In einer Kirche in meiner Nähe wird mittwochs immer eine Stunde lang geistliche Musik gespielt (nicht live). Ich finde die Kirche wunderschön und fühle mich dort wohl. Die Decke, die Fenster – ein Traum. Mittwochs war ich also auch schon mehrmals dort und habe der Musik gelauscht. Meistens war ich ganz allein. Gestern war wieder Mittwoch und ich dachte, dass es mir vielleicht guttun und dabei helfen würde, innerlich ein wenig zur Ruhe zu kommen, dort zu sein und der Musik zuzuhören. Ich betrat die Kirche und in dem Bereich vor dem Altar saß eine Frau und spielte Cello. Ich nahm Platz und war – wie fast immer – die einzige Besucherin. Ich habe ihr eine halbe Stunde lang zugehört und fand diese kurze Zeit einfach wundervoll. Sie hat nicht perfekt gespielt. Sie hat geprobt. Aber es klang dennoch so schön. Zeitweise habe ich mit den Tränen gekämpft... Das Cello klang in der Kirche einfach toll. Bevor ich gegangen bin, habe ich ihr fürs Spielen gedankt – und dafür, dass ich zuhören durfte. Sie antwortete: „Wenn mir jemand zuhört, spiele ich besser. Mein Dank gilt IHNEN.“
Was für eine schöne Begegnung!