt, ich hasste immer wieder mein Leben, mich, hatte enorme Schuldgefühle meiner Tochter gegenüber, strengte mich so für meine Kinder an, für andere, wollte geliebt werden, anerkannt, und auch selbst mal unterstützt.

Seit 1,5 Jahren bin ich mit einem lieben aber irre freiheitsliebenden Mann zusammen, intelligent, irre erfolgreich, sehr bekannt, famous, er ist mehr weg als bei mir, Auslandsreisen, viele Interessen, hat immer was zu tun. Ich kann mit ihm nicht über meine Geschichte, meine Bedürfnisse nach Nähe usw. reden. Er sagt, er will keine schwierige Frau, die Probleme bereitet und er will so leben, wie es ihm Freude bereitet und arbeiten ist Freude für ihn und da muss die Beziehung zurückstecken. Ich bekomme wieder verstärkt Depressionen.

Das was ich hier geschrieben habe, ist ein kleiner Auszug, von einer 52jährigen Geschichte, aber das kann ich ja hier gar nicht alles schreiben, das liest ja kein Mensch...

Wieder holt mich meine Vergangenheit ein, dass ich nichts tauge, schwierig bin, depressiv und jetzt geht mir der Lebensmut aus, aber so richtig.
Ich will und kann nicht mehr, ich möchte nur noch einschlafen, für immer, keinen Schmerz mehr spüren...ich will nicht mehr, ich will nicht mehr, ich bin alle, ich habe keine Kraft zu kämpfen, ich weiß gar nicht für wen, doch für meine Kinder, sie sind der einzige Grund, warum ich auf dieser gottverdammten Welt bin, ich will ihnen keinen Schmerz zuführen, und ertrage deshalb meinen eigenen, das hört sich alles so selbstbemitleidend an,
ich wirke auf andere gar nicht so, alle meinen ich bin stark, vor allem wortstark, erfolgreich, und bin aber innerlich sooo leer, dabei kann ich soviel geben, nur das was ich bekomme, ist so dürftig.....

Ich bin in Therapie, wiederholt, ich habe eine gute Therapeutin,
Aber ich habe von Chris Cornell und Chester Bennington eine Reaktion auf ein nicht erträgliches Leben mitbekommen und ist verstehe das so gut. Mein Kopf, mein Gehirn ist kein guter Partner, meine Synapsen quälen mich, mein Gehirn ist durch meine vermieste Kindheit geschädigt und ich habe den Mut verloren, dass das mal besser wird, mein Intellekt macht es nicht einfacher, ich kann mir nicht vorstellen, diese Qualen für den Rest meines Lebens durchzuhalten.....

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll.
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Merle0511

  • Gast
Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #1 am: 26 Juli 2017, 02:27:50 »

Hey ...

Ich weiss garnicht was ich darauf antworten soll... Ich fühle mich ihnen in vielen Einsichten ähnlich...
Ich würde mich riesig darüber freuen wenn sie mir antworten und wir vielleicht persönlich schreiben könnten.
Natürlich nur wenn sie es wollen.
LG
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ydrassil

  • Gast
Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #2 am: 26 Juli 2017, 08:24:08 »

Liebe Merle,

ja, wir können uns gerne direkt austauschen, wie möchtest du das machen?

Möchtest du meine Email, meine Telefonnummer?

LG
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stern

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Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #3 am: 26 Juli 2017, 10:45:30 »

Anmerkung

Persönlicher Austausch ist auch über PM möglich.

Ich rate zur Vorsicht bei der Weitergabe persönlicher Daten, wie Telefon Nummer usw.

Dieser Rat gilt nicht speziell für diesen Beitrag, sondern generell für Foren und chat's
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stern(Admin)

yggdrassil

  • Gast
Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #4 am: 26 Juli 2017, 10:49:42 »

Hallo und danke für den Hinweis,
was heißt PM?

