Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

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Autor Thema: Hallo  (Gelesen 2295 mal)

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stumm

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #15 am: 15 Mai 2013, 07:40:26 »

ich denke nicht, dass du therapieresistent bist
und ich weiss nicht ob man wirklich ,,fehler,, in einer therapie machen kann
der zustand damals war ebend so, alles braucht seine zeit
ich hab schon einige therapien und auch klinikaufenthalte hinter mir
,,fehler,, in dem sinne wie du es siehst hab ich auch gemacht
hab keinen an mich ran gelassen, vieles überspielt
aber damals war ich ebend nicht dazu in der lage
ich wusste und konnte es nicht anders
aber im laufe der therapien wurde es besser
es ist ein entwicklungsweg den man gehen muss, stück für stück
damals war es so, heute weisst du es besser, vielleicht wird es anders wenn du es nochmal versuchen könntest
vielleicht auch nicht und du brauchst ebend noch ein stück zeit und einen nochmaligen versuch
nur aufgeben darfst du nicht

aus erfahrung kann ich dir sagen
mir hat niemals ein therapeut antworten gegeben
ich glaube das konzept einer therapie ist, dass man im laufe der gespräche selber zu antworten findet
jeder trägt seine eigene erfahrung und wahrheit in sich drin
schlußfolgerungen kann man nur selber ziehen
aber vielleicht findest du ja einige antworten in den gesprächen mit uns :-) 
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Epines

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #16 am: 15 Mai 2013, 12:48:23 »

Hallo liebe Nele

Fehler machen wir wohl alle, aber manche erkennen sie nicht. Ich denke es ist bereits ein grosser Pluspunkt seine eigenen Fehler und Schwächen zu erkennen.
Um dies jedoch zu erreichen ist ein Austausch mit anderen Menschen dringend nötig, sei dies nun ein Therapeut, oder eine Selbsthilfegruppe, aber auch Freunde und Bekannte helfen da alle mit, letztere oftmals unbewusst.
Ohne diesen Austausch verharrt man in seinem Fehlverhalten und nichts wird sich verändern und ohne Veränderung bleibt alles  wie es ist.

Der Mailverkehr mit deinem Therapeuten hat dir nichts gebracht, weil er dir keine befriedigenden Antworten geben konnte.
Die hätte er wohl auch nicht geben können, denn wie Stumm schon richtig erkannt hat, ist das Konzept einer Therapie wirklich so, dass man mit der Zeit selber zu Antworten findet. Ein Therapeut gibt uns nur Denkanstöße, darüber nachdenken und etwas zu verändern ist dann jedem selbst überlassen.
Gänzlich unbrauchbar sind Therapien, wo man sich mit den Therapeuten im Kriegszustand befindet, oder wenn man sich nichts von ihm sagen lässt, aus verletztem Stolz oder Scham, oder weil man nicht versteht, dass Kritik auch wohlwollend sein kann.

Gerade Dinge die den sensibelsten Teil eines Menschen betreffen und die uns am heftigsten belasten, traut man in der Therapie erst in den letzten Minuten anzusprechen. Alles wird in diesen letzten Minuten heftig aufgewühlt und dann ist die Sitzung zu Ende und es kocht und brodelt im Kopf weiter und man ist damit dann meist alleine.

Hast du es schon einmal mit einer Selbsthilfegruppe versucht? Ich habe damit die allerbesten Erfahrungen gemacht, man kann sich mit der Zeit besser öffnen, wird verstanden und muss sich über nichts schämen, weil alle ähnlich fühlen und das Wichtigste, man ist nicht mit seinen Ängsten alleine, kann sich zwischendurch mal treffen, oder telefonieren und findet wertvolle Freunde, vor denen man keine Maske tragen muss.

Auch der Austausch hier ist ähnlich heilsam, man lernt Dinge auszusprechen die man nie sagen könnte, wenn man dabei jemandem in die Augen sehen muss. Hier ist sozusagen ein Trainingscamp für das reale Leben. Wer sich hier wirklich öffnen kann, wird es bald auch real können. Denn auch hier ist man kritischen Bemerkungen über sein Verhalten ausgesetzt und erhält Denkanstöße, die einem vermutlich nicht immer gefallen, aber über die man nachdenken kann, ohne sich gleich rechtfertigen zu müssen.

