Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

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Autor Thema: Genug von der Welt  (Gelesen 634 mal)

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Shawn-Mikel

  • Gast
Genug von der Welt
« am: 17 Januar 2018, 18:58:03 »

Guten Tag
Das ist mein erster Beitrag in so einem Forum , da ich eigentlich eher zurückhaltend bin und ungern die Dinge in
Meinem Kopf aussprechen zu wage aber ich möchte ihnen die Dinge Von mir erzählen um mein bedenken wenigstens etwas verständlich vorstellen zu können . Ich bin zarte 21(fast 22) Jahre alt.  Vermutlich seit klein auf litt ich an Depressionen und die Verhältnisse in meiner Familie und meinem Leben sind sehr (entschuldigt das schimpfwort)beschissen. Als letztes Kind von 4 war das aufwachsen schon nicht besonders fröhlich , meine Mutter ist psychisch sehr eingeschränkt(von allen wird vermutet borderline) daher kenne ich nicht viel familiäre Liebe oder geschweige den körperliche Zuneigung , die Frau hat mich(und alle anderen Kinder ) geschlagen , beschumpfen und nie als ihr Kind behandelt , mein Vater war 90% der Zeit arbeiten damit alle leben konnten, wenn er freie Zeit hatte , hat er mich vor dem pc oder damals auch Dem Super Nintendo gesetzt damit er seine Ruhe hat. Meine Geschwister haben sich auch wenig um mich gekümmert , die waren froh wenn sie ihre Zeit für sich oder ihre Freunde nutzen konnten , ich war also zum groß Teil alleine und habe mich selbst beschäftigen müssen , Kontakt zu anderen habe ich daher immer gemieden. Wegen gewissen Umständen sind wir ungezogen , ich war 5-6 Jahre alt , war schüchtern und hatte Probleme mit anderen Kindern anzubandeln. Mit der Zeit konnte ich mich mit den 5 anderen kindern in meiner Schule anfreunden , aber ich konnte nie einem vertrauen. Wir sind in ein uraltes Haus aufn Land mitten auf der Schwäbischen Alb gezogen , etwas runtergekommen und meine Mutter ging in den Tierschutz Verein , daher hatten wir viele Tiere , Pferde ,Hunde , Katzen , Schlangen ,Wasserschildkröten, ratten ,Mäuse ,degus. Wir Kinder mussten Uns immer um die Tiere kümmern und unsere Mütter lag faul vor dem Fernseher oder dem pc , schläge und Erniedrigung waren an der Tagesordnung , der Vater noch mehr beschäftigt als sonst. Die Grundschule lief gut , aber niemand beschäftigte sich mit mir und ich wurde ab der 3en Klasse faul , fühlte mich ausgeschlossen , war schüchtern und sehr weinerlich , ich kannte viele Dinge nicht und musste mir auch vieles wie benehmen beim Essen , Respekt älteren gegenüber selber beibringen , aber den arsch hochzukriegen und selber zu lernen , lernte ich nie . Wir sind 4 Kinder ( 2 Jungs und 2 Mädels , nur die selbe Mutter , die beiden älteren haben einen anderen Vater ). Die älteste von uns flog recht früh raus weil sie sich nicht mehr alles gefallen lassen könnte , musste ihr Geld von der Ausbildung abdrücken. Wir Kinder waren betroffen ,aber es ging dann einfach weiter.bei mir wurde festgestellt das ich eine Brille brauch , die Augen wurden schlecht , und wurde deswegen gehänselt , was mir als anfälliges ding nicht zu gute kam. Aufgrund meiner Faulheit und der Lehrerin der es mit mir reichte , kam ich Auf die Hauptschule ,obwohl ich alles konnte und nur zu faul war auf die groß und Kleinschreibung zu achten , aufgrund unserer Mutter hatte unser Familien Name einen schlechten Ruf , was sehr schnell auffiel und auch überall rumgesprochen hatte , in der Hauptschule ging dann fast genau so weiter , ich war faul , in der Familie gab es ( zumindest fühlte ich mich so ) keine Liebe oder Hilfe und ich stunpfte immer mehr ab , um Ärger fernzuhalten fing ich an zu lügen oder andere Kinder zu verprügeln ,mit Zweck oder einfach aus  reinem vergnügen. Dann ging unser Bruder auch und zu dieser Zeit hatte mein Vater schon eine Affäre obwohl er verheiratet war. Ich würde immer verschlossener , hatte zwar einen guten Kumpel aber wir machten mehr Blödsinn und tauschten uns kaum aus ,hatten aber die selben hobbys.ich war zu einem großen Freund der Videospiel und Anime/manga Kultur geworden , wo ich dann auch viel Zuflucht drinsuchte.Meine Noten wurden schlechter , ich fühlte mich Tag zu Tag niedergeschlagener und Sir fingen an , etwas kriminell zu werden , stahlen in einem laden um die Ecke viele Sachen und eines Tages , so 7. Klasse rum , kam Drogen Handel und cyberkriminalität