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Autor Thema: Hass, Schmerz, Verzweiflung  (Gelesen 1993 mal)

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Aureliadiegoldene

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Hass, Schmerz, Verzweiflung
« am: 10 August 2008, 11:25:32 »

Vlt. habt ihr recht mit dem Schreiben und ich sollte einfach mal ausschreien, was mich bedrückt. Einige mögen jetzt vlt. denken: „Jammer nicht Aurelia, das macht es nicht besser“
Aber ich sehe das etwas anders, denn jammern ist doch eine Art Gefühle zu zeigen. Es beschäftigt mich zur Zeit einfach viel und leider wiederholen sich meine schlechten Phasen auch. Ich kann ja wohl schlecht im Chat oder Forum schreiben, dass es mir super gut geht, wobei es mir nicht so gut geht, nur weil ein paar Leute wegen meiner Jammerei genervt sind.
Es tut mir leid, dass ich euch damit nerve, aber ich denke, hier in diesem Forum/Chat habe ich die einzige Möglichkeit mich mal „auszuheulen“. Ihr müsst auch das hier nicht lesen, es soll für die sein, die sich Sorgen um mich machen und wissen wollen, was mit mir los ist.

Gestern war für mich ein sehr schlimmer Tag, ausgelöst durch viele kleine Dinge, die in der letzten Zeit so passiert sind. Ich konnte einfach nicht mehr und mir schien alles ausweglos.
Angefangen hat meine momentane schlechte Phase vor einer Woche, als mich wer im Chat anschrieb, ich sollte nicht so jammern und dadurch würde auch nichts besser werden. Wir beide haben dann einwenig darüber geschrieben und ich habe das zu dem Zeitpunkt auch gut verkraftet und mir nichts weiter dabei gedacht. Es gibt immer Leute mit denen man nicht auf der gleichen Wellenlänge schwimmt. Als ich dann ein Paar Tage später wieder im Chat war und eine Freundin dazu kam und sie darauf hingewiesen wurde, sie solle ja nicht so herum heulen bzw. jammern, ist in mir in dem Moment eine Atombombe hoch gegangen. Wie kann es sein, dass hier im Chat jammern unerwünscht ist? Ich meine, wenn nicht hier, wo denn dann? Ja, und da ich ja anscheinend auch recht viel jammer, kam ich mir einfach fehl am Platz vor. Es ist halt kein Platz für mich hier auf der Welt und ich habe mich zurück gezogen. Ich wollte eigentl. auch nie wieder mehr zurück kommen, denn das hat mich alles im Inneren verletzt. Der Chat/Forum war mein einziger Platz, wo ich über meine Sorgen reden bzw. schreiben konnte, und der wurde mir soeben zu nichte gemacht. Es kam zu einem Kampf mit meinem Inneren. Einerseits wusste ich, dass das kein Grund ist Suizid zu begehen, aber das Innere in mir dachte da anders, es wurde zu stark verletzt.
Ich habe generell Schwierigkeiten einen Platz zu finden, wo ich mich einigermaßen wohlfühle, denn überall erfahre ich Ablehnung. Egal wo ich bin und was ich mache, ich bin ein Einzelgänger, ein Außenseiter, jemand, der immer alleine gelassen wird. Sogar von der Familie.
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Aureliadiegoldene

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #1 am: 10 August 2008, 11:25:58 »

