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Autor Thema: Fehlgeschlagener Selbstmord  (Gelesen 1886 mal)

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Kann nicht mehr

  • Gast
Fehlgeschlagener Selbstmord
« am: 07 Dezember 2016, 19:49:52 »

Soeben habe ich einen Selbstmordversuch hinter mir. Ich bin betrunken und habe mich zu Erfrieren auf die Wiese gelegt. Leider hat mich mein Hund wieder geweckt, die ich dabei hatte. Ich weis einfach nicht mehr weiter, um noch einmal auf die Wiese zu gehn, fehlt mir im  Moment die Kraft. Ich will nicht mehr. Niemand nimmt mich ernst, alle sehn nur lästiges Beiwerk in mir. Und immer der Spruch, wenn ich versuche übr meine Gefühle zu reden: Du bist nicht der Mittelpunkt, um Dich gehts nicht. Ich hab so die Schnauze voll :'(
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hardworking fool

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #1 am: 07 Dezember 2016, 20:44:07 »

Hey!  Also ich kann nur sagen, dass ich deinem Hund unheimlich dankbar bin. Am liebsten würde ich ihm ein Filetsteak spendieren.
Bitte erzähl mir von deinen Gefühlen. Für mich bist du genau jetzt das Wichtigste auf der Welt. Ich möchte, dass du dich jetzt in den Mittelpunkt stelltst und zwar voll und ganz.
Und das schreibe mir nicht weil ich neugierig bin sondern weil es jetzt um dich geht.
Alles Liebe
Fool
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hardworking fool

  • Gast
Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #2 am: 07 Dezember 2016, 20:55:38 »

Nachsatz: ich werde zwar versuchen noch etwas wach zu bleiben , falls du noch mal schreibst -aber ich kämpfe momentan mit einer fiesen Erkältungund kann kaum die Augen offen halten
Deswegen möchte ich dich um eines bitten. Bitte unternimm heute keinen weiteren Versuch mehr. Lass uns morgen reden.
Fuehl dich gedrückt!
Fool
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Kann nicht mehr

  • Gast
Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #3 am: 07 Dezember 2016, 21:16:48 »

Hallo Fool,

Ds ist das, was ich heute Morgen der Telefonseelsorge geschrieben habe, der Entschluss spontan aufs Feld zu gehn fiel, als ich ein Häufchentütchen in meine Jackentasche gesteckt habe:

Hallo,

Ich schreibe, weil ich am Ende bin und nicht mehr kann. Schreiben fällt mir leichter als darüber zu sprechen. Ich habe heute Morgen in meiner Verzweiflung [...] und warte auf den Funken, der mich den Mut aufbringen lässt, [...].

Ich kann einfach nicht mehr, seit der Geburt meiner Tochter vor 7 Jahren habe ich immer wieder Depressionen, sie saugt mich aus und ich vermeide seither den Kontakt zu anderen Müttern wie der Teufel das Weihwasser, ich will nicht über Kinder sprechen! Bei meinem Mann brach nach 14 Jahren nach seinem Auslandseinsatz mit der Bundeswehr eine postnatale Belastungsstörung raus die ihn und somit auch uns sehr in Mitleidenschaft zieht. Ich wurde in Psychologie ausgebildet und weis in etwa wie ich ihn einzuordnen habe, aber sein wkelgaftes, Arschloch mäßiges Verhalten mir gegenüber kriege ich nicht auf die Kette.

Ich versuche ihn aufzufangen, zu kompensieren, beizustehn und ihm alles abzunehmen, aber ich ernte nur Genickschläge und Gemecker. Gestern lief das blöde Internet nicht wie es sollte und man möchte es nicht glauben, deswegen gabs Streit! Er gings irgendwann ins Bett ins ich habe versucht herauszufinden was los ist und brachte ihm den Laptop - dann war er sauer auf mich, daß ich ihn kurz vorm einschlafen geweckt habe. Heute morgen habe ich auch nur auf Nachfrage einen guten Morgen Kuss bekommen. Er behandelt mich, unsere Tochter und unseren Hund teilweise wie Störfaktoren, schnauzt uns an, meckert nur noch rum, haben wir tatsächlich mal Sex artet es so aus, das ich mittlerweile Angst vor seinen brutalen Stimulationen habe. Sage ich was und beschwere mich über sein Verhalten mir gegenüber, dann sagt er, Ich sei nicht der Mittelpunkt der Welt und es  gehe nicht um mich.

