Ich bin kurz davor, alles hinzuschmeißen. Nicht wirklich alles, aber meine Arbeit in der Tagesstruktur. Das ist eine psychosoziale Einrichtung und ich arbeite dort in der Wäscherei als Büglerin.
Hab aber mein Fachabi und Berufserfahrung im Büro.
Da ich aufgrund meiner psychischen Krankheit in Berufsunfähigkeitspension bin, ist die Tagesstruktur so eine Art Zwischenlösung. Falls ich überhaupt jemals wieder arbeiten kann.
Zur Zeit schaut es nämlich nicht so aus.
Und wenn ich die Berufsunfähigkeitspension aufgebe und dann aber scheitere, stehe ich schön blöd da.
Außerdem wäre da das Problem, einen Job zu finden, wo ich nun schon fast 6 Jahre nicht mehr gearbeitet habe, in einem Jahr 40 bin, starke Ängste, häufige Panikattacken habe, und gar nicht belastbar bin. Ich bin total schnell erschöpft. Neige auch zu Depressionen.
Zuvor habe ich auch viele Leerzeiten aufgrund meiner psychischen Probleme.
Also, keine Ahnung, wie ich das hinkriegen soll.
Nun das eigentliche Problem: Ich halte es in der Wäscherei nicht mehr aus. Da ist so viel Getraschte, so viele die hinter dem Rücken anderer lästern.
Ich bin schon mehrere Male geschnitten worden.
Zur Zeit sind einige auch ungut zu mir, weil jemand schlecht über mich geredet hat, was aber nur einen Teil der Wahrheit entspricht. Ich hab das alles so satt!
Fast alle bekommen 4 Euro in der Stunde und da ich erst kürzer dort arbeite, verdiene ich nur 3,20 Euro. Dazu halt die Mindestpension. Ist nicht immer einfach, damit auszukommen.
Doch darf ich keinen geringfügigen Job annehmen, da sonst meine Ausgleichszulage wegfällt und dann steh ich mit noch weniger Geld da.
Ein wenig kompliziert.
Ich habe starke Ängste in die Arbeit zu gehen. Auf dem Weg zur Arbeit habe ich meistens Herzrasen und oft reißt es mich in der Arbeit total her. Ständige Panikanfälle.
Am Freitag war ich nicht in der Wäscherei, weil ich mich nicht auf die Straße traute.
Was mich auch angeht, dass die meisten Menschen das nicht verstehen, es lächerlich oder kindisch finden. Dabei ist das ein enormes Problem für mich. Es tut weh, immer wieder auf so viel Unverständnis zu stoßen.
Hören, ich solle mich zusammenreißen, einfach raus gehen, an den Menschen vorbei, wäre ja nichts dabei.
Für mich aber schon.
Vielleicht finde ich hier im Forum ein wenig Verständnis.
Ich hatte mal eine Freundin, die mich auch als kindisch abgestempelt hat, was mir sehr weh tat.
Niemand steckt in der Haut des anderen. Allerdings bin ich sicher, dass es noch andere Menschen gibt, die diese enormen Ängste kennen, die einem den Alltag so erschweren.
Nur manche sagen, ja, ja, sie kennen das auch und können es nachvollziehen. Doch sie sehen es nur aus ihrer Perspektive und die ist wieder ganz anders.
Manchmal reicht es mir so.
Deshalb ist mein Freundeskreis auch geschrumpft. Doch die wenigen Freunde, die ich nun habe, verstehen mich, nehmen mich so, wie ich bin.
Hören mir einfach zu, ohne irgendwelche blöden Ratschläge zu