So, nun habe ich eine ganze Zeit nicht geschafft, hier weiter zu schreiben. Inzwischen bin ich seit dem 12.05. nach über 3 Monaten Aufenthalt dort entlassen worden. Ich habe es geschafft, mich zu öffnen, habe aber auch viele wirklich tiefe Tiefs erlebt. Habe aber im nachhinein das Gefühl, das es so gut war, auch wenn es in dem Moment megaanstrengend und auch grausam war.
Aber ich merke, das ich dadurch das ganze mehr verarbeiten konnte.
In dem Familiengespräch habe ich tatsächlich nicht über den Mißbrauch reden können. Es war zu früh und ich hatte andere Dinge mit meiner Ma zu besprechen. Nach dem Gespräch hatten wir beide ein gutes Gefühl, nur im Laufe der Zeit hat sich herausgestellt, das sie nicht ganz begriffen hat, was ich ihr sagen wollte. Nun reden wir öfter drüber und ich hoffe, sie kann damit noch besser umgehen und mich nicht weiter verletzen.. Es braucht halt Übung, von beiden Seiten aus.
In der Klinik haben sich meine körperlichen Symptome, wie die "psychogene Freßsucht" (so heißt das wohl), die Migräne und sonstige Schmerzen sowie meine eklatanten Verkauungsstörungen extrem gebessert. Nun bin ich eine Woche zuhause, und diese Dinge kommen wieder... leider... Man ist zuhause, und die Probleme, die man hier mit der Umwelt hatte, sind ja wieder da... Aber ich habe Hoffnung, wenn ich selbst hier was ändere, was ja auch Zeit braucht, das sich dann meine körperlichen Symptome wieder zurückbilden...
Am 09.06. gehe ich dann noch hier zuhause in die Tagesklinik, bin also im Moment weiterhin krankgeschrieben. Die Tagesklinik haben wir angehängt, damit ich dort mehr meine Probleme, die ich im Alltag habe, bearbeiten können. Bin gespannt dadrauf und hoffe, das ich bis dahin durchhalte, ohne das mir hier zuhause ganz die Decke auf den Kopf fällt...
Also, Fazit ist für mich, der Klinikaufenthalt war gut für mich, aber der Feldweg, von dem ich am Anfang hier mal sprach, ist noch nicht zu einer Autobahn ausgebaut, der Weg ist noch lang bis dahin, das ist mir jetzt total klar geworden. Aber eine kleine asphaltierte Straße, allerdings mit Schlaglöchern, ist es schon geworden.
Ich möchte jedem raten, der den Mut hat, so einen Klinikaufenthalt für sich zu nutzen. Allerdings meine ich damit keinen Aufenthalt in einer geschlossenen Klinik, sondern in einer psychosomatischen Klinik, in so einer, wie ich gewesen bin.
Nun muß ich nur noch sehen, ob ich das zuhause alles umgesetzt kriege, nach wie vor viel Geduld mit mir selber haben und weiter an meinem Leben arbeiten.....nur noch.. *lach*
Ich möchte mich bei all denen bedanken, die so Anteil genommen haben an den letzten Monaten meines Lebens.. und das ich weder im Chat noch hier im Forum vergessen wurde... ist immer eine meiner großen Ängste...
Drück euch alle
Steffi