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Autor Thema: Nichts geht mehr **TRIGGER**  (Gelesen 915 mal)

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imepenem

  • Gast
Nichts geht mehr **TRIGGER**
« am: 06 März 2012, 23:46:04 »

Stehe seit ein paar Tagen wieder im Ring gegen meinen übelsten Gegner, mich selbst. Niemand kann mich so gut fertigmachen wie ich. Ist schon komisch, für jeden Tipps und Ratschläge, nur mir selber will und kann ich nicht helfen. Alle sagen mir, bewundernswert, wie stark ich bin, nach der Geschichte mit meiner zukünftigen Ex- Frau, mich selbst in die Klinik eingewiesen und jetzt dabei, mir ein neues Leben aufzubauen. Aber keinen interessiert es wirklich, wie es mir geht. Und keiner weiss, wie es in mir aussieht. Wie auch, ich rede ja nicht darüber...aber unter uns, da in mir drin, ganz tief versteckt, da sitzt ein kleiner Junge, nackt und hilflos, allein in der Kälte. Und mit leerem Akku. Nichts geht mehr. Mein Kampf gegen die Krankheit, gegen mich selbst, gegen diese Stimme in mir drin, die mich fertig macht, gegen die Gedanken, wieviel besser doch diese Welt ohne mich dran wär. Schuld und Selbstvorwürfe wegen meines ganz persönlichen Versagens. Konnte noch nicht mal meine Familie zusammen halten, nicht mal das.
Was ich selber durchgemacht habe, was ich meinen Kindern niemals antun wollte, genau das passiert. Und wenn man sich dieses Stück Dreck anschaut,
gegen den meine zukünftige Ex eingetauscht hat, echt lächerlich. Was habe ich Ihr nur angetan? Versuche, meine Gedanken zu ordnen und neu anzufangen, und was mach ich? Dieselben Fehler wie immer. Sehe wieder Liebe, wo keine Liebe ist. Verknalle mich in eine Frau, die alles ist, aber nicht gut für mich. Abgesehen davon, dass sie sicher was Besseres als mich verdient hat. Habe versucht, mir helfen zu lassen, habe mich auf Therapien und Medikamente eingelassen, war lange in der Klinik, bloß um festzustellen, dass es mir jetzt noch fast noch dreckiger geht als vorher. Wollte mich um einen ambulanten Therapeuten kümmern, von nun mehr als 60 Anrufen stehe ich schon bei zweien auf der Warteliste. Echt umwerfender Erfolg. Mann, kann mich denn keiner vor mir selbst schützen? Will eigentlich noch gar nicht abtreten, aber was soll mir helfen? Nochmal in die Klinik? Geht nicht, kann ich mir erstens gar nicht mehr leisten und zweitens, ich war ja schon da, solange ich drin war, war alles in Ordnung und jetzt? Manche nennen das den postklinischen Absturz. Aber jetzt schon über mehrere Wochen? Also können die mir auch nicht wirklich helfen.
Jetzt sitze ich allein in meiner kleinen Wohnung vor dem PC, schaue auf meine *** , und schon wär Ruhe, endlich Ruhe. Keine selbstzerstörerischen Gedanken mehr, gegen die ich so gut wie keine Abwehr habe, kein Selbsthass mehr, keine Angst- und Panikattacken mehr, nur noch Stille, endlose Stille. Aber halt, das darf ich ja nicht, habe noch Kinder, die zwar mittlerweile ganz gut ohne mich klar kommen. Sicher, sie lieben mich, aber trotzdem geht das Leben für sie weiter. Meine zukünftige Ex ist glücklich mit diesem Arsch, der wirklich einmal einer meiner besten Freunde gewesen ist. Zeugt doch von meiner immensen Menschenkenntnis. Tja, das Leben geht weiter, nur wahrscheinlich ohne mich. ich habe schon Stärkere an dieser Erkrankung kaputt gehen sehen. Ist keine Schande, Schluß zu machen, wenn man nicht mehr gebraucht wird. Habe es wirklich und ehrlich versucht, wieder aus diesem Höllenloch wieder heraus zu kommen, aber mit jeder Bewegung befördere ich mich tiefer in den Abgrund. Mann, einmal nur den Finger krumm machen und alles wäre vorbei, und trotzdem, ich schaffe es einfach nicht. ich bekomme diesen letzten Schritt nicht hin, halt einfach nur zu feige. Ausserdem habe ich schon mehr als einmal mit ansehen müssen, wohin missglückte Suizidversuche führen können. Nicht immer ist Wissen gut. Aber wie weitermachen? Den Rest des Lebens als trauriger, mutloser Mann weitermachen? geht auch nicht, echte Zwickmühle. Nu ein bisschen Mut, ein Knall und alles wäre vorbei. Nur was kommt danach? Wer weiss, wie es danach weitergeht? Werde ich vielleicht bestraft? Ober muß ich dann den ganzen Mist nochmal durchmachen Ich weiss es nicht. Und ich weiss auch nicht, wie ich weitermachen soll. Aber eins weiss ich: Das Leben geht weiter, aber irgendwann, an einem uns unbekannten Zeitpunkt endet es.
Ganz ohne Nachhilfe durch mich. Und das ist wirklich tröstlich. Muß mich also nur noch bis zum offiziellen Lebensende durchschlagen. Ich denke, eher wachsen am Nordpol Palmen, als dass ich das schaffe. Meno, was hat sich unser Schöpfer bloß dabei gedacht, als er uns diese Krankheit geschenkt hat. Keine Angst, ich puste mir jetzt nicht einfach den Kopf weg. Aber ich mußte das einfach mal loswerden

