Hallo Adre
ich hab mal reingeschaut und ich empfinde es als übersichtlich und klar. In diesem ewigen Wust an ständiger Überinformation und dem Verlieren in unwichtigem Kleinklein hat mir diese Strukturiertheit sehr gefallen. Das, was mir fehlt, ist seine persönliche Vorstellung. Ich hätte gern gelesen, wie er dazu kam, sich für diesen Weg zu entscheiden. Ich verstehe claudis Bemerkung nicht, ich kenne nur Therapeuten, die studiert haben.
Zugleich kenne ich einige PsychoTherapeuten, die trotz Studiums ihrem Beruf überhaupt nicht gerecht werden.
Es kann zb heute jeder Ergotherapeut werden, Umschulung etcpp, egal, wie er vorher beruflich tätig war. Ergotherapie ist einer der wichtigsten Bestandteile jeder klinischen Therapie. Alle anderen Zweige ordnen sich darin nur ein- Kunst-, Gestalt- oder Maltherapie. Kann man einzeln erlernen, muß aber trotzdem mit Abschluß nachgewiesen werden und niemand weiß, was derjenige vorher gemacht hat.
Psychotherapie ist immer ein schwieriges Thema, weil es eben nicht auf nüchternen Fakten beruht. Als Chirurg weiß ich, wann ich operieren muß und welche Handgriffe nötig sind, das Zwischenmenschliche ist eher untergeordnet.
Die Psyche spielt eben eine ganz andere Rolle und somit verlangt sie andere Prioritäten.
Aßerdem finde ich, es kann doch jeder für sich selber entscheiden, ob er zu jemandem geht, den er in der 1.Std. kennenlernt und als gut empfindet oder ob man Abstand nimmt. Man kann doch sicher fragen, welche Referenzen der Berater hat und was er denkt, was ihn dazu befähigt. Wie oft lese ich hier von Menschen, die zu studierten Therapeuten aller Art gehen und sich ständig beschweren, daß es nichts bringt, diese nur ihr Geld mit ihnen verdienen oder andere merkwürdige Kritiken äußern.
Jeder von uns weiß, daß Menschen, die bestimmte Erfahrungen gemacht haben oftmals durchaus mehr Verständnis oder Empathie zeigen. Und solange es darum geht, begleitend tätig zu sein und letztendlich zu helfen auf dem Weg zur professionellen Unterstützung ist das völlig ok.
Am Ende geht es um ein Konzept und das jemand anderen Menschen seine Lebenserfahrung und Hilfe anbietet.
Es geht nicht darum, ob jemand dorthin geht oder nicht. Das bleibt jedem selbst überlassen.
Zur Psychotherapie kann man unter gewissen Umständen sogar gezwungen werden.
Wer möchte- geht hin.
Wer nicht möchte- bleibt weg.
Lg Deja
So einfach ist das.