Ja, meine Familie… Es gibt Familien in unserem Ort, die so sein wollen wie wir. Wir scheinen nach außen hin eine sehr gute Bilderbuchfamilie zu sein, wo alles super läuft. Aber wenn man in dieser Familie ist, oder man mal genauer hinschaut, merkt man schnell, dass das überhaupt nicht der Fall ist. Mein Vater ist arbeitssüchtig, er geht lieber zur Arbeit, als wie zu Hause zu sein. Das musste ich auch als Kind schon immer spüren, wir machten nie Ausflüge oder haben mal was gemeinsames Unternommen, sei es nur das gemeinsame Abendessen oder Fernsehenschaun. Ich fühle mich von meinem Vater so ungeliebt. Ich bin nur für meinem Vater gut, wenn ich was mache, sprich Computersoftware installieren oder Recycling. Dabei ist es eigentl. seine Aufgabe, und wenn ich es mal nicht hinbekomme, oder ich mich „weiger“, dann wird der immer ganz sauer und behauptet ich mache hier gar nichts in der Familie. Meine Mutter ist so ähnlich, ich darf in den Ferien nicht ausschlafen, denn sie muss ja den Haushalt machen, den ich aber dann doch im Endefekt mache, weil sie in die Kirche und ins Krankenhaus fahren muss. Meine Geschwister sitzen dann nur da und schauen Fernsehen und ich darf schaffen nebenbei. Und wehe es ist nicht gestaubsaugt wenn meine Mutter heim kommt…Aber meine Geschwister sind immer die braven, die ja sooo fleißig sind. Ja, in der schule sind sie fleißiger als ich, bzw. hatten einfach mehr Glück in ihrer Schullaufbahn. Beide haben sie ein verdammt gutes Abi (1,3 und 1,4) nur ich werde mal wieder aus der Reihe tanzen. Ich habe auch gar keine Lust, danach zu studieren, denn die Schule hat mir einiges kaputt gemacht und ich habe keine Lust mehr mein Leben noch mehr zu vergeuden. Ich möchte auch endlich mal Leben. Aber nein, ich werde ja dazu indirekt gezwungen zu studieren und das in unserer nächsten größeren Stadt in der Nähe. Das kostet ja dann nicht sooo viel und es ist ja dann viel angenehmer für mich, zu Hause versorgt zu werden. (jaja, so denken meine Eltern, ich aber nicht). Ich möchte hier von zu Hause weg, denn versorgt werde ich hier erst recht nicht und außerdem macht mich die ständige Zickerei hier noch ganz verrückt. Aber ausziehen geht auch wieder nicht, denn das finanzieren meine Eltern nicht, bedeutet ich müsste alles selbst finanzieren und da ich kein Geld habe ist das ehrlich ein Problem. Wenn ich aber ausziehe um zu studieren, würden sie mir die Mietskosten übernehmen. Aber wenn ich studieren sollte, werde ich nicht wirklich sehr viel Zeit haben, dann noch nach der Vorlesung für mein Geld zu arbeiten. Zudem weiß ich noch nicht einmal, was ich überhaupt studieren möchte, denn all die Sachen, die mich interessieren würden, bin ich zu schlecht und wenn ich noch ein Jahr warte zu studieren, komme ich in den Jahrgang, wo 2 Jahrgänge schulisch gesehen zusammen Abschluss machen, das bedeutet es wird noch schwerer einen Studienplatz zu bekommen.  
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Aureliadiegoldene

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Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #2 am: 10 August 2008, 11:26:17 »

Ja, zu hause bleiben will ich nicht, vor allem weil diese Woche meine Schwester auszieht und mein Bruder in 4 Wochen. Meine Geschwister waren mein einziger Halt, sie waren da, um mit ihnen zu reden, wenn sich meine Eltern mal wieder saftig in die Haare bekommen haben. Sie haben mir auch einwenig Freiräume verschafft, bedeutet ich durfte abends mal bis um 10 Uhr wegbleiben. Ja, da sie jetzt dann weg sind, bin ich mit meinen Eltern alleine, und das kann nicht gut gehen. Meine Mutter hat schon gesagt, sie macht mir die Hölle heiß, wenn ich dann nicht anpacke und ich nicht in der Schule besser werde. Sie möchte das alles mit Druck erreichen, aber das funktioniert dann bei mir erst recht nicht. Zur Zeit kann ich mich gar nicht mehr dazu aufrappeln, mal was für die Schule zu tun, weil meine Gedanken immer wo anders sind.
Ich trauer jetzt schon meinen beiden Geschwistern nach, vor allem meinem Bruder, den ich abgeben muss und den ich nicht mehr „normal“ zurück bekomme. Er geht ins Priesterseminar und wenn er dann fertig ist, kommt er in eine Pfarrei. Ich kenn das schon allmählich, wie die ganzen Leute von der Pfarrei um ihren Pfarrer hängen und die Priester mit ihren eigentl. Familien kaum die Möglichkeit haben, mal wieder ganz normal zu sein. Man ist halt dann einfach die Pfarrerfamilie.
Ja, da fällt mir ein, dass über mich auch nie geredet wird, denn ich bin kein Priesteramtskandidat und auch keine Ärztin, ich bin halt NUR eine kleine Versagerin, die es zu nichts bringt. Und wenn wir Besuch haben, dreht sich alles um die anderen, was mit mir ist, will keiner wissen, und wenn dann mal wer fragt, reden meine Eltern mich total schlecht.
Ich habe es mal geschafft, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, aber das wurde mir genommen. Und nur wegen meinen Eltern, wegen meinem besoffenem Vater, der mich vergisst abzuholen und ich dann Heim laufen muss, meine Eltern dann doch 1 stunde später kommen und mich dann auf der Straße aufklauben und mich dann total zusammenschnauzen was das soll. Ja hallo?? Was soll ich denn bitte machen, wenn ihr mich einfach vergisst?
Ich frage mich wirklich, wie das sein kann, dass man seine eigene Tochter vergisst.
Sie vergessen Sachen von mir sowieso immer…egal was ist, wenn Konzerte sind, meine Eltern sind bestimmt nicht da. Auch bei den Auftritten zuvor mit meiner Akrobatikgruppe, kein einziges mal waren sie dabei. Nie… Und das macht mich total traurig, ich muss immer alleine gehen und dann sehe ich, wie von den anderen Teilnehmern die Eltern und die ganze Familie da ist. Sie alle interessieren sich kein bisschen für das, wo ich mit mache. Vlt, mit Absicht…