Paßt alle auf Euch auf

lG

Imepenem
« Letzte Änderung: 07 März 2012, 09:42:37 von Wohlstandspudel »
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Sintram

  • Gast
Re:Nichts geht mehr **TRIGGER**
« Antwort #1 am: 07 März 2012, 09:40:03 »

Oh Mann, imepenem,

wieso hast Du auch diesen *** zuhause rumliegen?

Wenn ich Dir jetzt sage, dass ich all das kenne, würde Dir das weiterhelfen? Vielleicht einfach deshalb, weil es ein geschlagenes Vierteljahrhundert zurückliegt, dass meine Familie zerbrach, ich meine Söhne (aus den Augen) verlor infolge perfide perfekter Kontaktsperre und infamer Hetze seitens der Mutter? Dass auch ich den Schmerz und die Demütigung kenne, von einem „besten“ Freund auf diese Weise hintergangen und verraten zu werden?

Dass ich jedesmal und mehrmals in meinem Leben völlig mittellos in der Landschaft herumirrte, ohne Wohnung, Orientierung und Lebenssinn? Gefangen in schweren akut lebensbedrohlichen Schüben, die ich ohne jede professionelle Hilfe irgendwie frag nicht wie überstanden habe, weil ich alles was mit Psychiatrie und Pharmazeutika zusammenhing fürchtete wie der Teufel das Weihwasser- damals wohl nicht ganz ohne Grund.

Du siehst also, das Leben geht weiter, es kommt etwas nach, nur das Neue zu sehen bevor es sich anbahnt ist verdammt schwer um nicht zu sagen unmöglich, wenn du so richtig tief drunten im Loch sitzt. Da hilft nur aushalten und –wenn möglich- drüber reden, es loswerden.

Was Du ja mit der nötigen Schonungslosigkeit und einem Haufen Mut machst, und so gesehen bist Du bereits auf dem richtigen Weg hinaus aus der „Lebenskrise“. Es würde mich sehr viel mehr beunruhigen, wenn Du Dich in Schweigen hüllen und zurückzehen würdest- das wäre brandgefährlich!

Lass Alles raus, hier ist der richtige Ort dafür, wenn nicht hier, wo bitte dann?

Du bist verflucht stark, doch das bist Du, klar, auch ich habe weitaus stärkere Männer als mich fallen und vor die Hunde gehen sehen, aber zwischen Deinen Zeilen spüre ich den zornigen und gesunden Lebenswillen, der sich letztendlich durchsetzen wird, auch wenn Du’s jetzt -noch- nicht glauben kannst.

Was der Schöpfer sich dabei gedacht hat, weiß ich bis heute nicht, ist ja auch seine Sache, aber dass das Leben so spielt wie es spielt, ohne dabei unsere Wünsche, Träume und Hoffnungen zu berücksichtigen, habe ich inzwischen hinzunehmen gelernt, ebenso ihm die Stirn zu bieten und den Stinkefinger zu zeigen beizeiten, aber in die entgegengesetzte Richtung sprich „Jetzt erst recht!“

Denn –wie Du so schön sagst- es zieht ganz von selbst zur rechten Zeit den Schlussstrich unter unser kümmerliches Dasein, warum also soll ich ihm auch noch den Gefallen tun, das vorbestimmte Ende vorwegzunehmen und seinen gemeinen Ränken damit recht zu geben? Nicht mit mir!