Deinem Mann würde ich ein gutes Buch für Partner von Menschen die an Depressionen leiden schenken. Wenn er nicht gerne liest, dann könntet ihr es gemeinsam lesen.
Für Leute die nie Depressionen hatten, ist es wirklich schwer zu verstehen wie es ist, keinerlei Kraft  und Gefühle mehr zu haben.

Mein letzter Freund hat oft meine Ängste beim Autofahren ignoriert und dadurch wurde unser Zusammensein immer stressiger. Er hat z.B. nicht verstanden warum ich Angst habe wenn er fährt, aber keine wenn ich selber fahre und hat es als "hysterisches Theater" bezeichnet, da er seinen Fahrstil als absolut perfekt erachtete. Na ja unter anderem ist er darum nun mein Ex :-).

Zu allem Ja und Amen sagen. Kommt mir bekannt vor, ist es so, dass du Ja sagst weil dir ein Nein zu kompliziert ist? Weil ein Nein evt. endlose Diskussionen bedeutet, oder weil du Angst hast bei einem Nein abgelehnt zu werden?
Ich habe mich früher immer gefragt warum ich selbst es nicht kann und andere jedoch, wenn sie etwas nicht wollen einfach nein sagen. Ich selber hatte Angst vor Ablehnung und den Folgen.  Ich hatte wahnsinnig Mühe die Enttäuschung anderer auszuhalten und so habe ich lieber meine Empfindungen runter geschluckt und mich geopfert, egal in welchem Bereich, beruflich wie auch privat, nur um niemanden zu enttäuschen. Ich hatte mich für ihr Gefühl der Enttäuschung vollumfänglich verantwortlich gefühlt und nicht erkannt, dass ihre Erwartungshaltung an mich und die daraus resultierende Enttäuschung, ihr eigenes Problem ist.

Immer wieder  ließ ich mich ganz subtil emotional erpressen und manipulieren, dies hatte ich jedoch erst beim Lesen des Buches von  Susan Forward "emotionale Erpressung" erkannt. http://www.amazon.de/Emotionale-Erpressung-andere-Gefühlen-drohen/dp/3442150892

Meine Wünsche waren zwar noch vorhanden, wurden jedoch dadurch total nebensächlich, denn geäußert habe ich sie nie, ich lebte quasi so wie man erwartete, dass ich zu leben hätte, also total fremdbestimmt. Es war wie früher als ich noch ein Kind war, man hat mir befohlen was ich zu tun und zu lassen habe und so war es dann auch später.

Auch durch dieses Buch habe ich  dann angefangen all jene zu beobachten die locker nein sagen konnten und festgestellt, dass ihr Nein einfach akzeptiert wurde, ohne großes Tamtam, ohne endlose Diskussionen. Mit viel Mut habe ich es auch versucht und wurde zwar mit großen ungläubigen Augen angesehen, denn natürlich gewöhnen sich die Leute auch daran, dass man immer auf die liebe Epines zurückgreifen kann, aber das war es dann auch schon, nichts passierte, es wurde wie bei allen anderen auch akzeptiert und ich lernte öfters abzulehnen.

Meine Gefühle waren wenn ich ungewollt ja sagte  schrecklich, denn die Frustration kroch jedes Mal in mir hoch und die allbekannten Du-bist-einfach-nichts-wert-Gefühle waren omnipräsent. Innerlich weinte ich, aber äußerlich ließ ich mir nichts anmerken...
Schlussendlich muss ich sagen, dass die Enttäuschung der Anderen auszuhalten, weitaus weniger schmerzhaft war, als ich gedacht hatte. Die Erwartungshaltungen mehr zu leisten als nötig und immer für alle da zu sein, ohne auf mich selbst zu achten, hatte mich zunehmend  gestresst und fertig gemacht. Es war höchste Zeit etwas daran zu ändern, denn so konnte und wollte ich nicht mehr weiter leben.

Mein trotziges ICH hat dann die subtilen Manipulationen erkennend, auch angefangen im privaten Bereich aufzulehnen und immer öfter habe ich mir gesagt, dass ich auch Jemand bin. Manchmal habe ich in solchen Situationen geistig regelrecht aufgestampft und gesagt:" Du bist auch Jemand, du hast auch Rechte!" Dies hat es echt erleichtert Nein zu sagen und mit der Zeit war meine Angst verschwunden bei einem Nein abgelehnt zu werden und es war mir irgendwann sogar egal. Wer mich nur mag, weil ich immer alles für ihn tue und in jedem Bereich willig bin, kann mir im Grunde gestohlen bleiben. So sehe ich es in der Gegenwart.