Ich kann nicht zu einem Therapeut: Jeder würde mir sagen, das ich mich trennen soll! Und alle hätten sie Recht. Aber ich liebe ihn doch so sehr, ich hab ihm am Altar das Versprechen gegeben und wir haben ein Kind. Zumal ich ja weiß wo sein Arschlochverhalten herkommt.

Beim Gassi-gehen heute Morgen fiel der Entschluss, [...]

Im Moment wirkt die Lorazepam noch, die ich genommen habe. Morgen habe ich keine Zeit, darüber nachzudenken, weil ich arbeiten bin. Aber dazwischen liegt die frostige Nacht.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich will nicht mehr weiterleben. Und ich weiß nicht wieviele Stunden, Tage oder sogar Wochen ich noch durchhalte. [...] so leid es mir für meine Tochter tut. Ich kann nicht mehr, ich will endlich in den Himmel zu meinen Grosseltern. Ich will nach Hause

Ich wünsch Dir gute Besserung <3




/edit: Bitte keine Beschreibung von Selbstmordmethoden (siehe Forumsregeln)!
« Letzte Änderung: 07 Dezember 2016, 21:42:24 von InaDiva »
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hardworking fool

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #4 am: 08 Dezember 2016, 01:15:42 »

So ein Mist! Man sollte nie versuchen, wichtige Nachrichten mit dem Smartphone zu senden. Alles weg. Jetzt sitze ich also doch am Computer, muss das ganze noch einmal tippen und mich leider etwas kürzer fassen. Ist verdammt kalt hier.

Oje, du Arme. Man kann also wirklich nicht sagen, dass du keinen Grund hast, am Leben zu zweifeln - trotzdem bin ich heilfroh, dass unsere tierischen Freunde manchmal schlauer sind als wir.

Ich kann verstehen, dass du deinen Mann nicht verlassen willst - aber wie wäre es mit einer kurzen Auszeit? Vielleicht wenn du dich in eine Klinik begibst. Dann würde er vielleicht erkennen, wie schlecht es dir geht - ehe es zu spät ist.

Ist er denn wegen PTBS in Behandlung? Ich will dir ja keine Angst machen, aber es könnte schlimmer werden.
Der Vater meines Sohnes war anfangs auch ein ganz liebevoller Mensch, aber die Erlebnisse machten ihn immer mehr kaputt. Er hat dann auch das Saufen angefangen. Trotzdem blieb ich eisern bei ihm - und hielt alles aus.
So lange, bis er irgendwann einmal mitten in der Nacht mit einem riesigen Küchenmesser vor mir stand und mich umbringen wollte. Wer weiß was passiert wäre, wenn nicht in dem Moment mein kleiner Sohn aufgewacht wäre und das Plärren angefangen hätte? So ist er unverrichteter Dinge abgezogen und ich hab' meine Sachen gepackt.
Das ist mittlerweile 15 Jahre her und die Trennung tut immer noch weh - ER war die Liebe meines Lebens - aber ich bin heilfroh noch am Leben zu sein.

Ich wünsche Dir, dass du diesem Satz "ich bin heilfroh noch am Leben zu sein." bald aus vollem Herzen zustimmen kannst. Vielleicht gibt es ja für euch beide Hoffnung. Eventuell sogar eine Paartherapie? Mein Mann hat sich damals leider nicht helfen lassen - und ich konnte ihm nur zuhören, aber nichts tun.

Lass dich nicht unterkriegen!

Ganz liebe Grüße vom Fool!
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Kann nicht mehr

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #5 am: 08 Dezember 2016, 08:12:25 »

Vor zwei Wochen war unser jährliches Hüttentreffen, heisst, uner über ganz Deutschland verteilter Verein trifft sich einmal im Jahr im Schwarzwald auf einer angemieteten Hütte und erledigt dabei gleich auch seine Hauptjahresversammlung. Wir haben einige Einsatzveteranen dabei und wie es jedes Jahr ist, wird Freitag Abend schön getrunken und der ein oder Andere schüttet auch sein Herz aus. Dieses Jahr war es mein Mann und er weis, das er psychotherapeutisch dringend was machen muss. Und er betonte dabei auch mehrfach, das er wüsste, das er ein Versager als Ehemann und Vater wäre. Das Problem ist, das er im Moment gerade dabei ist, sich den Rang des StabsFeldwebels zu erarbeiten. Ist eine PTBS diagnostiziert, kann er sich seinen Staber in die Haare schmieren. Da kommt ein Haufen Zeug zusammen, ich will ihn nicht unter Druck setzen. Heute bin ich wieder halbwegs stabil, ich bin grade auf der Arbeit, nachher fahre ich nach Hause zu meiner Mutter, die kommt morgen aus der Reha und da will ich ihr nochmal die Bude saubermachen.