dazu, die Zeit dafür brachten wir Auf durch das Schule schwänzen , wir setzten Lehrer unter Druck und fälschten erfolgreich Unterschriften, wir hatten extrem viel Spaß aber schon seit langer Zeit war mein Kopf und meine Gedanken übersäht mit negativen und depressiven Gedanken, Mitte der 7. Klasse brach dann die Ehe meiner Eltern zusammen , meine Schwester ging mit dem Vater und ich war vollkommen eingeschüchtert von meiner Mutter und blieb bei ihr , hasserfüllt auf alles und jeden blieb ich alleine bei einer gestörten Frau zurück und alles ging drunter und drüber , 8 Klasse blieb ich dann viel zuhause und zockte oder ging unserer kriminellen Machenschaften nach  während ich vor der Familie  vorgab , ein schwächlicher Junge ohne rückrat zu sein. Ich wurde jedem Tag müder und lustloser , schwänzte immer mehr , wurde immer mehr von meiner Mutter geschlagen und misshandelt, ich machte dann gezwungener maßen viele Praktikas im Bereich Bau ( zimmerer, Schreiner , stuckateur, Maurer ,Elektriker , maler) machen und eines Tages , das war 2011 , 9. Klasse Hauptschule , wurde mein Kumpel bei einem deal mit einer anderen Gruppe jugendlicher , zudammengeschlagen und mehrmals mit einem Messer erstochen , er verstarb auf der dem Gehweg in meinem armen ,niemand half uns , für mich ging eine Welt unter und ich musste mich ändern. Ich suchte Hilfe bei meinem cousin und meinen ältesten Geschwistern , damit die mich von meiner Mutter holen , ich lebte dann par Wochen bei meinem Bruder und habe mich dann an meinem Vater gewandt , wo ich bis jetzt noch wohne. Seit 2011 wurden meine Depressionen immer schlimmer , ich versuchte mich in der Gemeinschaft einzugliedern , machte ein Praktikum im Geschäft meines dads , da ich handwerklich aber nicht wirklich gut war , für das milimeter arbeiten in seiner branche gute Augen bräuchte und meine schweren Depressionen hat das nicht lange geklappt , dann rannte ich vom Termin beim Arbeitsamt zum nächsten , mein Vater wollte nicht das ich hartz4 kriege weil er mich sonst rauswirft , ging ich eben von Maßnahme zu Maßnahme , Kämpfe lange mit mir selbst und zwängte mich dahin , jeden waren meine Depression aber , ich lag öfters flach und hatte Zeiten wo ich 18 Stunden am Tag schlief und nur eingeschlossen im Zimmer lag und nichts mehr tat .Ich spielte oft mit suizidalen Gedanken , aber jeglicher Bereich war zu halbherzig und ich vertuschte es , bis ich mich dann 2014 vor ein Auto warf,weil es mir wieder Streit mit meinem Vater gab  .Das Auto konnte gerade ausweichen und niemand passierte was, ich musste mich dann aber einweisen lassen , dass ich dann auch von mir aus tat weil ich wusste , dass jetzt auf jeden Fall sich was ändern muss . Bis Ende 2014 war ich dann wieder draußen , ich hatte mich mehr mit mir selbst befasst und Hoffnung geschöpft das ich es Schaffen werden ,mein Leben zu ändern und es zu etwas schaffe , aber Depressionen wird man meines Erachtens nicht los , man lernt nur besser damit umzugehen. Ich bemühte mich also sehr lange Zeit , endlich mal auf die Beine zu kommen , was dann im Sommer 2015 klappte , wo ich aus Leiharbeiter anfing , obwohl ich eine so große Lücke in meinem Lebenslauf hatte. Bis Ende 2015 arbeitete ich dann und musste aufgrund eine gerissenen sehne im Fuß aufhören. Bis dahin lief alles Gut , aber dann ging es los , meine älteste Schwester passte es nicht das ich nun krank war und drückte mich , ich könnte wegen einer Verletzung Nicht aufhören zu arbeiten und es gab Streit , bis heute noch. Schon während der Verletzung suchte ich weiter nach Arbeit und Ausbildung , aber ich hatte kein Ziel vor Augen und auch sonst hatte mir in diesen Dingen niemand geholfen meinen weg zu finden und ich irrte einfach vor mich hin , fand aber ein par Leute denen ich mich auch öffnen konnte und wir gute Freunde wurden. Aber mein Leben hatte mich zu jemand gemacht,  der zwar versucht in allem etwas positives zu sehen , aber im Hinterkopf immermoch fest die Gedanken sitzen das es in dieser Welt nichts lebenswertes gibt. Bis heute habe ich jetzt keine Arbeit mehr gefunden ,nur absagen und ein par praktikas , die zwar gut liefen aber die Firmen schon qualifizierteres Personal gefunden hatte.  Ich habe es immer weiter versucht ,aber jetzt ,nach dem selbst mein Vater mich als nutzlos, jemand der nichts schafft  dahin stellt bin ich selber etwas geschafft und ratlos.

