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Autor Thema: Geschichte von Blume  (Gelesen 1706 mal)

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blume

  • Gast
Geschichte von Blume
« am: 11 Januar 2010, 18:16:39 »

Also dann erzähle ich euch mal einen kleinen Teil aus meiner Geschichte:

Es begann alles als ich noch klein war. Ich habe mich nie so richtig gut mit meinen Eltern verstanden. Immer wieder gab es Ärger.Oft habe ich meine Eltern belogen weil sie mich nie verstanden haben. Ich habe mich nie wirklich hingezogen gefühlt zu meinen Eltern.Oft habe ich mir gewünscht das meine Eltern mir irgendwann sagen, dass ich nicht Ihr Kind sei. Aber nie passierte es.
So richtig fängt es dann alles an als wir (Ich und meine Familie) umgezogen sind. Wir sind 20km weiter weg gezogen von dem Ort an dem wir vorher gewohnt haben. Ich war immer gegen den Umzug. Aber ich war erst 15 , da hat man nicht wirklich viel zu sagen.
Ich bin trotz des Umzugs weiterhin auf die selbe Schule gegangen. Irgendwas veränderte sich in der Folgenden Zeit bei mir. Irgendwas in meinem Inneren schaltete um.
Übers Internet lerne ich dann meinen ersten Freund kennen. Schon beim ersten Treffen mit Ihm wollte er gleich alles. Ich ließ alles zu, denn alle hatten einen Freund, nur ich nicht.
Mit der Zeit wurde er brutaler. Ich wollte es eigentlich nicht, aber ich konnte mich nicht wehren.
Ich wollte oft Schluss machen doch dann fing er immer an zu weinen und da hab ich dann nachgegeben. Es hat fast 10 Monate gedauert. Bis ich ihn los war. Und ich war auch noch so feige und habe übers Internet Schluss gemacht.
Mein Leben wurde immer schlimmer. Ich fing an im Internet mit anderen Menschen darüber zu schreiben. Ich hatte einige sehr sehr liebe Menschen kennen gelernt. Doch mein Leben ging bergab.
Ich habe angefangen stark zu lügen.
Mit meinem zweiten  Freund ließ es auch nicht gut. Er hat mich nie verstanden. Ständig hatte ich Momente in denen ich das Gefühl hatte durchzudrehen. Ich habe oft an Selbstmord gedacht. Irgendwann bin ich zum Arzt gegangen. Der hat dann die Diagnose Depressionen gestellt. Mit dem Verdacht auf eine Persönlichkeitsstörung.
Gerade in solchen Momenten habe ich viel gelogen. Irgendwann ist alles aufgeflogen. Die ganzen Lügen.Ich habe einige sehr liebe Menschen verloren.
In der Folgezeit habe ich Medikamente vom Arzt bekommen.
Erst Mirtazapin. Doch davon habe ich so viel zugenommen und gewirkt hat es nach kurzer Zeit auch nicht mehr, sodass der Arzt gesagt hat ich solle es wieder absetzen.
Dann habe ich Citalopram bekommen. Doch die Wirkung ließ auch nach kurzer Zeit nach.
Mein Leben lief immer noch nicht besser. Die Lügen ließen zwar rapide nach(sie sind komplett weg) aber meine Depressionen haben sich verschlimmert.
 Mittlerweile habe ich wieder einen neuen Freund. Er weiß auch das ich unter Depressionen leide, aber wirklich damit klarkommen tut er nicht.
Anfang Oktober hatte meine Mama einen Unfall. Sie ist einfach umgefallen und auf den Kopf gefallen. Schädelbruch und Schädelhirntrauma. Sie lag fast 3 Wochen im Koma. Mittlerweile geht es ihr schon besser aber es ist immer noch nicht 100%tig wieder wie vorher. Im Moment ist sie in der Reha. Dadurch das Mama nicht zu hause ist muss ich im Moment viel machen im Bezug auf Haushalt, Kinder, Wäsche usw. Ich habe im Moment oft das Gefühl kaputt zu sein.
Ich rede kaum mehr darüber wie es mir geht. Aber vor etwas über einer Woche habe ich mich zum ersten Mal in die Hand geschnitten. Es tat irgendwie gut. Aber ich habe Angst das aus diesem einen Mal noch ein Zweites oder Drittes Mal wird.
Am letzten Freitag bin ich dann im Schnee ausgerutscht und habe mir eine Prellung am linken Knie und Oberschenkel zugezogen. Seit Samstag hatte ich dann auch noch starke Schmerzen im großen Zeh am linken Fuß. Somit war ich heute nochmal zum Arzt. Der hat festgestellt das in meinem Zehknochen ein Sprung ist und das wenn ich jetzt nicht aufpasse kann es sein das der Knochen bricht.
Zusätzlich habe ich heute noch einmal neue Tabletten gegen Depressionen bekommen.
Amineurin 25mg von Hexal. Ich habe noch nie etwas von diesem Medikament gehört aber ich will es heute Abend gleich ausprobieren. Bei  mir in der Gegend ist es leider schwer einen Therapiepltz zu bekommen, da viele keine Plätze frei haben.
Oft bin ich am überlegen in die nächste Klinik zu gehen. Aber ich habe Angst meinen Vater hier alleine zu lassen. Er würde es nicht schaffen sich um meine Geschwister und um meine Tiere zu kümmern.

