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Bin wieder hier

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darksoul86:
Hallo Tobe.
Herzlich Willkommen.
Bin auch eine Rückkehrerin (war 2016 und 2018 hier, teils noch unter Junehoney) und mir hat das Forum auch sehr geholfen. Insofern kann ich total verstehen, dass es dich zurück zieht und finde es auch gar nicht fordernd, sondern klug, die Dinge zu tun, die du nun dringend brauchst! Und das Forum ist nun mal für Viele eine Stütze.

Es tut mir sehr leid für dich und Demian, dass er so schwer krank ist.... Das ist wirklich furchtbar und unbegreiflich schlimm. Ich kann nur erahnen, wie schlecht es dir damit geht.
Aber zumindest weiß ich, wie es ist, wenn ein nahestehenden schwer erkrankt, weil meine Mutter auch seit Mai die Diagnose Krebs mit Metastasen hat und auch wenn wir nicht das Beste Verhältnis haben, macht es mich sehr betroffen.
Herzliche Grüße und viel Kraft für euch!
Darksoul

Tobe:
Hallo Darksoul,

auch dir lieben Danz für die herzliche Begrüßung.
Es tut mir Leid, daß Deine Mutter auch so schwer krank ist.
Ich wünsche Dir ebenfalls viel Kraft. Denn auch wenn das Verhältnis zwischen euch beiden nicht das Beste ist, wird es dennoch schwer sein.
Ich habe vor 10 Jahren schon meinen Vater am Krebs verloren.
Nach nicht mal 2 Jahren verstarb dann meine Mutter und ein halbes Jahr später folgte die Mutter von Demian.
Ich hätte niemals gedacht, daß er ihr sobald folgen könnte. Er ist dafür einfach zu jung.
Versuche das Beste daraus zu machen, für Die Zeit die Euch bleibt.
Man kann es später nicht nachholen.

L.G. Tobe

-------

Heute wurden bei ihm leider mehrere Metastasen gefunden. Gott sei Dank hat er noch keine Schmerzen.
Dies bedeutet jedoch das er sich bereits im fortgeschrittenem Stadium befindet und die Symptome, die er bereits im Juni hatte schon durch Metastasen verursacht wurden. Morgen folgen weitere Untersungen, mit der Suche nach weiteren Metastasen.
D.h. er lief schon eine ganze Weile mit dem eigentlichen Tumor herum. Was sich nicht gerade positiv auf die Prognose auswirkt.
Ich bin täglich einige Stunden am und im Krankenhaus um mit ihm so viel Zeit wie möglich zu verbringen.
Dank dem "Corona" darf man ja nur sehr beschränkt im Krankenhaus besuchen, deshalb verbringen wir die meiste Zeit außerhalb auf dem Gelände.
Es ist jedes mal furchtbar schwer für mich ihn dann zu verlassen und irgendwann nachhause fahren zu müssen.
Diese Woche wollen sie mit der Chemo beginnen. Sofern er sie einigermaßen gut verträgt folgen die weiteren ambulant und er darf dann nachhause.
Wir hoffen beide, daß er bald nachhause darf, auch weil wir nicht wissen, wieviel Zeit uns wirklich bleibt.

Wir sind uns jedenfalls einig, das wir alles versuchen, um ihn ein möglichst langes, aber vor Allem ein Leben mit möglichst langer Lebensqualität zu verschaffen. Ohne eine gewisse Lebensqualität nützt die Länge nichts.
Mir ist bewusst, das diese Zeit sehr kurz sein kann. Aber ich hoffe, das wir wenigsten ein bisschen Glück im Unglück haben und uns vielleicht doch ein bißchen mehr Zeit bleibt.

Ich weiß nicht, wie ich dieses Ganze psychisch verkraften werde.
Wenn ich so abends hier alleine sitze, oder ich auf sein leeres Bett schaue, kommen die Gedanken,...
das wird Deine Zukunft
und dann rollen die Tränen.

L.G. Tobe

darksoul86:
Dankeschön, Tobe!

Oh, Mann, das ist wirklich schlimm! Allein dieser ganze Diagnostik Prozess ist einfach furchtbar! Und dann abends nicht zusammen zu sein auch echt unerträglich.
Ich drücke ganz fest die Daumen, dass er bald rauskommt.... Zu Hause habt ihr euch wenigstens.
Und wer weiß..... Der Freund einer Freundin lebt seit 10 Jahren mit vielen Metastasen, macht immer wieder Chemo, aber hat auch noch erstaunlich viel Lebensqualität. Die Medizin kann schon einiges anrichten. Ich wünsche euch sehr, dass die Chemo gut anschlägt!
Viel Kraft!
Herzliche Grüße
Darksoul

Tobe:
Hallo Ihr Lieben,

es ist nun einige Zeit schon vergangen seit ich mich gemeldet habe.
Es ist viel passiert, aber mir fehlt immer mehr die Kraft um auch nur irgend etwas zu tun.

Ich bin nun seit 28.09.2020 selber krankgeschrieben, da ich der extremen Doppelbelastung nicht mehr standhalten konnte.
Von meiner Krankenkasse wurde ich dann auch schon innerhalb der Lohnfortzahlung belästigt.
Seitdem rufen sie in regelmäßig hier an und da ich nicht mehr abnehme, trudelt kurz danach immer ein Schreiben von denen ein,
ich solle sie zurückrufen.
Vor ca. 3 Wochen kam dann noch ein Schreiben von denen mit dem "Vorschlag" einer stufenweise Wiedereingliederung,
wo ich hätte nach deren Wünschen innerhalb von 2 Wochen antworten sollen.
Als ob ich es aktuell nicht schon schwer genug habe.