Vg
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stern

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Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #5 am: 26 Juli 2017, 10:52:29 »

Persönliche Mitteilung

Möglicher weise müsst ihr euch dafür anmelden
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stern(Admin)

nubis

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Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #6 am: 26 Juli 2017, 10:53:12 »

PM = privat message (zu deutsch: private Nachricht) welche man verschicken kann, wenn man registriert ist.

Ihr müsstet euch im Forum anmelden um die Funktion nutzen zu können.
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Gegen Schmerzen der Seele gibt es nur zwei Arzneimittel: Hoffnung und Geduld

(Pythagoras)

yggdrassil

  • Gast
Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #7 am: 26 Juli 2017, 12:17:16 »

Hallo Nubis,

danke private message, klar.

Ich melde mich dann hier an.

LG
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Nellysun

  • Gast
Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #8 am: 26 Juli 2017, 13:09:48 »

Hallo liebe Yggdrasil,

ich habe gestern nacht noch deinen Eintrage gelesen, war dann aber zu müde um Dir sofort zu antworten. Es tut mir leid, wenn ich lese, was Dir alles schon in Deinem Leben widerfahren ist und ich kann gut verstehen, dass man irgendwann auch einfach nicht mehr mag. Ich habe bei weitem nicht so viele schlechte Erfahrungen in meinem Leben machen müssen und da ist es für mich schwierig die passenden Worte zu finden. Zwei Dinge sind mir aber beim Lesen eingefallen die ich Dir gerne sagen möchte - was Du daraus mitnehmen kannst bestimmst natürlich nur Du alleine ;)

Als erstes fällt mir beim Lesen auf/ein, dass all die Männer eine gewisse Gemeinsamkeit haben und das auch auf den neuen zutrifft, er ist nur der Gegenpol zu den vorherigen - Vereinnahmen vs. Freiheitsliebe
als zwei Pole die sich zu ein und dem selben hingezogen fühlen. Wenn man als Kind keine oder nur wenig Liebe und Anerkennung findet, sucht man diese später immer wieder in Beziehungen, was zu einer "ätzenden" Paardynamik führt. Ich bin in einer ähnlichen aber nicht vergleichbaren Situation - mein Partner hat, wie ich, so sein Kindheitspaket in die Beziehung mit eingebracht und seit fast 10 Jahren kann ich nun diese Dynamik beobachten und je mehr Abstand ich dazu haben um so mehr erkenne ich, dass es alleine an mir liegt die Dynamik zu ändern und dann zu sehen was passiert. Die Liebe und den Schutz den ich in der Beziehung suche, werde ich nur in mir selber finden. Kränkungen die in der Beziehung entstehen beeinflusse ich mit meiner Entscheidung ob ich mich kränken lasse oder nicht. Dinge die mich an meinem Partner stören sind im Grunde der Spiegel meiner Seele. Das muss nicht auf Dich zutreffen, ich finde aber den Gedanken, dass ich alleine für mich und mein Befinden verantwortlich bin sehr hilfreich, denn es gibt mir Selbstbestimmung über mein Leben (auch wenn ich mir damit noch etwas schwer tue).
Als zweites und letztes will ich noch sagen - auch wenn Deine Biochemie und Dein Intellekt der Meinung sind, Deine Prägungen sind nahezu fix - Gerald Hüther der Neurobiologe würde vermutlich widersprechen und sagen, das Gehirn kann sich noch bis ins hohe Alter umstrukturieren und wir lernen aus unseren Erfahrungen und können uns auch noch selber "umprägen"

Aus dem Tagesspiegel:
Der Einbruch der Neurobiologie in die Psychotherapie ist dramatisch. Hüther sprach von einem Paradigmenwechsel. Das wichtigste - und für die Psychotherapie umwälzende - Ergebnis der neueren Hirnforschung: Das Gehirn ist nicht mit Abschluss der Entwicklungsphase fertig und baut danach nur noch ab, sondern es ist plastisch. Das heißt, es bleibt lebenslang entwicklungsfähig. Die Folge: Diese Entwicklung des Gehirns ist abhängig von der Erfahrung.
Zitat: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/hirnforschung-wie-sich-die-seele-das-gehirn-baut/230846.html

auch interessant ist in diesem Zusammenhang Prof. Dr. Hans-Peter Dürr als Quantenphysiker, der sagt zuerst ist der Geist und dann die Materie:
https://www.youtube.com/watch?v=lrgQakHPRP8

