Mit Partyhütchen auf dem Kopf, einem selbstgebackenen Apfelkuchen und reichlich Geschenken im Herzen mache ich mich diesmal auf den Weg.
Nervös und überaufgedreht hätte ich doch glatt den Hundekuchen für Stinkeköterchen vergessen.
Als ich meinen Weg erneut antrette kreuzt eine wunderschön weiße Schneeeule meinen Weg. "Wo gehst du hin?", fragt sie mich.
Geblendet von ihrem reinen Weiß antworte ich ihr: "Ich möchte einen lieben Menschen überraschen!"
Die Schneeeule ist erfreut darüber und schließt sich mir an.
"Aber ich habe doch gar kein Geschenk gekauft!", fällt ihr ein.
"Das brauchst du auch nicht. Ein Geschenk muss nicht immer materiell oder besonders teuer sein. Auch Gesten oder Wünsche sind Geschenke."
Die weiße Schneeeule überlegt kurz und meint dann: "Ich habe ein Geschenk. Ich wünsche ihr, dass ihr Gewissen so rein bleibt wie das weiß meiner Federn!"
Nur wenige Minuten und einige Meter später stolpere ich über einen langen Mann der auf einem Feldbett, der mitten auf dem Weg liegt. Der Kuchen fliegt in hohem Bogen durch die Luft, ich erahne schreckliches, doch der sich zu ruhegelegte Atem der Nacht lässt den Kuchen behutsam zu Boden gleiten. Ein Pfeifen geht durch die Luft.
Der bereits näher gekommene Straßenkehrer bestaunt das Spektakel und lässt vor schreck seinen Besen fallen.
Was ein Glück denke ich und hebe den Kuchen vom Boden auf. Doch leider sind einige Kieselsteinchen und schmutz darauf verteilt.
Wütend und traurig zu gleich blicke ich zurück und funkel den Mann mit dem Feldbett böse an.
Die Schneeeule hat auf dem Besen des Straßenkehrers platz genommen und schaut bedauernd auf den dreckigen Kuchen.
Ihr bedauernder Blick verändert sich jedoch rasch. Und auch der Mann auf dem Feldbett und der Straßenkehrer beginnen zu grinsen.
Neben mir vernehme ich ein schmatzendes Geräusch. Entsetzt stelle ich fest, dass eine süße Kuh mit einem besonders fetten Brauereipferdearsch über den Kuchen leckt. Wütend reiße ich ihr den Kuchen weg.
Auf dem Rücken der süßen Kuh turnt ein tollpatschiger Engel mit dicken Wangen herum. "Wo geht ihr hin?", fragt er.
"Die Schneeule und Ich wollen jemand überraschen und ihr Wünsche mitbringen." Eifrig fällt mir die Schneeuel ins Wort und fragt den Mann auf dem Feldbett,den Straßenkehrer, die süße Kuh und den tollpatschigen Engel ob sie mit kommen wollen.
"Aber wir haben doch kein Geschenk!?", schreit der Straßenkehrer laut. "Du brauchst keines..", erkläre ich ihm. Und alle fangen an zu überlegen.
Als erstes fällt dem Straßenkehrer etwas ein : "Ich wünsche ihr, dass Sie das Leben Schritt für Schritt geht und somit nie den Faden oder ihr Ziel aus den Augen verliert!"
"Und ich", ruft die süße Kuh mit dem fetten Brauereipferdearsch ," Ich wünsche ihr, dass sie sich Zeit im Leben nimmt für sich und was ihr Spaß macht!"