So, ich denke ich mache erst mal wieder eine Pause. Ich muss das erst einmal verdauen.
Fortsetzung folgt.
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Adrenalinpur

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #3 am: 10 August 2008, 12:51:47 »

Hallo Aurelia,

ich kann mir schon vorstellen, wie sehr du unter der Situation leidest. Hast du denn mal wirklich ernsthaft und sachlich - nicht im Streit mit deinen Eltern darüber geredet, was dich alles  an ihrem Verhalten verletzt? Dass Eltern stolz drauf sind wenn ihre Kinder studieren ist klar aber das liegt ja auch nicht jedem. Und jemand dazu zu zwingen geht komplett schief.

Jammern ist natürlich erlaubt, aber weiterbringen tut es wirklich nicht. Was würdest du denn gerne beruflich machen? Wenn du dir dazu ein Konzept machst und damit zu deinen Eltern gehst kannst du sie ja vielleicht doch überreden, dich bei einem Ausbildungsberuf zu unterstützen.

Dass dein Vater dich einmal vergessen hat abzuholen, würde ich nicht überwerten. Hast du kein Handy um ihn an sowas zu erinnern? Gibts keine Busse oder Gelegenheit mit anderen mitzufahren? Und deinen Eltern gesagt, wie gerne du hättest dass sie bei deinen Akrobatikvorführungen zuschauen?

Es gibt bestimmt eine Lösung.

LG Adre
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Aureliadiegoldene

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #4 am: 10 August 2008, 13:23:47 »