Ich bedanke mich für jeden, der sich selbst dazu bringt  dieses Wirrwarr eines sehr kommischen Menschen zu lesen und freue mich wenn jemand darauf antwortet , ich entschuldige mich auch schon mal für kleine schreib Fehler oder kommische Sätze , mein Kopf ist einfach zu voll und bevor ich völlig aufgebe ,versuche ich mein Glück hier. Vielen dank für ihre Zeit und Geduld , ich wünsche einen schönen Abend
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Angelika

  • Gast
Re: Genug von der Welt
« Antwort #1 am: 17 Januar 2018, 19:13:31 »

Hallo meine liebe,

habe mir deine Geschichte durchgelesen, ist ganz schön traurig und hart.
Du musst durchhalten und von deiner Familie, wenn man das sagen kann weg solltest und deinen eigenen Weg finden solltest.
Mit nem Job ist es nicht so einfach. Bei mir in der Firma suchen wir dringendsten Personal, aber keiner findet sich. Suche weiter und gib dich nicht auf. DU bist noch so jung und hast dein ganzes Leben vor dir.ich habe es auch geschafft und bekomme kaum Hilfe von meiner Familie und von meinem Partner seiner Familie erst recht nicht. Die leben alle in Ihrer eigenen Welt. Ist nicht einfach aber es wird schon. Ich sage immer LEBE DEINEN TRAUM.
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hardworking fool

  • Gast
Re: Genug von der Welt
« Antwort #2 am: 17 Januar 2018, 19:19:58 »

Hallo Shawn-Mikel,

ich freue mich, dass du dich getraut hast dich hier zu öffnen. Manchmal kann es schon helfen die Dinge einfach mal mit anderen zu teilen.

