Ich hoffe, es ist ok, wenn ich mich äußere, weil ich das einen interessanten Gedanken finde.
Was empfindest du für das Mädchen? Siehst du sie als deine persönliche Herausforderung an oder sind Gefühle im Spiel?
Meine Erfahrungen sind, daß man als Freund eine Menge geben kann. Man kann zuhören, man kann Freud und Leid miteinander teilen, Dinge gemeinsam unternehmen, Vertrauen aufbauen.
Was jedoch als Freund immer fehlen wird ist das, was vermutlich auch dem Mädchen fehlt. Was sovielen von uns fehlt und was uns doch so glücklich machen könnte, wenn wir es einfach mal zulassen würden. Wenn wir nicht stest und ständig davor wegrennen würden.
Als Freund kann man viel bewegen, das stell ich nicht in Abrede. Wenn man sich jedoch gebraucht und geliebt fühlt, kann man viel mehr schaffen. Heilen kann man damit niemanden aber ich bin davon überzeugt, daß sich vieles besser aushalten und ertragen läßt. Vllt ist das Mädchen immer in das Loch gefallen nach einer Beziehung, weil sie nicht bekommen hat, was sie erhofft hatte. Liebe.
Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Wenn man modernen Therapeuten glauben darf, die on Wiederholungszwang sprechen, hat sie sich eben immer genau die Männer ausgesucht, die ihr das nicht geben konnten. Weil sie den Mustern ihrer Kindheit folgt. Sie gibt alles, um Liebe zu bekommen wiederholt also das, was sie vermutlich in ihrer Familie als Kind immer gemacht hat. Alles geben, immer mehr, immer mehr um Liebe zu bekommen. Als Kind weiß man ja nicht, das es aussichtlos ist. Kinder lieben ihre Eltern, das wird ihnen genetisch mitgegeben. Aber Eltern lieben nicht zwangsläufig ihre Kinder. Und diese Kinder laufen ihr Leben lang ihren Mustern hinterher, um doch endlich zu bekommen, was sie sich so sehnlich wünschen.
Es liegt an jedem selbst, dieses Muster zu unterbrechen.
Du schreibst, du bist beschämt über ihr Vertrauen. Das ist eine der komplizierten Dinge. Wahrscheinlich bist du eines Tages so beschämt darüber, das du es nicht mehr erträgst und wirst aggressiv. Nicht, weil du sie nicht mehr magst, sondern weil du eben anders bist. Subtile Dinge werden passieren. Sie wird es merken und sich noch mehr aufopfern. Das alte Muster tritt in Kraft.
Und wenn du jemand bist, der von seinen Emotionen beherrscht wird, dann wirst du wohl auch zeigen, wenn du wütend oder ärgerlich bist. Was richtig ist aber in ihren Augen ein Angriff auf sie als Person ist. Weil sie sich wahrscheinlich immer beherrscht, wenn es um Wut, Ärger oder Trauer geht.
Wenn du wirklich zu ihr stehen möchtest, ist die Grundlage, daß du es akzeptierst und ihr zugestehst, daß sie auch wütend und traurig sein darf und das auch zeigen darf. Darin kannst du sie auf jeden Fall unterstützen. Sag ihr, daß es ok ist. Und zeige mit deiner Toleranz, daß sie so sein darf, und du trotzdem bei ihr bleibst. Der erste Schritt ist, zu begreifen, das niemand nur immerzu lieb und brav sein kann. Wir alle verletzen Menschen und werden verletzt. Ich meine gelesen zu haben, daß du kein Freund von schwarz- weiß bist also beweise es ihr. Beweise ihr, daß es Menschen gibt, die sie trotzdem mögen, mit all ihren Schwächen.
Und sei dir bewußt, daß das harte Arbeit ist. Das darf kein Spiel für dich sein. Es wird Rückfälle geben, noch und nöcher. Wenn du stark genug bist, das auszuhalten, wirst du iwann bemerken, daß sie langsam, sehr langsam ihre Mauer abbaut. Manchmal, um sie dann noch ein Stück höher zu bauen.
All dessen solltest du dir bewußt sein, bevor du darüber nachdenkst, ihr ein Stück Leben zurück zu geben.
lg deja...die dir sagt, daß dies u.U. Jahre dauern kann