Auch dir möchte ich heute auf den Weg geben, diesen Satz gedanklich immer wieder zu wiederholen:

"ICH bin auch jemand!"

Alles Liebe
Epines



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Nele

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #17 am: 15 Mai 2013, 18:15:53 »

Liebe Stumm, liebe Epines,

ich danke Euch sehr für die offenen Antworten.

Ihr seit soviele Meilensteine weit. Dafür habt Ihr meinen vollsten Respekt.

Ich bin mal ganz ehrlich. Es ist wohl so wie Epines angedeutet hat. Ich bin zu klarem Austausch nicht fähig. Die Schuld, Angst und der Stolz so präsent. Jetzt könnte man denken: Na gut, dann verharre doch und bedauer dich selbst. Zack, da ist sie schon, die Schuld! Schon alleine dieser Gedanken! Ich finde keinen Ansatz! Anders kann ich es nicht erklären. Sicher, man kann nichts erzwingen, aber wie soll ich aus dieser Schockstarre erwachen? Ich bin mir dessen, was ihr geschrieben habt völlig bewußt. Ich habe vor jeder Therapiestunde gesagt. Los, zieh durch, es muss besser werden. Deine Verantwortung. Lass es zu. Niemand will dir etwas böses. Aber, kaum war ich da, war ich auch schon wieder weg. Jede kleineste Unebenheit hat mich verunsichert.

Ja Epines, sie wurde irgendwie mein Feind und ja, es wurde unerträglich durch mein Unversagen. Und doch habe ich das Gefühl gehabt, es könnte meine Rettung sein. Es hat mich getroffen, aufgefordert zu werden seine Gedanken zu äußern und sie im Nichts verpuffen zu sehen. Als hätte man sie nie geschrieben. Ihr werdet antworten: Hättest doch nachfragen können. Ja, wenn ich das gekonnt hätte.... Es tut weh, zum vereinbarten Termin zu kommen und mit großen Augen angeschaut zu werden, mit den Worten: Ich schau mal in meinen Kalender, Sie sind dran? Gut, alles Peanuts. Für mein Misstrauen ist das Nahrung. Man verliert den Blick fürs Wesentliche. Die Habachtstellung und der Glauben an Irgendetwas ist gleich Null.

Ein guter Bekannter sagte mal zu mir, nachdem ich stolz auf meinen Hausputz war. Weißt Du eigentlich wie scheißegal das ist? Anfangs war ich peinlich berührt und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Dann dachte ich, der hat so recht.
Es ist doch scheißegal und darum bin ich mir überhaupt nicht mehr sicher, ob dieser fruchtlose Kampf wirklich einen Sinn macht.

Übrigens, manchmal verwechsel ich Scham mit Stolz. Aber was Verzweiflung ist, das weiß ich sehr genau.

Über das Thema "Neinsagen" kann ich nicht mal nachdenken. Das Tröpfchen fehlt noch.

Ich bin sehr froh, dass ich Euch getroffen habe. Danke!

Nele
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Epines

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #18 am: 15 Mai 2013, 18:53:47 »

Liebe Nele

Du sagst:"sie wurde irgendwie mein Feind und ja, es wurde unerträglich durch mein Unversagen. Und doch habe ich das Gefühl gehabt, es könnte meine Rettung sein. Es hat mich getroffen, aufgefordert zu werden seine Gedanken zu äußern und sie im Nichts verpuffen zu sehen. Als hätte man sie nie geschrieben. Ihr werdet antworten: Hättest doch nachfragen können. Ja, wenn ich das gekonnt hätte.... Es tut weh, zum vereinbarten Termin zu kommen und mit großen Augen angeschaut zu werden, mit den Worten: Ich schau mal in meinen Kalender, Sie sind dran? Gut, alles Peanuts. Für mein Misstrauen ist das Nahrung."

