Superstark, dass du es geschafft hast, die Klinik zu wechseln!
Mag ja sein, dass sie möglicherweise die Meinung hatten, dass der Entzug und das Behandeln der Sucht Vorrang hat, um stabil genug für das Angehen der Depression zu sein, wie das ein Mitforist hier angedeutet hat, aber dann hätte man dir das auch klar kommunizieren müssen in der alten Klinik.
Wenn die angebotenen Alternativen lauten:
- Ausschließliches Behandeln von etwas, das ich nicht als Hauptproblem ansehe, ohne dass mir triftige Gründe geliefert werden und man darüber in einen konstruktiven Dialog treten und seine eigene Sichtweise deutlich machen und dabei ernstgenommen werden kann
oder eben
- Suizidgedankendruck solange thematisieren, bis man einzig und allein in eine Geschlossene "darf",
dann weiß ich, dass es Zeit für die dritte Alternative wird:
Sich selbst entlassen und eine kompetentere Klinik aufsuchen!
Gerade das ist in so einer Situation aber verdammt hart!!!
Du kannst sehr, sehr stolz darauf sein, dass du das geschafft hast.
Sag dir das immer wieder, wie stark du da warst, falls du jemals wieder ans Aufgeben denkst.
Ich glaube, du hast da genau richtig gehandelt, und das war sicherlich nicht der leichteste Weg.
Also: Stolz sein. Und dir selbst damit immer wieder ein Vorbild sein, dass du das geschafft hast. Super!
Ich war mal Patient auf einer Teilgeschlossenen.
Da hatte ich das Privileg, eben kein "geschlossener" Patient zu sein.
Aber was dort so abging teilweise....
Ich sehe (teil)geschlossene (Notfallaufnahme-)Stationen seitdem allenfalls nur noch als Notlösung/Zwischenstation an, um möglichst schnell in eine Tagesklinik oder eine selbstgewählte Klinik zu kommen, was ohne diesen Zwischenschritt ja nicht immer einfach ist. Dort würde ich allerdings NIEMALS Suizidgedanken offen aussprechen, gerade nicht, wenn man das Gefühl hat, sonst nicht ernstgenommen zu werden. Denn wenn sie dich und deine _persönlichen_ Bedürfnisse ohne das nicht ernstnehmen, werden sie das auch damit nicht tun - sondern weiter sturheil Dienst nach Vorschrift und ihren eigenen Köpfen machen. Und dann hängt man mit dem Vermerk "suizidgefährdet" möglicherweise in etwas drin, aus dem man nicht mehr rauskommt ohne Anwalt.
Suizid ist keine Lösung - niemals!
Aber dass man Todesgedanken hat, das kommt eben vor, und da sollte man sich schon gut überlegen, mit WEM man darüber redet. Wichtig ist natürlich auch, DASS man es tut, damit man damit nicht alleine bleibt. Aber wem man vertrauen kann und wem nicht, das sollte man sich nicht einreden lassen, sondern dabei auf sein Bauchgefühl vertrauen.
Im Zweifel dann wirklich den Arzt oder die Klinik wechseln.
Ich weiß nicht, ob ich das in deiner Situation geschafft hätte.
Kann mich also nur wiederholen:
Gut gemacht!
Irgendwann findest du passende Hilfe. Ich hoffe, du bist gerade dabei...