Ich hoffe ich konnte Dir damit ein wenig Mut machen und natürlich darfst Du Dich gerne auch per PM bei mir melden wenn Dir danach ist :)

Fühl Dich lieb gegrüßt
Nelly
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Merle0511

  • Gast
Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #9 am: 26 Juli 2017, 16:25:51 »

Hallo

Wenn Sie whatsapp haben oder E-Mail wäre auch ok für mich . Aber ich melde mich auch erst mal hier an und schreiben ihnen dann über PM .
Denn es ist wirklich ein bisschen riskant private Daten hier hin zu schreiben

Lg
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Merle0511

  • Gast
Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #10 am: 26 Juli 2017, 17:06:50 »

Sooo habe mich nun registriert. :-)
Allerdings habe ich noch nicht heraus gefunden wie man sich über PM schreibt

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Crying Angel

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Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #11 am: 26 Juli 2017, 17:58:35 »

@ Merle:
PM schreibt man, indem man den Usernamen der betreffenden Person anklickt, dann steht links Aktionen und darunter Private Mitteilung schreiben, das anklicken und dann kann man loslegen :)

LG Michi
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Auch kleine Veränderungen können glücklich machen ;)

Merle0511

  • Gast
Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #12 am: 26 Juli 2017, 18:27:28 »

Oh supi
Vielen Dank:-)

Ich denke ich weiss nun wie es klappen könnte.
Kann es denn sein das Yggdrasil noch nicht registriert ist ?
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Yggdrasil

  • Gast
Re: mein seelenleid nimmt kein ende
« Antwort #13 am: 27 Juli 2017, 12:14:39 »

Liebe Nellysun,

vielen, vielen Dank für Deine Antwort.
Ich kenne diese Theorie oder Beobachtung oder Erfahrung, dass man sich oft ähnliche Partner sucht und das wiederholt, was einem in der Kindheit widerfahren ist. Und es gibt auch sicher unterschiedliche Aussagen zu unterschiedlichen Nähebedürfnissen. Was ich für mich festhalten möchte ist, keines davon bewerte ich als schlecht oder das einzig Richtige. Die meisten Beziehungen scheitern an den nicht gelösten Problemen die entstehen, wenn man unterschiedliche Bedürfnisse hat. Gerade in diesem Nähe-Distanz-Reigen.

Ich denke aber schon, dass jeder Mensch es braucht, das Gefühl zu haben, geliebt, gewertschätzt, begehrt zu werden und das wir unter anderem die Sprache uns gegeben ist, das auch mitzuteilen oder auch mit Gesten oder Blicken.

Es gab und gibt Männer, in meinem Leben, die konnten das leichter vermitteln und dann gibt es welche, die tun sich sehr schwer damit.
Zu Beginn einer Beziehung geben sich die meisten Männer sehr viel Mühe eine Frau zu gewinnen und nach einiger Zeit merkt man erst, wie die Männer (ich spreche von Männern, weil mich es mit Ihnen betrifft) ticken. Dann wird der Normalmodus gefahren und oft ist das, was man zu Beginn erlebt hat, sehr davon entfernt, was geäußert wurde, was man so braucht. Mein Partner erzählte mir, er wäre sehr nähebedürftig, was schlichtweg nicht stimmt.

Die langjährige Freundin meines Mannes mit dem ich auch die Kinder hatte, beklagte die gleichen Verhaltensweisen, wie ich. Es war identisch, so dass es mir manchmal schon schwer fällt zu glauben, dass mit meiner Selbstliebe per se was nicht stimmt, nur weil mein Mann ein Verhalten hatte, aus dem sich nicht erkennen lies, dass er mich liebt.