Ich frage mich gerade, ob du wohl an eine Pflaume von Therapeut gelangt bist? Ich denke nun nicht, dass alles an dir gelegen hat, denn du wolltest ja mitmachen, wolltest ja Veränderung, aber deine Therapeutin hat nichts reflektiert.
Gute Therapeuten verhalten sich wirklich anders, sprechen einen auf gesagte Dinge an, fragen nach und sind empathisch.

Man weiss heute, dass nicht die Form einer Therapie den Erfolg ausmacht, sondern hauptsächlich die Empathie des Therapeuten. Wenn also der Therapeut eine unbrauchbare Pflaume ist, kann man sich öffnen wie man will und kommt nicht weiter, im Gegenteil, gewisse Äußerungen können einen sogar zurück werfen.

Leider gibt es viel mehr solcher Pflaumen als wirkliche Goldstücke.

Von einigen Bekannten weiss ich, dass sie mehrere Therapeuten hatten, bis sie endlich jemanden fanden der gut ist und dem sie vertrauen konnten. Vielleicht suchst du dir jemanden der besser zu dir passt und auf dich eingeht.

Aufgeben ist nicht :-)
Denk daran, du bist auch Jemand!

Alles Liebe
Epines

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Nele

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #19 am: 15 Mai 2013, 19:20:56 »

Liebe Sidus,

bitte entschuldige, ich habe Deinen Post völlig übersehen. Danke, für die freundliche Begrüßung!

Liebe Epines,

ich weiß nicht, ob diese Threapeutin eine "Pflaume" ist. Mag ich nicht beurteilen, sie war die Erste, der ich mich anvertraut habe. Sicher nur oberflächlich, nicht ausreichend. Sie war schon empathisch, aber dennoch kühl. Sie behauptete mal, ich hätte eine disozziative Persönlichkeitsstörung. Das glaube ich aber nicht. Jeder Mensch ist irgendwie ambivalent. Einer mehr, der andere weniger. Ich habe viel darüber gelesen. Einiges mag stimmen, aber ich glaube, es passt auch auf viele gesunde Menschen. Ich höre weder Stimmen, noch habe ich das Gefühl, da ist noch jemand.

Wie dem auch sei, ich kann momentan nicht mehr schreiben. Die Kraft, sie fehlt.

LG, Nele
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stumm

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #20 am: 16 Mai 2013, 07:29:47 »

weisst du eigentlich wie scheiss egal es ist ob bayern oder dortmund gewinnt?
und trotzdem hocken millionen menschen, sehen zu und sind gespannt haben gefühle wie freude, wut, trauer usw

weisst du eigentlich wie scheiss egal es ist ob die blume nun am wegesrand steht oder nicht
und trotzdem freu ich mich wie irre wenn ich im frühling die ersten blumen seh

es hängen gefühle dran, an allem was wir tun oder auch nicht tun
an deinem hausputz hingen gefühle
stolz, zufriedenheit
der hausputz als solches mag vielleicht egal sein, vielleicht ist es egal ob ein haus sauber ist oder nicht, keine ahnung
aber deine gefühle dazu sind keineswegs egal!!!!!!!!!
du hast nicht die handlung als solches, sondern die gefühle dazu herrabwürdigen lassen!!!
deine gefühle

boah ja diagnosen
das ist so ne sache mit den diagnosen
einerseits möchte man gern wissen was mit einem los ist
anderseits sind diagnosen wie batiktücher
es verwischt alles bischen ineinander
selten, ich möchte behaupten nie, passt wirklich alles haarklein auf einen menschen
ich habe so ca. 8 diagnosen
naja wird schon von jedem was in jeder was sein ^^ :-)
ich befasse mich damit nicht mehr

nein nele dafür muss man mir keinen respekt zollen
es war die zeit, die erfahrungen und auch die pausen
ich war gezwungen mich mit mir zu beschäftigen
meiner seele, meinen handlungsweisen
sonst könnte ich dir heute nicht mehr schreiben

joar so ein austausch kostet kraft, das ist wohl so
du könntest vielleicht mal schauen was dir neue kraft gibt
wo und wie nele könntest du neue kraft gewinnen?


 
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Nele

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #21 am: 16 Mai 2013, 16:56:22 »

Liebe Stumm,

etwas tun, was Freude macht...  Jedenfalls habe ich den Gedanken, was das sein könnte. Sicher wird mir irgendwann etwas umsetzbares einfallen. Jetzt muss ich passen. Das was ich am liebsten tun wurde, wäre nicht unbedingt förderlich. Also tue ich es nicht. Somit tue ich doch etwas, was gut für mich ist. (ziemlich verwirrend, oder?)