Kopf hoch, unter Wasser atmet sich schlecht. :-)

Solidarischen Gruß
Sintram


« Letzte Änderung: 07 März 2012, 09:43:00 von Wohlstandspudel »
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Deja

  • Senior Member
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  • Beiträge: 1.306
Re:Nichts geht mehr **TRIGGER**
« Antwort #2 am: 07 März 2012, 10:58:36 »

Hallo imepenem

was ist denn das ***, was vor dir liegt?

Warum der Blödmann da oben sich das für uns ausgedacht hat, weiß ich auch nicht. Ich weiß aber meine Erklärung für mich und die lautet, daß nur ich imstande bin diese Höllenqualen auszuhalten und jeder andere, der das nicht hat, längst daran gescheitert wäre.
Ergo bin ich ein so starker Mensch, daß er mir das zutraut.

Ja ich weiß, nicht die beste Erklärung aber ich lebe jedenfalls noch und das obwohl ich mehr als einmal davorstand, allem eine Ende zu setzen.

lg
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Hobo

  • Gast
Re:Nichts geht mehr **TRIGGER**
« Antwort #3 am: 07 März 2012, 11:09:09 »

@Imepenem

Auch ich hatte so eine *** in der Schublade. Die habe ich nach dem Tod meines Vaters bei seinen Sachen gefunden. Ich habe sie anonym an eine Polizeistation geschickt. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Aktion mein Leben entscheidend verlängert hat.

Ich rate Dir das gleiche zu tun.

Zu den Problemen noch kurz, es sind ja die gleichen, die wir alle hier haben. Der eine mehr, der andere weniger. Auch meine Meinung ist, dass ich vor so einer Dreckskrankheit nicht kapitulieren möchte. Nicht weil ich so starkt wäre und oft bin ich sehr nahe daran aufzugeben, sondern weil es ein feiger Rückzug wäre. Und ich bin ja nun vieles, aber feige möchte ich auch nach meinem Tod nicht genannt werden. Absurd, klar, wer tot ist hat eigentlich keinen Stolz mehr zu verlieren. Aber da gehts mir ums Prinzip...

lg
Hobo
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Sintram

  • Gast
Re:Nichts geht mehr **TRIGGER**
« Antwort #4 am: 07 März 2012, 11:29:15 »

Und ganz nebenbei ein großartiges Album der Beatles aus dem Jahre 1966, dem ich allerdings mindestens fünf Sterne geben würde.

Da ist übrigens stimmigerweise, @imepenem, auch der Song "Tomorrow Never Knows" drauf...

Tja, @Hobo, ich hab die Dienstw***e meines Pa auch abgegeben, mehr oder weniger freiwillig, war einfach nur froh, das Ding nicht mehr im Hause zu haben. Guter Rat von Dir, wäre sicher das Beste.
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imepenem

  • Gast
Re:Nichts geht mehr **TRIGGER**
« Antwort #5 am: 07 März 2012, 22:21:00 »

Hy, Ihr habt ja alle recht, hilft mir nur in meiner jetzigen Situation nicht viel weiter. Kann auch nichts dran machen. Aber wo die Liebe hinfällt. Bei mir offensichtlich immer an die Falschen. Kann einfach nicht mehr. Wozu noch Energie in irgendetwas investieren, wenn man von vornherein weiss, es geht schief, Hab mich benommen wie ein Narr. Und der bin ich wohl auch. Nix dazu gelernt. Außerdem habe ich so langsam keine Energie mehr, die in irgendetwas investieren kann. Oder mit Paulas Worten: Immer auf das wesentliche konzentrieren, atmen...immer ein und aus...ein...aus..., vielleicht  vergeht er irgendwann, dieser Schmerz. Und was kommt danach? Leere? Trauer? Wut? Hass? Ist es das, wofür es sich zu leben lohnt? Scheiss drauf.
So nicht. So wirklich nicht. Komme einfach nicht mehr mit mir klar, brenne langsam aus. Oder vielleicht bin ichs auch schon.Und ich habe wirklich keine Lust mehr, wie ein Zombie durch dieses Leben zu gehen. Nicht so. Nein, so nicht. So kann ich unmöglich weitermachen.
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Adrenalinpur

  • Gast
Re:Nichts geht mehr **TRIGGER**
« Antwort #6 am: 09 März 2012, 00:09:27 »

Ein Tipp zur Suche nach der wahren Frau: okkupiert sie nicht gleich immer, viele Männer implizieren sofort dass die eine Sexgöttin für Wäschewaschen brauchen .. und das kommt nicht echt gut
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imepenem

  • Gast
Re:Nichts geht mehr **TRIGGER**
« Antwort #7 am: 09 März 2012, 09:51:04 »

Mag wohl sein, aber ich wasche meine Wäsche selber.
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