Das war ein kleiner Einblick in meine Geschichte.
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blume

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #1 am: 11 Januar 2010, 19:26:58 »

Ein kleiner Vogel,
er saß da,
er rührte sich nicht.
War er tot?
Ist er da, wo ich immer hin will?
In einer Welt, in der es jedem gut geht?
In denke daran, wie es wäre,
DORT,
mit dem kleinen Vogel zu sein.
Nur ich und er.
Ich wäre nicht alleine, aber doch irgendwie alleine.
Ich könnte ihm alles erzählen,
doch er würde nicht antworten.
Er würde nicht meckern, nicht schreiben.
Er wäre einfach da.
Der kleine Vogel spreizt seine Flügel und fliegt davon.
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Crying Angel

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Re: Geschichte von Blume
« Antwort #2 am: 11 Januar 2010, 19:32:24 »

Hallo blume!

Ich kann mich Pudel´s Worten nur anschließen!
Versuch dir Hilfe zu holen! Wenn die Therapeuten bei dir im Moment keinen Theraplatz frei haben, dann lass dich wenigstens auf ein paar Wartelisten setzen, damit du dann schnellstmöglich nachrückst!
Und bis dahin, versuch über deine Gefühle, wie es dir geht zu reden, oder auch nur zu schreiben!
Denn schreiben befreit auch schon ein bischen!

Wünsche dir viel Kraft!

Liebe Grüße Michi
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Auch kleine Veränderungen können glücklich machen ;)

Stella(Guest)

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #3 am: 12 Januar 2010, 13:19:45 »

Hallo Blume,

auch ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen. Schau gut zu dir! Du kannst deinem Vater nur eine Hilfe sein, wenn du selbst auch fit bist. Lass dich auf die Wartelisten setzen und führe auch schon mal Gespräche in einer Klinik.
Hast du jemanden in der Familie oder im Freundeskreis, der dich jetzt in der schweren Zeit unterstützen kann?
Ich schicke dir ein großes Kraftpaket und hoffe, du kannst die Sonne bald wieder sehen.

Stella
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blume

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #4 am: 12 Januar 2010, 14:26:50 »

Hallo
Ich habe mich schon auf die Wartelisten setzen lassen.
Insgesamt stehe ich jetzt auf 4 Listen.
Ich habe zu dem noch das Problem dass wenn ich jetzt in eine Klinik gehe ich da bestimmt einige Wochen bleibe werde.
Wenn ich aber länger als 6 Wochen Krankgeschrieben bin kann ich meine Ausbildung wegschmeißen, denn da darf ich in den 3 Jahren nur 6 Wochen krank sein.
Ich merke es jetzt schon an meinem Vater er ist total überfordert. enn ich dann auch noch weg bin dann wird er es nicht schaffen.
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Crying Angel

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Re: Geschichte von Blume
« Antwort #5 am: 12 Januar 2010, 19:29:40 »

Hallo Blume!

Erstmal finde ich es gut, dass du dich hast auf die Wartelisten setzen lassen!
Wegen der Ausbildung, ich kenne das! Aber gibt es nicht vielleicht bei dir die Möglichkeit die Ausbildung erstmal zu unterbrechen, beispielsweise für nen Jahr und dann weiterzumachen?
Also bei mir ging das!

Und was deinen Vater betrifft, ich denke auch, er wird es schaffen, sich um deine Geschwister und alles zu kümmern!
Du solltest jetzt einfach mal an dich denken!