Nachdem mein Hausarzt auch schon von der Krankenkasse mit Anfragen belästigt wurde, kam was kommen musste...
Er bat mich, ich solle mich dringend um eine Psychotherapie bemühen.
Nun befinde ich mich seit dem 18.01.2021 tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben in einer Psychotherapie.
Die jenigen hier, die mich noch von damals kennen und sich noch erinnern, können sich vorstellen was für eine Überwindung
mich das gekostet haben wird.
Der erste Termin sollte eigentlich ein Vorstellungstermin sein, also ein "beschnuppern" von beiden Seiten.
Doch wurde der Termin schnell zu einem akuten Auffangen durch den Psychotherapeuten umfunktioniert,
was deutlich 1 Stunde überzog.
Ich bin ihm sehr dankbar dafür und auch das er mich als seine Patientin akut mit aufgenommen hat, obwohl seine Kapazitäten
(Patienten-Anzahl) eigentlich ausgeschöpft sind. Er erkennt Gott sei Dank meine akute Notlage.

Der Zustand von Demian hatte sich zunächst in den ersten Monaten etwas gebessert.
Die erste Chemo (kombiniert aus 2 Zytostatika) bekam er noch im Krankenhaus stationär und am 30.09. 2020 konnte er
schließlich nach Hause entlassen werden.
Kurz darauf bekam er dann noch die "glückliche" Nachricht, das er zusätzlich noch für eine s.g. Immuntherapie geeignet ist.
Dies ist noch eine recht neue Therapiemöglichkeit mit besseren Erfolgen bei der Krebsbehandlung, als eine reine Chemotherapie.
Durch die s.g. Immuntherapie wird das eigene Immunsysthem deutlich angeregt, selbst gegen den Tumor zu kämpfen.
Dies bedeutet aber auch gleichzeitig ein deutlich erhöhtes Risiko, daß das eigene Immunsysthem überreagieren kann
und unter Umständen gegen den eigenen Körper ankämpft. Diese Überreaktion kann ebenfalls tötlich enden.

Seit der Info bekommt er nun alle 3 Wochen ambulant seinen "Cocktail" per Infusion.
Nach 4 Therapien musste allerdings ein Zytostatikum (Chemo) auf Grund extremer Nebenwirkungen abgesezt werden.
Auch weil er die dazu benötigtigte Spritze zur Anregung der Leukozytenbildung nicht mehr ausgehalten hatte.
Er bekam immer 24 Stunden später unerträgliche Schmerzen in seinen Knochen.
Also ging es nun weiter mit dem anderen Zytostatikum und der Immuntherapie.

Erste Kontrollaufnahmen im November/Dezember zeigten dann einen kleine Reduzierung der Metastase im Gehirn und
hinter dem Brustbein. Doch der Lungentumor und die Metastase an der Nebenniere blieben unverändert.

Weihnachten kam es dann zu einer Überreaktion des Immunsysthems.
Ich dachte zuerst er hätte sich einen Magen-Darm-Infekt eingefangen. Doch dem war nicht so.
Sein Darm, seine Bauchspeicheldrüse sowie die Galle wurden angegriffen und stellten ihren "Dienst" ein.
Nachdem er diese Situation überstanden hatte, ging es wie gewohnt weiter.

Seit einigen Wochen baut er jedoch zunehmend ab und ich befürchte das dies schon Anzeichen sind,
daß dies der Beginn des Endes sein könnte. Kontrollen sollen jedoch erst wieder im April folgen.
Hinzu kommt, daß seine Psyche mittlerweile fast unerträglich für mich wird.
Täglich kommen so Sprüche wie,
"andere machen Home office, ich machen Home dieing"
"das interessiert mich nicht, das werde ich Gott sei dank nicht mehr erleben".
Oder er wird massiv ungerecht zu mir und macht mir Vorwürfe was ich alles nicht mehr schaffe.

Ich weiß nicht wie ich das weiter ertragen kann.
Ich bin selber massiv depressiv, habe keine Hofnung mehr, extreme Zukunftsängste und Verlustängste
und muss mir jeden Tag seine extremen Depressionen ansehen und anhören.
Oft muss ich mir mehrere Stunden am Stück so etwas anhören, bis mir der Kopf regelgecht rauscht
und ihm trotzdem mit letzter Kraft Mut zusrechen und ihn aufbauen.
Dabei würde ich am liebsten selber einfach vom Balkon springen, weil ich nicht mehr kann.

Ich hoffe, daß ich die Psychotherapie nicht schon viel zu spät begonnen habe.
Nach jeder Therapie-Stunde bin ich massiv erschöpft und ich kann kaum nachhause laufen,
da mir die Beine immer wieder wegsacken, als wäre ich extrem betrunken.
Mir geht es richtig beschissen.

L.G. Tobe

claudi:
Hi tobe

Ich möchte dich wissen lassen das du gelesen wirst

Es ist ja schon mal eine Erleichterung alles aussprechen zu können

Das mit der tera ist super U noch viel mehr das es sofort bei euch gepasst hat

Ich denke du gibst dein bestes und das nochmal über die eigenen Grenzen U befindlichkeiten hinaus
Das hast du schon immer getan
Aber du selber bist ja auch noch da

Das du das erkannt hast und dir Hilfe holen konntest finde ich gut
Den es wird ja nicht einfacher werden

Ganz viel Kraft f die bevorstehende Zeit
Wünscht claudi

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