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Autor Thema: Hoffnung  (Gelesen 691 mal)

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Stella

  • Gast
Hoffnung
« am: 15 Januar 2018, 19:28:48 »

Hallo ihr lieben.

Was tut ihr um die Hoffnung nicht zu verlieren oder wiederzufinden.
Für jeden Tipp bin ich euch mega dankbar! Lg
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Ina

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Re: Hoffnung
« Antwort #1 am: 15 Januar 2018, 20:07:27 »

Hallo Stella,

am meisten hilft es mir, mich an den "kleinen" Dingen des Lebens festzuhalten. Voraussetzung dafür ist Aufmerksamkeit und Achtsamkeit: Wenn ich abends den Tag nochmal Revue passieren lasse und genau hinsehe, entdecke ich fast immer etwas, was positiv war.

Ein schönes Treffen mit meinem Liebsten, ein freundliches Lächeln beim Einkaufen, eine nette PN, der Sonnenuntergang, etwas, was mich zum Lächeln oder Lachen gebracht hat, jemand, der mein Herz berührt hat, etwas, was mich Dankbarkeit spüren lassen hat, ein tiefgehender Gedankenaustausch mit einer Freundin, ein lieber Brief, mit dem ich nicht gerechnet hätte, ein kurzer Moment der Ruhe in meiner weichen Kuscheldecke, zwitschernde Vögel im Garten, einem Hobby nachgegangen zu sein, eine interessante, neue Erfahrung, etwas, was mich inspiriert hat usw...

Nur mal ein paar Beispiele, was das sein könnte. Das sind für viele Menschen "Kleinigkeiten" – man nimmt sie so hin, schenkt ihnen keine besondere Beachtung, weil man sie für "normal" oder selbstverständlich hält und letzten Endes gehen sie ganz schnell im Alltagsstress unter oder werden von zu vielen negativen Gedanken überschattet. Mir hilft es, mich abends an solche Dinge zu erinnern und sie aufzuschreiben*. Damit führe ich mir immer wieder selbst vor Augen, dass nicht ALLES schlecht ist, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Es gibt immer und für jeden kleine Lichtblicke! Vielleicht nicht jeden Tag, aber wenn man genau hinschaut und reflektiert, findet man viel mehr, als man vermutet.


* Unter "Vermischtes" finden sich viele Threads, die sich gut dafür eignen, z.B. "Was hat dir heute FREUDE bereitet?", "Tagesinventur und Dankbarkeitsliste" oder "Wann habt ihr gelacht?".


Liebe Grüße
Ina
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Ina

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Re: Hoffnung
« Antwort #2 am: 15 Januar 2018, 20:20:20 »

Nachtrag:

Hilfreich ist es für mich außerdem, positive Erlebnisse und Gedanken mit anderen (Freunde, Partner, Forum) zu teilen, ihnen davon zu erzählen und Feedback dazu zu bekommen. Es tut einfach gut, wenn sich jemand mitfreut, Anerkennung zeigt oder auch nur "Das hast du gut gemacht!" sagt und das ernst meint. So spürt man, dass man anderen nicht "egal" ist.

Umgekehrt gilt das natürlich auch für Probleme und traurige Gedanken: Wenn ich mit empathischen Menschen darüber spreche, sie zuhören, sich in meine Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen können und mich spüren lassen, dass sie mich verstehen, fühle ich mich (manchmal) weniger "verloren". Depressive denken ja oft, sie wären mit ihren Sorgen ganz allein und niemand könnte nachvollziehen, was in ihnen vorgeht. Wie gut es dann tut, vom Gegenteil überzeugt zu werden!

Mir selbst aufzulisten, was mir gut tut oder in schwierigen Momenten hilft, finde ich auch vorteilhaft. Wenn es dann mal ganz "dunkel" ist, kann ich es mir (theoretisch...) nochmal durchlesen und eventuell das ein oder andere davon umsetzen. Geht es mir danach auch nur ein kleines bisschen besser, ist auch das ein Hoffnungsschimmer!
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Stella

  • Gast
Re: Hoffnung
« Antwort #3 am: 15 Januar 2018, 21:38:09 »

Vielen lieben Dank für deine Tipps Ina!

Das mit dem Tagebuch mache ich schon einige Jahre. Allerdings ist es momentan so das ich(wiedereinmal) an einem Punkt bin wo es mir durch extreme ständige Angst nicht möglich ist solche Momente zu haben. Vor einiger Zeit standen zwei oder mehr schöne Momente am Tag drinnen. Seit zwei Wochen sind die Seiten leer. Beim letzten Mal dauerte diese schlimme Phase über ein halbes Jahr. Ich weiß auch das es (wahrscheinlich wieder vorbei geht) weiß aber trotzdem einfach nicht wie ich das aushalten soll. Wenn ich mir meine schönen Momente durchlese werde ich nur verdammt traurig weil ich Angst habe sowas nicht mehr erleben zu dürfen. Ich möchte mich ja freuen.
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