Alles Liebe

Michi
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blume

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #6 am: 12 Januar 2010, 19:44:51 »

nein bei mir kann ich das so einfach nicht unterbrechen
ich gehe auf eine privatschule und die kann ich nur unterbrechen wenn ich schwanger bin
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blume

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #7 am: 12 Januar 2010, 21:30:56 »

Sie steht da und merkt, wie starker Wind Ihre Haare durchkämmt.
Sie nimmt das Geländer in die Hand.
Sie schließt die Augen.
Genießt die letzten Atemzüge.
Atmet ein und atme aus.
Denken kann sie jetzt nicht mehr.
Ihre Denkfunktion hat sich abgeschaltet.
Abgestumpft. Gefühlslos. Ja so ist sie gerade.

Sie hebt die Beine,
klettert über das Geländer.
Sie hält sich fest und merkt jetzt erst wie stark der Wind wirklich ist.
Unter Ihr fährt ein LKW vorüber.
Sie merkt den starken Luftsog.
Es ist laut, aber Ihre Ohren sind wie ausgeschaltet.
Hören tut sie schon nichts mehr.
Sie lehnt mich nach vorne. Sie lässt los.
Sie fällt. Sie atmet zum letzten Mal tief ein und aus.
Dann knallt es, Reifen quietschen, Autos hupen.
Sie spürt nichts mehr.
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blume

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #8 am: 13 Januar 2010, 15:53:22 »

Ein kleiner Vogel,
er saß da,
er rührte sich nicht.
War er tot?
Ist er da, wo ich immer hin will?
In einer Welt, in der es jedem gut geht?
In denke daran, wie es wäre,
DORT,
mit dem kleinen Vogel zu sein.
Nur ich und er.
Ich wäre nicht alleine, aber doch irgendwie alleine.
Ich könnte ihm alles erzählen,
doch er würde nicht antworten.
Er würde nicht meckern, nicht schreiben.
Er wäre einfach da.
Der kleine Vogel spreizt seine Flügel und fliegt davon.
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blume

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #9 am: 14 Januar 2010, 12:46:53 »

Wie wäre es schön, wenn man Ihn einfach bestellen könnte.
Einfach einen Katalog durchblättern und den passenden aussuchen.
Dann eine Bestellkarte ausfüllen und wegschicken.
Oder einfach anrufen und die Bestellnummer durchgeben.
Und dann warten, er wird schon kommen.
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blume

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #10 am: 14 Januar 2010, 20:31:42 »

Es ist dunkel.
Es ist kalt.
Das Haus ist leer.
Nur Ich und Er.
Er schleicht sich an.
Ich dreh mich um.
Ich höre, wie er den Schlüssel dreht.
Wir sind allein, ganz allein.
Ich habe angst.
Wird er es wieder tun?
So wie er es schon unzählige Male getan hat?
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blume

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #11 am: 15 Januar 2010, 19:49:42 »

Du legtest Dich daneben.
Am Anfang warst du mein Beschützer.
Jetzt bist du der, der die Macht über mich hat.

Dunkelheit.
Kälte.
Schmerzhafte Bewegung.
Hoch.
Runter.
Raus.
Rein.
Schmerz.
Schrei.
Blut.
Tränen.
Leere.
Vorbei.

Du bist schuld!
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blume

  • Gast
Re: Geschichte von Blume
« Antwort #12 am: 08 Juni 2010, 14:49:24 »

Sie war so lieb, hat sich gekümmert.
Du warst ein Monster.
Ich gaube ich liebe dich immernoch.
Aber es tat so weh.
Es ist doch schon so lange her.
Du hast es nicht nur mir getan.
2 weitere gibt es.
Nur einer sagt etwas.
Wir anderen sagen nichts.
Wir können nicht.
Sie haben mich angerufen.
Ich soll was sagen.
Ich will aber nicht.
Ich will dir nicht weh tun.
Aber dieses Gefühl bringt mich bald um.
Ich kann es nicht weiter aushalten.
Sag mir doch was ich tun soll.
Soll ich zu dir kommen?
Ist es dann wieder besser?
Du sagtest du würdest es nie mehr tun.
Naja, bis auf die anderen 2 Male.
Soll ich zu dir kommen?
Gib mir ein Zeichen.













Du wirst angesehen.
Wie ein schwerverbrecher.
Wie ein 2 € Stück wird man von Mensch zu Mensch gereicht.
Bis man irgendwann in einem Zimmer landet.
Sich vorstellt und pure erleichterung fühlt. Sie verabschiedet sich und geht.
Ganz allein.
Wie viel später, keine ahnung, kein Zeitgefühlt.
Ein roter Arm, lautes Geschrei.
Körperstarre.
Wortstarre.
Nichts geht mehr.
Das Bild ändert sich schnell.
Plötzlich ist sie weg.
Wieder bin ich allein.
Das reale Bild ist weg.
Das Bild in meinem Kopf ist noch da.
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