ich habe schon so oft versucht mit ihnen vernünftig zu reden, aber die hören mir ja auch nicht zu, und dann sagen sie halt, ich wäre genau so wie die "anderen", die nur party, saufen und so haben wollen. Und das bin ich aber nicht und will ich auch nicht sein. Immer wenn ich damit anfange, gibt es streit, und um diesen streit aus den weg zu gehen, ziehe ich mich lieber zurück und gehe ihnen aus den weg.
Zu dem Tag, wo meine Eltern mich von der Straße aufgesammelt haben, hatte ich noch kein Handy. Ich kann mir das selber nicht leisten, weil ich kein Taschengeld bekomme und meine Eltern fanden es zu diesem Zeitpunkt noch unangemessen. Ich habe dann das Handy 5 Tage drauf zu Weihnachten geschenkt bekommen....dieses Handy, hätte diese Problem lösen können, nur leider etwas zu spät. Ja, und deswegen bin ich auch nicht mehr in dieser Akrobatikgruppe, weil meine Eltern mich da rausgenommen haben und mein Trainer mich dann auch so halbwegs geschmissen hat. Er hat gemeint, es wäre nicht zu verantworten, so jemanden, der gegen Abmachungen wiederspricht (weil ich hätte ja eigentl. von meinen Eltern abgeholt gehört, bin ja abder dann heim gelaufen, weil ja keiner da war) mit auf eine Tournee oder ähnliches zu nehmen. Ich hatte lange gespräche mit meinem Trainer und ich habe dann auch von meiner seite gesagt, dass ich eh keine zeit mehr dazu hätte. Aber ich habe das eigentlich nur gesagt, damit mal der streit zw. meinen eltern und Turnverein aufhört. Mir war das sehr unangenehm und es war ein schreckliches Weihnachten. Ich würde gerne wieder in die Akrobatikgruppe, aber das geht nicht, weil ich jetzt wirklich nicht mehr die zeit dazu habe, weil ich mir mittlerweile wo anders meinen kleinen Raum der Freizeit geschaffen hab. Vlt. kehre ich ja in ein paar jahren zurück zum Akrobatikmachen, aber je älter man wird, desto schlechter kann man es. Außerdem habe ich überhaupt nicht mehr die figur dazu, hatte ich zwar davor auch nicht, aber jetzt erst recht nicht mehr..
Ähm ja zu der frage, was ich eigentlich machen möchte beruflich...Hm, ich habe eigentl. viele wünsche gehabt. Anfangs Pilotin, da ich aber eine Brille habe geht das nicht mehr, dann zur Polizei, das geht auch nicht, weil ich zu unsportlich bin. Naja, und dann vor ein Paar jahren der wunsch notärztin zu werden...aber da braucht man ein numerusclausus von 1,2 und das habe ich nicht und bin auch weit davon entfernt. Meteorologie habe ich mir auch schon mal überlegt aber das ist Physikstudium, und in Physik bin ich nicht wirklich gut und ich habe den Spaß und auch das Interesse mitlerweile wieder drtan verloren. Ja, zur zeit stehe ich halt ohen Vortstellung da, ich habe auch schon alle möglichen Beratungsbücher/hefte/magazine gelesen. Aber mich spricht das alles nicht an. Ich habe auch schon überlegt, ob ich nicht in den sozialenbereich gehe, aber zur zeit kann ich das mir nicht vorstellen, ich kann nicht mehr gut mit leuten umgehen.
Ich denke ich brauche erst mal eine grobe vorstellung von der richtung
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Aureliadiegoldene

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #5 am: 11 August 2008, 19:15:05 »

Was dann noch dazu gekommen ist, dass ich mich an die beste Freundin meiner Schwester erinnern musste, die vor 8 Jahren suizid begangen hat. Da es die beste Freundin war, kannte ich sie natürlich auch und ich kann mich noch gut dran erinnern, wie wir alle am Grab standen und alle Rotz und Wasser geheult haben. Ich konnte das nicht verstehen, dass man sich mit 14 Jahren das Leben nehmen kann.
Leider war es nicht die letzte Person, die auf so einer art von uns gegangen ist. Unser Mesner hat sich nach langem Alkoholproblemen auch das Leben genommen. Wir alle wussten, dass er solche Probleme hatte und wir haben versucht zu helfen. Aber er hat sich dann doch für den anderen Weg entschieden.
Genau das selbe mit unserem Nachbarn. Es war sehr schockierend, als dann die Frau bei uns total aufgelöst an der Tür stand und wir sie erstmal beruhigen mussten.
Tja, und dann im März in diesem Jahr hat sich ein Klassenkamerad umgebracht. Mir war die ganze Woche über richtig übel und ich weiß noch, wie ich auf einmal die leere in mir gefühlt habe, als ich die Nachricht bekommen habe. Ich habe den ganzen Tag nicht mehr gescheit denken können und da kam noch dazu, das wir grad eine Lektüre, wo es auch um selbstmord ging gelesen haben und ich mich auch mit dem Thema schon beschäftigt habe.
Bin ich denn nicht auch einer von denen?  :'(
Ich habe in letzter Zeit so vieles von Suizid gehört, gelesen. Vlt. fällt es mir einfach zur zeit nur so oft in die augen, weil ich mich damit auseinandersetze. Aber eines bleibt komisch: die Predigten passen immer auf mich, auf meine gedanken, auf meine fragen...oder modeliere ich mir das nur so hin??
Ja, tod war also schon immer für mich da gewesen. Meine Oma ist damals gestorben, als ich grad mal 8 war und mein Opa als ich 10 war. Meinen anderen Opa habe ich nie kennen lernen dürfen, was ich sehr traurig finde, denn er soll ganz anders gewesen sein, als der rest der familie. Ich hätte viele Fragen an ihn.  tja, es bleibt also noch eine oma übrig, die allerdings sehr krantig ist und unsere famiie immer schlecht redet, vorallem meine mutter. Und dann gibt es noch meinen "Opa", den meine Oma vor vielen Jahren geheiratet hat. Der hat Probleme mit seinem Knie und man wollte ihm auch schon das Bein abnehmen, aber es ist noch mal alles gut gegangen. Ich mag den Opa, allerdings habe ich auch zu ihm keinen wirklichen Kontakt, genauso zu all den anderen Familienmitgliedern. Ich habe den Kontakt verloren und ich merke, dass ich immer mehr den Kontakt zu meinen jetzigen "Freunden" verliere. Ich ziehe mich zurück und lass mir ausreden einfallen, warum ich nicht mit ins kino kann. Ich habe einfach keine lust darauf. Ich habe generell Lust an vielem verloren, was mir damals spaß gemacht hat. Ich weiß nicht was mit mir los ist, aber ich weiß, dass ich wer total andres bin, als wie vor 1 Jahr.
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Aureliadiegoldene

