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Autor Thema: eine farce  (Gelesen 570 mal)

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dejavu

  • Gast
eine farce
« am: 29 August 2009, 19:52:32 »

gestern war ich zum geburtstag
ich traf meine cousine
wir hatten letztes halbes jahr keinen kontakt
es hieß, sie habe soviel zu tun
ich war auch ehrlich gesagt, n bißchen beleidigt, weil sie sich nicht mehr gemeldet hat
gestern gin ich zu ihr in die küche, sie wusch ab
ich fragte, was ist los, du hast doch was?
sie verneinte und
brach in tränen aus
und ich
habs gewußt
ich habs gewußt in dem augenblick als ich sie gestern wd sah und wir uns in den armen lagen
sie findet nicht mehr heraus
sie weint, sie funktioniert, sie ist leer, sie trinkt (hat sie später gesagt, ich hab mir die frage verkniffen)
sie ist 27j, beendet nächstes jahr ihr studium, lehramt deutsch-geschichte, vorzeigestudentin, wissenschaftl mitarbeiterin etc etc
sie hat sich vor 3jahren von ihrer 1.gr liebe getrennt
sie war unerfahren,seit sie 14j ist nur mit ihm zusammen, hatte sich anderweitig verliebt
vor 1jahr trennung vom neuen, kommt nicht los vom alten freund
ich hab ihren kampf miterlebt, mitgekämpft um den alten freund
er blockt alles, er ist sozusagen völlig emotionslos aber sie reden miteinander
sie leidet, ich kann nix machen
außer zusehen
wie sie untergeht, meistens täusche ich mich bei sowas nicht...
sie hat gesagt, sie erlebt grad den tod auf raten
so lebensfroh, so hübsch, so intelligent...wie sie war, wurde mal gecoacht als model
kein glanz mehr, kein  strahlen in den augen
es tut mir weh, sie will keine hilfe, therapie schon gar nicht
sie ist so schrecklich ambivalent in all ihren aussagen, so furchtbar zerissen
und ich kann nix machen

luki
luki ist so schrecklich ambivalent
in seinen gefühlen und gedanken
so furchtbar zerissen
macht sich um alle(s) sorgen
will niemanden verletzen, niemanden traurig machen
fährt zu oma, kommt wd , denkt, er kann mich nciht allein lassen
ist bei mir, weint, will nicht, das oma und opa traurig sind, weil er wd hier ist
und noch viele dinge mehr sprechen für eine absolute veranlagung

es tut weh, menschen, die man liebt, leiden zu sehn
nix machen zu können
machtlos, hilflos....
ich fühle ihre leere, ihre verzweiflung, ihre ohnmacht

es trifft jede generation in meiner familie
 einer redet drüber, der andere nicht
aber
es trifft jede generation
und man kann
einfach nix dagegen tun
niemand kann den code knacken, den kreislauf durchbrechen
es sei denn, man läßt die familie nicht fortbestehn durch Kinderlosigkeit

was für eine farce











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OhneSinnUndTraum

  • Gast
Re: eine farce
« Antwort #1 am: 29 August 2009, 20:52:55 »

Warum eine Farce? Es ist keine Farce, nur ein Problem auf der zwischenmenschlichen Ebene in eurer Familie. Gut, gute Miene zum bösen Spiel gibt es in vielen Familien, der Grund liegt auch eher daran, dass man nicht will, dass die Familie auseinander bricht. Daher schweigt man auch eher zu gewissen Themen oder sagt aus Nettigkeit etwas anderes.
Aber okay, nichts Relevantes. Deine Sorgen zu Deiner Cousine sind normal, aber wenn sie sich nicht helfen lassen will, kannst Du nichts machen. Hart, aber so ist es. Kannst nur versuchen für sie da zu sein und ihr gut zureden.

Wer ist Luki? Du sprichst von "ihr" und dann auf einmal von "ihm".
Und dann dieser ominöse "Code"? Meinst Du die Ambivalenz oder was?

Ein paar Abtrennungen wären echt hilfreich.
« Letzte Änderung: 29 August 2009, 20:54:34 von OhneSinnUndTraum »
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dejavu

  • Gast
Re: eine farce
« Antwort #2 am: 30 August 2009, 15:57:15 »

hey ohne....

sry, klar, ich mach erstmal klartext

also, mit dem ominösen code meine ich, das man den teufelskreislauf nie durchbrechen wird, das gen- den code nie knacken wird, es sei denn, man läßt die familie nicht fortbestehn, indem niemand mehr kinder zeugt....denn es sieht so aus, als ob in jeder generation diese beschissene borderline auftritt, gut , ich bin die erste, die drüber redet, sich helfen läßt, aber der kreislauf ist ein ewiger, denn luki- mein  10j sohn- zeigt ebenfalls erste deutliche anzeichen und er wird der nächste leidtragende sein 1. er hat es nicht leicht mit mir 2. er muß daselbe durchmachen
wenn ich eines gelernt hab in dem 1jahr, wo ich die diagnose hab, das die schreckliche ambivalenz mein  leben zerstört hat und weiter zerstört und ich weiß, das ich niemandem wirklich helfen kann
klar, ich kann es nachvollziehen aber es hilft keinem, wenn ich sag, ich versteh dich, ich weiß doch aus eigenem erleben, wie alles an demjenigen abprallt, es kommt doch nix an
und diese innere zerissenheit und leere ist das schlimmste, was das leben für mich bereit hält
ich les oft deinen thread und muß genauso oft aufhören zu lesen, weil es mich triggert, was du schreibst, deine tiefsinnigen gedanken, es ist irre, es trifft soviel, was ich auch denke und ich bin ne eckchen älter als du, die oberflächlichkeit der menschen, das laber-rhabarber manchen daseins, die sinnlosigkeit der materialitäten.....

lg
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Ina

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Re: eine farce
« Antwort #3 am: 30 August 2009, 18:16:25 »

Es scheint wirklich ein Teufelskreis zu sein, wenn es auf
mehrere Generationen Deiner Familie zutrifft. Hmm, man
scheint nichts machen zu können...
Jetzt mal abgesehen von Deinem Sohn, den Du ja einfach
irgendwie unterstützen "musst"... vielleicht solltest Du Dich
lieber um Dich selbst kümmern und Dir nicht so viele Ge-
danken um all die anderen machen... Dir geht's ja selbst
nicht gut... also pass auf DICH auf... jeder muss irgendwie
für sich selbst sorgen... zuhören und ein bisschen Verständ-
nis zeigen bringt nicht immer so viel, aber es kann ein Ge-
fühl von Sicherheit geben und ich denke, das ist alles, was
Du zur Zeit tun kannst...
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Love is God's favorite daughter. (David Crosby)
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