Liebe Grüsse
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nubis

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #6 am: 08 Dezember 2016, 08:26:31 »

Was ich nicht verstehe: wieso erscheint es erstrebenswerter sein Leben zu beenden als es zu ändern?

Ich kenne das Gefühl, dass nichts mehr geht.
Dass ich denke, ich kann (und will) nicht mehr und mir ist alles zu viel.
Ich habe aber auch Angst etwas zu Verändern, weil ich nicht weiß, wie es dann wird. So dieses 'wie soll es dann weitergehen?'.
Aber ich denke dabei nie an Suizid, weil mir bewusst ist, dass sich die Situation ja ändern lässt.

Wenn also die Beziehung eins der Probleme ist (meist kommt ja mehreres zusammen) - dann ist das aber doch etwas, woran ich etwas ändern kann?
Von Paartherapie bis Trennung - da gibt es doch einiges, was man angehen kann.

Eine Therapie - oder zumindest ein Arztbesuch - erscheint mir so oder so sinnvoll:
Ich vermute mal, bei deinem Mann ist eine posttraumatische Belastungsstörung gemeint?
Damit sollte er auf jeden Fall behandelt werden - und lernen, es eben nicht zuhause an seiner Familie auszulassen.

Die postnatale Belastungsstörung könnte eher bei dir vorliegen, wenn du schreibst, dass du seit der Geburt deiner Tochter Depressionen hast.
Auch dagegen kann man etwas unternehmen.

Wäre es da also nicht besser, erst mal Veränderungen anzustreben, als alles zu beenden?

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nubis

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #7 am: 08 Dezember 2016, 08:28:23 »

Da kommt ein Haufen Zeug zusammen, ich will ihn nicht unter Druck setzen.

Auch da kann ich mich nur wundern: die Kariere deines Mannes ist also wichtiger als dein Leben??
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hardworking fool

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #8 am: 08 Dezember 2016, 08:40:51 »

Hello again!

Na, das klingt doch schon etwas besser.

Ich weiß zwar nicht, welche Auswirkungen die Diagnose PTBS haben würde, aber grundsätzlich wäre es ja möglich, eine Therapie zu beginnen ohne dass diese irgendwo offiziell auftaucht. Noch vor kurzem hätte ich ja behauptet, dass so eine Diagnose keine Auswirkungen haben würde, aber mittlerweile bin ich eines besseren belehrt worden.
Bei mir war es die Diagnose Depression, die "überhaupt kein Problem" sei, "wenn sie sich nur in Behandlung begeben." Ha! Kein Problem - aber die Probezeit vor der Verbeamtung werde ich nun "zufälligerweise" wohl doch nicht bestehen. Natürlich nur wegen meiner mangelnden Arbeitsleistung (Ha!) - nicht wegen irgendeiner psychischen Erkrankung.
Zwar konnte mir die Dienstleitung nicht erklären, warum meine Leistungen plötzlich so grottenschlecht sein sollen (die Ausbildung hatte ich ausgesprochen erfolgreich gemeistert), sie meinte aber, ich sei eben nicht belastbar. Klar, ich bin in den letzten 14 Monaten immerhin 4 Tage wegen Krankheit ausgefallen. Sorry, ich werde schon wieder sarkastisch - und das hilft jetzt sowieso weder dir noch mir.
Was hältst du denn von einer Paartherapie? Was genau dabei besprochen wird, geht ja keinen was an.

Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute und hoffe, dass ihr beide eine für alle Beteiligten akzeptable Lösung finden werdet.

LG Fool
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Kann nicht mehr

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #9 am: 08 Dezember 2016, 10:37:17 »

Da kommt ein Haufen Zeug zusammen, ich will ihn nicht unter Druck setzen.