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #6 am: 11 August 2008, 21:05:53 »

Ich habe heute mal über den Regen nachgedacht. Heute war mal wieder ein Tag, der zunächst einmal sonnig, mit strahlend blauen Himmel angefangen hat. Doch Nachmittags zog es immer mehr zu, zunächst nur ein kleines Wölkchen, doch dann plötzlich immer mehr bis der ganze Himmel schließlich bedeckt war. Und dann fing es an zu regnen, schwere dicke Tropfen. Und dann ein Gewitter mit Blitz und Donner.
Ist unser Leben nicht auch von diesem Regen gekennzeichnet? Das Leben kann noch so schön erscheinen, wie der blaue Himmel. Doch dann kommen immer mehr Probleme, die ganze Umgebung verdunkelt sich, es ist eine Weltuntergangsstimmung. Und auch die Ruhe vor dem Sturm und dann ein kleiner Windzug und dann bricht auf einmal das große Chaos in uns los. Der Regen, die Probleme, die bis unter die Haut gehen, uns durchnässt, bis auf die Knochen und vlt auch die Seele? Die großen Regentropfen, die in einen Teich tropfen und große Kreise ziehen, ist das nicht auch so bei uns?? Ein Tropfen, der auf einmal uns zu bewegen bringt?? Eine Bewegung, die uns verändert?
Der Regen, der uns kalt umgibt, der aber auch zugleich erfrischend sein kann. Der Regen der den Samen zum keimen bringt? Der Regen, der mit der Sonne zum Regenbogen wird und das Leben bunt macht?? Was wäre unser Leben ohne Regen?? Es gäbe nur Wüste. Doch wenn man zu viel Regen abbekommt, dann kommt es zum Hochwasser, das Wasser steigt an, und man scheint zu ertrinken in den ganzen Wassermassen.
Ein Leben ohne Wasser, was wäre das für ein Leben??
Ein Leben ohne Probleme, was wäre das für ein Leben?? Wenn es immer perfekt laufen würde, würden wir dann wirklich wissen was es heißt glücklich zu sein??
Vlt muss man einfach mal in ein dunkles Loch fallen um dann, wenn man auferstanden ist, das Leben richtig zu leben mit vollen Zügen...
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Ina

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Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #7 am: 11 August 2008, 21:13:55 »

Liebe Aurelia,

Das hast Du wirklich wunderbar ausgedrückt - ich finde das ehrlich auch
total passend. Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass man auch mal "im Regen
stehen" muss, um zu sehen, wie schön das Leben wirklich ist. Wenn man ja
immer nur glücklich wäre und die Sonne immer scheinen würde... sogesehen
wäre es langweilig und man wüsste die schönenen Dinge gar nicht mehr zu
schätzen! Auf jeden Fall ein sehr schöner, metaphorischer Gedanke von Dir,
der mir sehr gut gefällt.

Ich wünsche Dir trotzdem, dass die Sonne ganz bald wieder für Dich scheint!

