Hallo,
ich war heute bei der Psychiaterin, eigentlich hatte ich einen Termin erst im April, aber meine hausärztin brachte mich dann auf eine andere, die jeden morgen für 2,5 Stunden offene Sprechstunde hat, wo man auch ohne Termin immer direkt dran kommt. Gute sache, dachte ich mir, sonst gibt es ja immer lange wartezeiten auf einen termin....
Nun bin ich mir aber nicht so sicher, ob Psychiatertermine immer so ablaufen und ich vielleicht zuviel erwarte oder ob sie mich wirklich einfach nur abgefertigt hat, so wie ich es empfinde. und da sicher hier einige schon öfters termine bei einem hatten, könnt ihr mir da vll weiter helfen.
Denn es war wie folgt:
Ich wurde kurz gefragt was mich hier her führt, ich sagte kurz was mich bedrückt, in meinem fall eben die leere, Niedergeschlagenheit, Interesselosigkeit an allem außer der Arbeit, die mich gut betäubt, die ständigen Tiefs und bescheuerte gedankengänge.
Daraufhin sagte sie ohne großes irgendwelches nachfragen, ob ich denn wisse, was ich habe. da war ich etwas ratlos, weil ich nicht wusste was sie meinte, sie meinte ich könne mir es doch sicherlich denken. Da mir das auch so doof war, sagte ich, deshalb wäre ich ja hier, um das zu erfahren.
"Ganz klar, das berühmte amerikanische Burn out", war ihe Antwort und das nach nicht mal 5 Minuten...als ich dann noch weitere Dinge sagte, die mich belasten, die es mir zur zeit schwer machen, unterbrach sie mich mit: "Ja das wären themen für eine therapie, denn da kann ich ihnen nicht wirklich helfen und meine Liste ist voll, ich nehme auch niemand mehr auf die warteliste auf. Da müssten Sie mal woanders suchen"
Danach regte sie sich noch weitere 5 Minuten über meine Arbeitsstelle auf, dass sie das unmöglich finde, wie sehr es scheinbar in meinem beruf dazu gehöre soviel zu arbeiten, dass sie das nicht normal findet, das nicht sein könne,ob ich das wirklich mein leben mal lang machen möchte den beruf und und...also alles was für mich gar nicht zur Debatte stand.
Und zum Schluss fragte sie mich noch: "Möchten Sie denn ein medikament haben?" denn das opipramol hielt sie für mich für ungeeignet, da sind wir immerhin einer Meinung. Ich wollte wissen, ob sie denn denke, dass ich eins brauche, weil ich dachte, dass sie das ja besser beurteilen kann, als ich selbst. Darauf kam nur: "Das können Sie am besten beurteilen, ob sie das unterstützend brauchen. Also möchten sie eines?" ich habe nur noch darauf gewartet, dass sie mich frägt, was ich denn haben möchte. Habe dann zugestimmt, damit der besuch nicht komplett umsonst war, sie verschrieb mir Fluoxetin, sagte nur ich solle aufpassen, weil ich ja eh keinen Appetit mehr habe die letzte zeit und kaum noch esse und das medi das erstmal noch verschlimmern könnte, ich mich also vor jeder Einnahme morgens zwingen soll noch was zu essen. Ich soll in zwei wochen nochmal kommen, denn da sollte sich ihrer Meinung dann eine Stimmungssteigerung eingestellt haben, ich solle das dann nur nicht ausnutzen um noch mehr zu arbeiten. keine 15Minuten und ich war wieder draußen, nicht viel weiter als vorher auch...werde die medikamente definitiv nicht anfangen bevor ich eine zweite meinung habe, gerade wegen dem kein hunger mehr problem und ihrer Aussage.
Ich war selbst vor 5 oder 6 jahren mal beim Psychiater, erinnere mich deshalb nur noch vage, aber weiß,dass ich mich besser aufgehoben gefühlt habe, bin der meinung es wurde mehr nachgeforscht, gefragt, geschaut woher es kommen könnte. Hin gehe ich sowieso nicht mehr, da stimmt die Chemie einfach nicht, aber mich interessiert, wie ein Termin heute so allgemein abläuft...irgendwie hatte ich mir mehr darunter vorgestellt, vll dass mehr nach gefragt wird, man mehr reden kann, man nicht so ohne Infos stehen gelassen wird und einfach nur ein medikament ohne jegliche Erklärungen hingeknallt bekommt....So eben wie bei meiner hausärztin, die sich zeit nimmt und mir Hilfestellungen mit an die hand gibt. Erwarte ich da zu viel oder sollte das normal auch so sein?Wie lief bei euch der erste termin ab?
Liebe Grüße
sputney