Auch mein jetziger Partner wurde von seiner Ex-Frau aus genau den gleichen Gründen verlassen, mit denen ich mir so schwer tue.
Sie war hier bei uns mal zu Besuch, mein Partner und seine Ex-Frau haben ein gutes freundschaftliches Verhältnis miteinander. Sie fragte mich mal in einer Situation in der wir alleine waren, wie es mir denn mit ihm geht. Sie sagte, wenn ich mir einen verbundenen Partner wünsche, mit dem ich einen Alltag leben möchte, muss ich gehen und zwar so schnell wie möglich. Weil er wird es nie sein, er würde ihm schon immer schwer fallen Gefühle  auszudrücken, möchte sich nicht einschränken wollen, auch für einen "geliebten" Menschen nicht.
Jeder liebt anders, jeder ordnet einer Partnerschaft einen gewissen Platz zu und mein bedauerlicher Fehler ist wohl immer, dass ich nicht rechtzeitig Konsequenzen ziehe...
 

Bestimmte Verhaltensweisen, der gewisse Umgang mit dem Partner, bestimmt über die Tiefe und Zufriedenheit eines Paares.
Ich kenne Gerald Hüther, ich kenne auch den amerikanischen Paartherapeuten Gottmann, oder David Schnarch,, Tobias Ruland und viele mehr.

Und ich glaube auch fest daran, dass das Gehirn bis ins hohe Alter veränderbar und plastisch ist. Ich habe mich sooo intensiv mit der Funktion des Gehirns, mit veränderbaren Verhalten, usw auseinandersetzen müssen und auch wollen, weil ich mich und auch meinen ADHS Sohn verstehen wollte und will und ich mich in einem starken Veränderungsprozess befinde.

Ich habe durch meine Eltern wahrscheinlich eine für mich ziemlich schwierige Vorstellung von Beziehung bekommen. Meine Eltern waren für sich alles, die hielten zusammen wie Pech und Schwefel, das fand ich eigentlich was sehr Schönes so zusammenzuhalten, für sie, meine Eltern.
Auf der anderen Seite wurde wir Schwestern durch diese Symbiose auch nicht beschützt, es gab keinen, der sich für uns einsetzte und meinem übergriffigen Vater Einhalt gebot und wir dadurch nicht viel Liebe und Anerkennung gefunden haben, und auch diese psychische und physische Gewalt nicht abgewendet wurde.

Meine Frage ist vielleicht provokant, aber was sucht man denn in einer Beziehung? Sicher unter anderem doch auch, dass man mit jemanden zusammen ist, den man liebt und umgekehrt, oder nicht? Sonst könnte ich ja mit jedem x-beliebigen zusammensein. Warum gibt es dann so viele Beziehungsratgeber, die beschreiben, wie man als Paar liebevoll miteinander umgeht? Was man tun kann, damit sich zeigen kann, dass einem was an anderem liegt.
Vielleicht ist Lösung wirklich die, dass ich bei der Wahl nicht sehr erfolgreich war und dass mir das Loslassen sehr sehr schwer fällt, dass ich mich mit sehr wenig auch noch rumquäle, anstatt zu sagen, sorry geht nicht mit uns, das passt nicht und auf funktionierende Gespräche hoffe und auf gegenseitiges Verständnis und Annäherung. Ich passe mich so viel an, dass der andere vielleicht gar nicht mehr so viel tun muss..

Dass ich mich sogar noch erniedrigen lasse über Jahre hinweg, weil ich es lange Jahre in der Kindheit einfach gewohnt war, dann in Starre zu verfallen und auszuhalten, ein Kind entwickelt Schutzmechanismen um Gewalt zu entgehen und das ist auch in Starre zu verfallen und einfach nur auszuhalten.
Das schlimme ist, dass das Wissen darüber nicht immer unbedingt dazu führt, dass man im Erwachsenenleben dann auch anders handelt oder handeln kann. Aber ich schaffe es schon besser, in kleinen Schritten, aber es ist nicht ausreichend, nicht so, dass ich mein Leben lebenswert finde.


Ich schreibe mir einfach mal meine Gedanken von der Seele..

Ich grüße dich ebenfalls lieb Nellysun
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