*umarm*
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Adrenalinpur

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #8 am: 11 August 2008, 21:26:52 »

Lebe ohne Wasser lese mal Dune
« Letzte Änderung: 11 August 2008, 21:27:32 von Adrenalinpur »
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Aureliadiegoldene

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #9 am: 11 August 2008, 21:31:20 »

Dune?? ist das ein Buch?? oder was soll das heißen?
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Friedrich_ohne_K

  • Gast
Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #10 am: 11 August 2008, 23:05:25 »

Hallo Aure - ich fand das was du geschrieben hast sehr gut und ich finde schon alleine deine Satzbildung und alles sehr intressant !

Klar das du irretiert bist und du dich ungerecht behandelt fühlst -aber du schreibst klasse und ich frei mich dasss du über dich hinausgewachsen bist !

Du bist kein Versagen - rede dir das bitte nicht ein - du bist ein gfanz tolles Mädchen und 9ich würde mich so sehr freuen wenn du mehr über dich und deienn aufenthalt im ausland schreiben würdest.

Ach -ja und all das was du jetzt so dir zu Herzen nimmst -ich kann dich sehr gut verstehen -aber das ist auch deine chance das solltest du wissen ? Hier drauss eine Chance zu erkennen wird die Devise sein -wie überhaupt aus all deinen Gedanken eine Chance zu entwickeln gilt es !

Klar auch das mit deienen Geschwistern istbschon klar dass das dich stört wenn es einmal ein Pfarrer oder ein Arzt wird - ich denke ihr solltet drüber reden und anfangen mit dem Berufsbild dich auseinanderzusetzten.

Ich wesiss du bist eine Tolle Schülerin und ein sehr liebe Freundin zu mir und wir beide haben schon viel miteinander geredet -aber packs an und geb das was dich stört wieder ab - sonst passiert dasselbe nochmal.

du solltest auch von deinen Bezug -mal auch ein wenig abweichen denn nicht immer ist alles gut und nicht immer ist alles perfect -wir dürfen auch mal unperfect sein - wer darf das beurteilen das wir immer den perfectismus haben müssen - im gegenteil das unperfekte -oder unmenschliche regiert die Welt.

Es ist nicht immer der perfectismus gefragt -gerade wir einfachen Leute machen das Leben so wie es sich gehört - wir sind alle nicht vollkommen - und du kennst die Geschichte mit der Steinigung -oder ist es nicht so dass wer da der bessere ist der werfe den ersten Stein. oder wie der Satz war ?

Ich denke dass der Schulstress -viel bei unseren Kindern kaputmacht - mehr schadet als er ihnen gut tut - ich bin grade dabei hier zu schreiben - vieleicht noch ein -bis 5 Sätze -lach -

Nein ich will mich genau informieren und mich um dich erkundigen -denn du liegst mir sehr am Herz -es schaut nicht so aus manchmal - aber ich mag dich sehr gene - bleib so wie du bist - dein Freund Friedrich
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Aureliadiegoldene

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #11 am: 11 August 2008, 23:49:19 »

...hier die fortsetzung:
« Letzte Änderung: 11 August 2008, 23:53:26 von Aureliadiegoldene »
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Aureliadiegoldene

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #12 am: 11 August 2008, 23:50:39 »