Einen Rat habe ich leider nicht für dich, aber ein paar Fragen über die du vielleicht nachdenken solltest:

Was würdest du am liebsten tun? Ich denke da z.B. an einen Beruf. Welchen würdest du dir aussuchen, wenn dir alle Möglichkeiten offen stehen würden? Welche Möglichkeiten gäbe es diesen Wunsch zu erfüllen? (Ich kenne Leute die auch keine bessere Schuldbildung hatten als du und dann erst die mittlere Reife und dann sogar das Fachabi geschafft haben. Einer hat dann sogar noch an der Fernuni studiert - mit über 50!)

Was würdest du in 5 / 10 / 20 Jahren gerne erreicht haben?

Was treibt dich an?
Was tust du gerne?
 Was kannst du besonders gut?

Was hast du bisher erreicht? -- Und sag jetzt bitte nicht "Nichts." Wenn ich deinen Text lese springen mir gleich mehrere Dinge ins Auge die du ganz allein geschafft hast.

Denk mal darüber nach.
Alles Gute!
Fool

 
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Shawn-Mikel

  • Gast
Re: Genug von der Welt
« Antwort #3 am: 17 Januar 2018, 19:34:23 »

Vielen Dank schon mal für die antworten. Ich habe immer in Tag gelebt , ohne mir Gedanken über die Zukunft zu machen , da auch sonst niemand sich beschäftigt hatte mit mir was ich so alles tun könnte,sollte ect. Ich weiß es nicht was ich tun soll , ich habe etwas Interesse am Kommissioneren und der Arbeit allgemein im Lager gefunden ,aber bisher kein Glück gehabt und ich selber bin nicht wirklich so darauf erpicht eine große Karriere zu machen, ich habe mich einfach so entwickelt das ich kein Aufsehen erregen möchte.daher weiß ich auch nicht was ich in ein par  Jahren erreicht haben möchte , antreiben tut mich auch nichts mehr wirklich , ich fühle mich nur noch leer und allein.Ich spiele gerne Videospiel oder lese einfach etwas , ich rede mit meinen par wenigen Freunden und Interessiere mich für Philosophie , am liebsten sehr tiefgründig. Und was ich gut kann weiß ich selber nicht so wirklich , ich kann gut zocken , aber auch meinen Freunden Mut zureden , aber mir selber nicht. In meiner Phase habe ich nie wirklich die Dinge Von mir beachtet , ist Also schwer etwas dazu zu sagen . Erreicht habe ich schon einiges , ich habe mich etwas weiterentwickelt und versucht mich zu ändern und bis heute nicht mehr vollkommen runter machen lassen , dass ist mir bewusst.
Ich befinde mich nun leider vor einer für mich unbeweglichen wand .

 Nochmal vielen dank das ihr eure Zeit dafür aufwendet meinen Post zu lesen und etwas darüber zu schreiben .
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Enzyx

  • Gast
Re: Genug von der Welt
« Antwort #4 am: 19 Januar 2018, 03:09:20 »

Hi du hast eine echt harte Geschichte und Respekt für dein Durchhaltevermögen. Du machst auf mich einen ganz normalen Eindruck und dafür, dass du noch keinen Ausbildungsplatz hast kannst du ja nicht viel. Du bekommst gerade nur so viele Ablehnungen weil du eine schwere Vergangenheit und deswegen auch keinen guten Lebenslauf hast, das macht dich nicht zu einem Versager. Deine Eltern tragen zu einem großen Teil due Schuld daran, nicht du. Ich denke, dass viele in deiner Lage ähnlich gehandelt hätten und ich finde es gut, dass du nicht aufgibst und weiter an dir arbeitest. Die Welt ist groß und es gibt so viel was man erlebt haben sollte, was man wissen sollte bevor man geht. Ich wünsche Dir alles alles Gute für die weitere Suche, schreib viele Bewerbungen, frag andere die dir weiterhelfen können und mach Dein Dingen!
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