Auch da kann ich mich nur wundern: die Kariere deines Mannes ist also wichtiger als dein Leben??

Ja, sieht wohl so aus. Es ist ihm sehr wichtig, als er grade beim Bund angefangen hatte, hatte ihm eine Vorgesetzte auf dem Kicker. 'Du wirst nie ein Staber!' Damit abzurechnen ist offenbar existenziellos damit. Und eine diagnostizierte PTBS würde ihm ein T5 einbringen - dienstuntauglich!

Ich war beim Arzt, der überwies mich zum Psychologen. Icv war auch nach der Geburt 4 Jahre beim Therapeut. Der versuchte mir Zeug einzureden, was gar nicht reell war. Und er sprach mal von Trennung. Aber zum Psychologen kann ich jetzt nicht hin. Der spräche von Trennung. Paartherapie ja, Systemterapie, abee dazu müsste ich ihn dann danach hinbringen. Und so wie er grade gebürstet ist, würde er mir den Kopf abbeisen. Ich würde so gern in eine stationäre Behandlung, aber was mach ich mit meiner Tochter und meinem Hund? Ich weiß echt nicht mehr weiter :'(
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hardworking fool

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #10 am: 08 Dezember 2016, 11:25:22 »

Also jetzt bin ich doch etwas verwirrt. In stationäre Behandlung kannst du dich nicht begeben wegen Hund und Tochter? Ich will ja nicht behaupten, dass das einfach ist, aber unmöglich sicher nicht. Unter Umständen könnte sich dein Mann sogar für die Kinderbetreuung beurlauben lassen während du in Behandlung bist. Das könnte ihm dann definitiv nicht negativ angekreidet werden.

Sei mir nicht böse, ich will dir wirklich helfen, aber ich frage mich gerade schon, warum du ständig mit Ausreden kommst - "Psychologe spräche von Trennung" ... ??? Na und selbst wenn? Psychologen können dir nur Handlungsalternativen aufzeigen, das heißt doch nicht, dass du auch tun musst was sie vorschlagen. 
"was mach ich mit meiner Tochter" -  Gute Frage, noch besser ist aber die Frage: Was hätte sie gemacht, wenn du gestern keinen treuen Hund gehabt hättest? Und ich bin immer noch der Meinung, dass er sich einen RIESEN-Knochen verdient hat.
Ich verstehe auch nicht wie man 4 Jahre zu einem Therapeuten gehen kann von dem man meint, dass er einem Dinge einredet.

Ich glaube, dass du dringend mit deinem Mann reden musst. Und wenn dir das Reden schwer fällt, dann druck ihm aus was du hier im Forum veröffentlicht hast und bitte ihn das zu lesen. Entweder er wird Verständnis haben und einsehen, dass sich etwas ändern muss - oder er wird dir klipp und klar sagen, dass ihm seine Karriere wichtiger ist als dein Leben.
 --- Ohne ihn zu kennen frage ich mich: Was glaubst du ist wohl wahrscheinlicher? Und wenn wider Erwarten letzteres zutreffen sollte, dann frage ich mich wirklich, warum die Alternative Trennung so schrecklich wäre. Immer noch besser als eine dauerhaft unerträgliche Situation die dich irgendwann doch wieder dazu bringt einen weiteren Selbstmordversuch zu unternehmen. Wer weiß ob du beim nächsten Mal auch noch so viel Glück hast.

Während meiner Ausbildung habe ich in Psychologie gelernt, Selbstmord sei die letzte große Entscheidungsfreiheit des Menschen.
Es ist dein Leben und du hast das Recht es zu beenden - wenn du dabei die Rechte deiner Familie, vor allem aber deines Kindes berücksichtigst. Aber wenn du diesen Schritt gehen willst, dann solltest du es erst nach gründlicher Überlegung tun und nicht weil es einfacher zu erscheint als die Alternative Weiterleben und Kämpfen zu versuchen.