Ich wurde schon von vorneherein als blöd eingestuft. Ich konnte als Baby nicht gescheit krabbeln und ich habe auch einen kleinen Sprachfehler. Deswegen war ich auch bei einem Logopäden als Kind. Der sagte meinen Eltern, dass ich es nie auf die Hauptschule schaffe und ich nie eine Fremdsprache lernen werden kann. Meine Eltern waren damals schon sehr geschockt, und irgendwie hatten sie auch einen hass auf mich. Ja, ich war schon immer ein Spezialfall. Im alter von 7 Jahren waren wir im Krankenhaus, weil mir mein rechtes Knie immer weh getan hat. Wir haben das dann untersuchen lassen und was herauskam war doch sehr erstaunlich: Ich war eigentlich mal ein Zwilling. Bedeutet, ich habe mich in den ersten Tagen schneller entwickelt als mein Bruder oder Schwester. Letztenendes waren dann die Überreste in meinem Knie, die dann die Schmerzen verursacht haben. Wenn ich dann als Kind herumgejammert habe, dass ich niemanden zum Spielen habe, haben meine Eltern dann immer gesagt, ich wäre selbst dran schuld, hätte ich nicht meine Geschwisterchen „aufgefuttert“ hätte ich jetzt wen zum Spielen. Ich denke so ernst war es nicht gemeint, es sollte eher lustig sein, aber irgendwie fand ich es überhaupt nicht lustig. Es gibt so mehrere Dinge, die meine Familie als Spaß zu mir sagen oder mit mir machen, dass ich aber überhaupt nicht leiden kann. Und ich habe es ihnen sogar gesagt und habe ihnen erzählt, dass mir das Probleme bereitet. Aber anscheinend haben sie das auch als Scherz aufgefasst.
Ich werde nicht ernstgenommen. Ich habe mich meiner Schwester vor ein Paar Monaten anvertraut und ihr erzählt, dass ich mich ritze und ich eine Therapie machen will, in der Hoffnung, dass sie mich unterstützt. Sie hatte nur geweint und gemeint, wie leid er ihr tut. Tja, aber das war es dann auch schon wieder. Vlt. hat sie gedacht, es sei nur ein Traum oder sonst irgendeine Einbildung. Zumindest hat sie nie wieder mit mir darüber geredet oder sich das anmerken lassen, dass ich mit ihr darüber geredet habe. Ich weiß nicht wirklich, was ich davon halten soll. Einerseits bin ich froh, denn ich möchte es eigentl. gar keinem erzählen, andererseits hätte ich gerne mal Hilfe oder zumindest wen zum Reden, einen, der mich versteht. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Anscheinend ist es ihr egal, was mit mir ist. Ich kann es mir einfach nicht erklären. Und ihr Verhalten mir gegenüber hat sich auch nicht geändert, sie macht weiter, wie es davor auch schon war und ärgert mich. Und wenn es Streit gibt, dann gehe ich mittlerweile schon so weit und sage, wenn ihr so weiter macht und mit mir so umgeht, dann bring ich mich um. Sie nehmen es mal wieder als Scherz auf, wobei ich das schon etwas ehrlich meine. Man gibt so viele Hinweise, dass sie es endlich mal sehen, aber ich denke sie wollen es auch gar nicht sehen, weil ich ihnen auch egal bin. Und ich werde es ihnen nicht sagen, do klug müssen die selber sein.
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Aureliadiegoldene

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #13 am: 11 August 2008, 23:51:59 »

Wenn ihnen etwas an mir liegt, bekommen sie das rechtzeitig mit, wenn nicht, ist mir das egal und ich werde es weiterhin totschweigen.
Die Lehrer merken es früher, als wie meine Familie, das etwas mit mir nicht stimmt. Aber meinen Lehrern werde ich mich auf jeden Fall nicht anvertrauen, denn zum Teil, sind sie es ja auch, die mir Probleme bereiten.
Irgendwann werden sie es schon merken, dass ich Probleme habe bzw. hatte, spätestens dann, wenn sie mich finden.
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Aureliadiegoldene

  • Gast
Re: Hass, Schmerz, Verzweiflung
« Antwort #14 am: 12 August 2008, 22:54:08 »

Nun sitze ich hier und beobachte mein Tun, das eher ein Nichttun ist. Meine Bine zu einem Schneidersitz verschränkt. Verschränkt bedeutet die Schranken runtergelassen, verschlossen. Meine Rückenhaltung ist gekrümt, ein Schmerz durchzieht meinen ganzen Rücken. Meine Arme hängen runter auf die Oberschenkel, die Hand hängt locker im Handgelenk. Der rote Stiftdeckel liegt locker in der Hand, gerade so, dass er nicht runter fällt- In der anderen Hand halte ich den Stift, der langsam Worte auf das Notizblöckchen hinschreibt. Die Schultern hängen runter, sind aber zugleich versapannt. Die Haare liegen kreuz und quer über meinem Gesicht und verschleiern meine Sicht. Ich nehme die Musik und die Umgebung kaum noch war. Meine Blicke durchwandern mein Zimmer, bis die Augenwenige centimeter weiter stehen bleiben und ins nichts starren. Vilemehr starre ich in mein Inneres, aber ich finde dort nichts. Ich sehe nur leere. Meine Gedanken sind genauso leer. ich komme mir vor wie eine leblose Hülle, wo das wichtigste, das Innenleben, fehlt.
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