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Für meine Kinder die nicht bei mir sind

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hardworking fool:

--- Zitat von: Müde Maus am 25 November 2019, 20:19:02 ---Ich hoffe, Fool ist noch hier. Vor allem wegen Dir komme ich immer wieder hier her. Du bist ein toller Mensch. Alleine Deine Antworten hier tun mir so unglaublich gut.

--- Ende Zitat ---

Mein liebes Mäuschen!

Wow! Da hat es dem alten Narren doch glatt die Sprache verschlagen. Ich sitze hier schon minutenlang und frage mich, wie ich am besten auf diese deine Aussage reagieren soll. Am besten ich sage einfach mal danke. Danke für dieses wunderbare Geschenk am frühen Morgen. Vielen, vielen Dank.

Im Gegenzug könntest du mir vielleicht einen Gefallen tun. Streiche "Ich sollte" aus deinem Wortschatz. Wer sagt denn, was du tun "solltest"? Manchmal ist es richtig einfach nur dazusitzen und zu weinen.

Das ist ein sehr kraftvolles Bild was du da zeichnest. Der Fluss, das tobende Wasser, die kleinen Körbchen, ich sehe das richtig vor mir.
Wenn ich das mal interpretieren darf. Du hast einen Weg gefunden, dich selbst zu schützen (gut angegurtet), aber dadurch kannst du die Kleinen nicht mehr retten. Das ist natürlich sehr traurig.
Aber dein Bild hat auch noch eine andere Seite. Deine Babys sind in dem Körbchen sicher geborgen. Sie treiben vorbei, aber sie werden nicht untergehen.
Und wenn du den Gedanken einmal weiterspinnst, wie geht es mit dem Fluss weiter? Am Anfang ist er wild und gefährlich, aber allmählich wird er ruhiger und breiter werden, wird langsamer fließen, sanfter werden und irgendwann wird er in der unendlichen Weite des Meers münden, wo er frei sein wird, nicht mehr in ein enges Flussbett eingezwängt, sondern frei, vereinigt mit unzähligen anderen Flüssen. Und deine Kinderchen mitten drin. Das empfinde ich als sehr tröstlich.

Danke, dass du dieses Bild mit uns geteilt hast.

Alles Gute!
Fool

Müde Maus:
Und trotzdem bin ich immer noch alleine und unendlich traurig. Sie werden nicht bei mir sein - niemals.
Mir bleiben nur Tränen und wenn sie dann auf dem offenen Meer treiben, kann ich sie nicht mal mehr sehen.
Sie sind weg.
Trotzdem vielen Dank. Vielleicht kann ich irgendwann Trost finden.
Und ich fürchte meine fehlende Energie, meine Antriebslosigkeit und meine aktuelle Tieflage hängen doch auch damit zusammen, dass ich diesen Abschied gestalte und akzeptiere.

Müde Maus:
Sie sind inzwischen zu elft… es waren noa Sophie, Ben Faru, Krümel… viele unbenannte, die schon vor dem Herzschlag gegangen sind und jetzt hat letztes Jahr noch mal ein Baby in der 22. Woche lebe wohl gesagt. Die Schwangerschaft war für mich ein Abschluss es war irgendwie klar, dass das Baby nicht überleben wird… ich hatte mir gerade Hoffnung gemacht auf eine Frühgeburt… ich wollte kämpfen, ich spürte Bewegungen und Dich war das Baby wohl schon wochenlang tot… ich konnte und wollte es nicht her geben. Ich konnte und wollte nicht abschließen nicht aufhören. Aber es ist so weit. Ich bin 41 habe zwei Kinder bei mir an der Hand und so viele im Herzen.

Meine Welt ist gut. Ich atme wieder, ich lebe wieder… aber es gibt Tage, da ist die Trauer so groß, da holen mich die Gefühle ein - ich werde klein und hilflos und mir bleiben nur die Tränen.

Müde Maus:
Heute und jetzt gerade. Es ist Herbst, vor einem Jahr bist du gegangen. Ich weine, ich kann nicht mehr. Ich wollte abschliessen. Ich flüchte in andere Beziehungen ich suche Liebe, ich suche vergessen… ich mache alles nur um nicht daran denken zu müssen. Tief in meinem Inneren weiss ich - es wird niemals aufhören. Und doch bilde ich mir ein es geschafft zu haben. Abgeschlossen zu haben. Ich muss!!!! Es geht nicht anders. Das Leben ist nicht für Trauer gemacht. Hier sind zwei Kinder. Sie wollen eine lebendige Mama. Eine die da ist und nicht in Trauer versunken.

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