Liebe Merle,
du hast schon so viel erlebt und deine Geschichte bewegt mich sehr.
Ich gebe sehr sehr ungern Ratschläge, einen möchte ich mich aber anschließen:
bloß kein Alkohol, er verschärft psychische Reaktionen enorm und das was man unter
Alkoholeinfluss tut und sagt bereut man im Nachhinein sehr und das weiß man mittlerweile ja
auch, dass der Griff danach immer leichter wird.
Den Fehler zuviel zu trinken machte ich letzten Freitag, mir ging es die letzten Wochen gar nicht gut.
Der Alkohol ließ mich völlig hysterisch werden, ich setzte meinem Lebenspartner sehr zu und
jetzt fühle ich mich wie ein Stück Dreck, also keine Hilfe und ich habe Angst den Respekt meiner
Umwelt zu verlieren. Das was man sich aber doch so sehr wünscht, das man geschätzt und geachtet wird.
Mein ADHS kranker Sohn war viele Jahre dem Alkohol extremst zugetan. Die Veränderung seines
Wesens war schrecklich. Nachdem er seinen Konsum sehr eingeschränkt hatte, veränderte sich
seine Psyche und auch sein Verhalten gegenüber anderen Menschen sehr zum Positiven.
Ich finde es toll, dass du deine Lebensgeschichte niedergeschrieben hast, das ist manchmal gar nicht so
leicht, während man schreibt, durchlebt man das alles ja wieder ein bisschen.
Das mit dem Mobbing kenne ich auch. Was ich so absolut unbegreiflich finde, dass es Menschen gibt,
die Freude daran haben andere zu quälen, ich habe das nie verstanden.
Wenn ich jemanden leiden sehe, dann habe ich Mitleid und helfe, wo ich kann, aber mich daran zu
erfreuen nur um mein armseliges Ego daran aufzugeilen, das wird mir immer ein Rätsel bleiben.
Ich war mal in einer Burnout Klinik, musste mich von den vielen Jahren Megastress mit meinen Kindern
erholen. Es hat nicht lange gedauert, schon gab´s eine Liga gegen mich, aber auch viel mehr Menschen,
die mich unheimlich gern mochten. Ich habe mich an meinen Psychologen in der Klinik gewendet und
ihm das berichtet und ein Satz der mir für den Rest meines Lebens in Erinnerung bleiben wird war:
"Unterschätzen Sie niemals den Neid anderer Personen, das was Sie hier machen und leisten ist enorm
und da gibt es einfach Neider, Sie sind eine tolle Frau." Das war ein sehr schönes Geschenk.
Seitdem lasse ich mich von niemanden mehr mobben, ich gehe direkt auf die Menschen zu und sage,
dass sie ihr Gehetze stecken lassen sollen, ich werde mich wehren.
Sie lästern sicher immer noch über mich, aber mir ist das mittlerweile sowas von wurscht, sie haben keine Macht mehr
über mich, weil mein Auftreten stark ist.
Und wenn ich mir andere so ansehe, dann haben die wenigsten einen Grund über das Aussehen anderer sich
abfällig zu äußern.
Diese Mobber sollten sich mal über ihre innere Schönheit Gedanken machen.
Der permanente Kontakt zu meiner Therapeutin ist mir selbst sehr wichtig und auch notwendig.
Ich hoffe, ich höre bald wieder von Dir.
Liebe Grüße