Ich denke nicht, dass mein Bekannter mit der Aussage "Scheiß egal" meine Gefühle verletzen wollte. Er meinte damit, quäl dich nicht, lebe! So will ich es verstehen.

Ich habe viel über Epines Sätze, bezüglich der Therapeutin, nachgedacht. Sie kamen zur richtigen Zeit und waren sehr gut gewählt und getroffen.
Nämlich: Ich habe in der vergangenen Woche einen Brief an die Exthera geschrieben. Weil ich einfach nicht mehr weiter wußte, mir klar ist, dass etwas geschehen muss. Ich dringend Hilfe brauche, wenn ich diese Kriese auch diesmal überstehen möchte. Ich schaffe es momentan nicht mal gedanklich mich an eine andere Therapeutin zu wenden. So glaubte ich: Krieche zu Kreuze und sei brav. Völlig bescheuert!!! Bis heute habe ich keine Antwort von ihr und jetzt bin ich sehr froh darüber. Zeigt es mir doch, dass ich nicht ganz so falsch lag. Aber: Es hat mehr Gutes als Schlechtes. Ich kann das jetzt zu den Akten legen. Dort habe ich keine Hilfe zu erwarten. Heute schäme ich mich nicht mehr wegen diesem Brief, nein ich bin stolz auf mich. Ich verspüre sogar etwas Wut. Find ich prima.

LG, Nele

Gespeichert

stumm

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #22 am: 16 Mai 2013, 20:13:16 »

so gesehen ist nichts tun positiv
ja
nicht verwirrend :-)

ja die aussage deines bekannten wird so gemeint gewesen sein
ich hatte das falsch verstanden
wenn er zum ausdruck bringen wollte quäl dich nicht lebe, dann hat er alles richtig gemacht :-)

wut
ohja wut kann durchaus prima sein

ich wünsche dir, dass du noch finden und umsetzen wirst was dir freude und neue kraft bringen kann
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Epines

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #23 am: 17 Mai 2013, 21:01:51 »

Hallo liebe Nele

Du hast ja so Recht! Es gibt nichts wofür du dich schämen müsstest. Echt traurig, dass die Thera nicht einmal geantwortet hat, aber vielleicht tut sie es ja noch. Wenn du jedoch schon damals das Gefühl hattest nicht wirklich verstanden worden zu sein, dann würde ich da nicht mehr hingehen, denn dann bringt es tatsächlich wenig bis nichts.

Wut klingt gut :-) So wie du dich geschildert hast, ist dies wohl eher selten bei dir. Ein guter Anfang! Nicht mehr alles runter schlucken.

Gesten habe ich durch dein Posting angeregt auch mal einen Hausputz durchgezogen, auch wenn es scheissegal ist, freue ich mich dennoch es endlich in Angriff genommen zu haben, ohne deine Anregung wäre dies wohl ewig nicht passiert :-D, Allerdings sieht es immer noch nicht so aus wie frisch geputzt, na ja ich bin wohl darin keine Heldin...

Alles Liebe und einen schönen Abend
Epines
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Nele

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #24 am: 17 Mai 2013, 21:56:24 »

Liebe Epinius,

nein, ich werde dort nicht mehr hingehen. Ich denke auch nicht, dass Sie mich wieder aufnehmen würde. Inzwischen bin ich mir fats sicher, sie hat mich geschickt "herauskomplimitiert". Es hätte sich in den Akten bestimmt nicht gut gemacht, wenn dort gestanden hätte, Therapie von Therapeutenseite beendet. Vielleicht sehe ich auch Gespenster, wer weiß.

Jedenfalls möchte ich nicht, dass eine Antwort kommt. Wie würde die wohl aussehen.

Weißt du, dieser Brief war nicht unbedingt klug, aber für diese Tage überlebenswichtig. Wenn der Verstand aussetzt, dann klammert man sich an jeden Strohhalm. Dieser wunderbare Hass ist leider wieder weg. Ich versuche ihn wieder zu erwecken, aber diese ewige Traurigkeit ist so stark.

Ich wünsche Dir auch einen schönen Abend und hör auf zu putzen. Lohnt sich nicht, wird alles wieder schmutzig.

LG, Nele
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Nele

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #25 am: 18 Mai 2013, 21:15:57 »

Hallo,

ich möchte mal etwas loswerden. Vielleicht könnte Eure Meinung helfen.

Dieses elende Zweifeln, ich hoffe ich gehe Euch nicht auf den Geist! Es ist immer so. Immer dieser Rückzug.

Warum verziehen sich diese düsteren Wolken nicht einfach. Ich kann das nicht mehr lange ertragen. Weinen kann ich auch nicht. Ich bin so perfekt im "Tun als Ob". So ein elender Blender. Ich habe soviel und kann nichts davon schätzen. Es geht so vielen so viel schlechter, ich bade im Selbstmitleid und kann nicht raus aus diesem Gejammer. Ich möchte das alles nicht mehr. Ich bin so müde.

Heute ist Heute und damals ist damals. Aber es verfolgt mich. Schwer zu erklären. Es ist vorbei!!!!!! Ich habe so hart gearbeitet um heute so "leben" zu können, aber ich kann es nicht genießen. Ich bin eine leere Hülle, perfekt wie eine Marionette.

Ich stand mit 12, das erste Mal auf einem Hochhaus und bin nicht gesprungen. Feige bin ich also auch. Missbrauch, Hunger, Verwahrlosung, Prügel, Alkohol. Ich habe es überlebt!!! Und nun? Was ist nur los? Ich möchte das abschließen.

Ich habe einen grottenschlechte Schulabschluß, weil ich in der Schule nie bei der Sache war, immer müde von den durchwachten Nächten. Immer Mittelpunkt des Spottes. Geredet habe ich nie. Alle wichtigen Abschlüsse habe ich später gemacht. Mit Erfolg. Jetzt habe ich ein Staatsexamen und sollte doch so stolz sein. Ich habe zwei fantantische Söhne. Selbstbewusst, stehen gut im Leben. Einen Job, der ziemlich anspruchsvoll ist. Trotzdem!!  Ich weiß das alles und bin so traurig. Meine Gedanken drehen sich nur um Versagen. Ich bin mehr als misstrauisch.
Nicht in der Lage nach Hilfe zu bitten. Es würde immer gleich enden. Die Schuld liegt bei mir, eben weil ich nicht in der Lage bin, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Hilfe zuzulassen. Ich kann weiter Ablehnung nicht ertragen.

Ich hoffe, ich habe Euch nicht genervt!

LG, Nele
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Nicki

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #26 am: 18 Mai 2013, 21:49:59 »

Hi Nele,

du schreibst: Ich stand mit 12, das erste Mal auf einem Hochhaus und bin nicht gesprungen. Feige bin ich also auch. Missbrauch, Hunger, Verwahrlosung, Prügel, Alkohol. Ich habe es überlebt!!! Und nun? Was ist nur los? Ich möchte das abschließen.

Vieles davon kenne ich leider auch...und auch dein jetziges Problem kommt mir bekannt vor. Du mußtest dir alles selber erkämpfen und wer einmal zum Kämpfer wurde, kann aus dieser Rolle nicht mehr so einfach heraus.
Nach außen ist man natürlich stark, ein "Macher". Man kann auch nicht loslassen, man mußte sich ja seinen Status hart verdienen und könnte ihn wieder verlieren...immer weiter kämpfen...

Was du lernen müßtest, ist ganz langsam und vorsichtig mal die Zügel aus der Hand gleiten zu lassen und zu bemerken, das alles, was du dir aufgebaut hast dann immer noch weiter läuft! Dann erst kannst du auch deine Vergangenheit akzeptieren. Sie hat keinen Einfluß mehr auf dein heutiges Leben.
Vertarue auf deine erkämpften Siege! Niemand kann sie dir mehr wegnehmen, egal, wie deine Kindheit war!

LG
Nicki
Gespeichert

Nele

  • Gast
Re: Hallo
« Antwort #27 am: 18 Mai 2013, 22:38:35 »

Nein Nicki,

das geht nicht. Würde ich die Zügel aus den Händen geben, wäre das fatal. Es würde alles überfluten und das, was ich mir müsam aufgebaut habe, sekundenschnell zerstören.

LG, Nele
Gespeichert
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