LG Fool



Ist zwar keine dauerhafte Lösung, aber hast du schon mal eine Mutter-Kind-Kur gemacht? Um den Hund müsste sich in der Zeit halt jemand anderes kümmern, zur Not gibt es ja sogar Tierpensionen.
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hardworking fool

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #11 am: 08 Dezember 2016, 11:34:48 »

Sorry, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Aussage über T5 und PTBS stimmt.


https://www.anwalt.de/rechtstipps/entlassung-aufgrund-von-dienstunfaehigkeit-bei-soldaten_020064.html

Soldaten sind zu entlassen, wenn sie dienstunfähig sind. Doch wann ist dies der Fall?
Ein Soldat ist dienstunfähig gemäß § 44 Abs. 3 Satz 1, § 55 Abs. 2 S. 1 SG, ZDv 14/5 Nr. 1 Abs.1 - B 153, wenn er infolge einer oder mehrerer Gesundheitsstörungen, d.h. wegen eines körperlichen Gebrechens oder wegen Schwäche seiner körperlichen oder geistigen Kräfte, zur Erfüllung seiner Dienstpflichten dauernd unfähig ist. Gemäß ZDv 14/5 Nr. 1 Abs. 3 ist ein Soldat zur Erfüllung der Dienstpflichten unfähig, wenn er den Anforderungen, die an ihn in seiner gegenwärtigen Dienststellung und in den wesentlichen Dienststellungen seines Dienstgrades gestellt werden, nicht ausreichend gerecht wird.
Was kann unternommen werden, wenn ein Bundeswehrarzt feststellt, dass Dienstunfähigkeit vorliegt
Zunächst ist zu prüfen, ob die zeitlichen Voraussetzungen erfüllt sind: Ob die Wiederherstellung der Fähigkeit zur Erfüllung der Dienstpflichten zu erwarten ist, kann gemäß § 44 Abs. 5 Soldatengesetz erst nach sechsmonatiger Heilbehandlung festgestellt werden, wenn kein Fall offensichtlicher Dienstunfähigkeit gegeben ist.
Als nächster Schritt ist zu prüfen, ob die Dienstfähigkeit dauerhaft weggefallen ist. Dies ist etwa bei einem nur innendienstfähigen Offiziersanwärter oder einem jungen Offizier der Fall.
Bei wehrdienstbeschädigten Soldaten, bei welchen aufgrund ihrer Schädigung begründete Zweifel an deren Dienstfähigkeit bestehen, kann bei der Feststellung der Dienstfähigkeit aber nur ein geringerer Maßstab angesetzt werden. Hier wird es darauf ankommen, ob bestimmte Tätigkeiten, z.B. am Schreibtisch im Innendienst noch möglich sind.
Bei psychiatrischen Sachverständigengutachten ist darauf zu achten, ob die Feststellungen, die der Gutachter getroffen hat, mit der Diagnose übereinstimmen. Des Weiteren muss die Biographie vollständig erhoben werden. Der Soldat muss körperlich oder neurologisch untersucht worden sein.
Der Verfasser, Oberstleutnant d. R., ist seit 10 Jahren als selbstständiger Rechtsanwalt tätig. Seit 2001 ist er Empfehlungs- und Vertragsanwalt des Deutschen Bundeswehrverbands.
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Kann nicht mehr

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #12 am: 08 Dezember 2016, 15:21:59 »

Es tut mir leid, das sich das für euch alles widersprüchlich anhört. Aber ja, von dem Wort 'Trennung' habe ich panische Angst. Ich bin schon einmal geschieden, damals habe ich mich getrennt und habe meinen jetzigen Mann, diesen Mann wirklich nach sehr guter und reiflicher Überlegung geheiratet. Und niemand hat behauptet das eine Ehe mit Bestand leicht wäre. In guten wie in schlechten Zeiten. Im Moment haben wir schlechte. Saumäßig schlechte. Vielleicht war das auch einfach nur ein Hilferuf, was verzweifeltes ohne Substanz, ich weiß es nicht. Ich will nur das Wort Trennung nicht hören.
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hardworking fool

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Re: Fehlgeschlagener Selbstmord
« Antwort #13 am: 08 Dezember 2016, 15:33:40 »

Nur um das klar zu stellen: Ich kann und will dir nicht raten dich zu trennen. Ich kann auch deine Angst verstehen.
Ich musste damals Hals über Kopf aus einem fremden Land fliehen - mit einem Kleinkind im Gepäck. Diese Entscheidung habe ich nie bereut, aber ich müsste lügen, würde ich behaupten sie gewollt zu haben. Der Schmerz darüber sitzt heute noch tief - aber ich musste es tun um mein Leben und das meines Kindes zu retten. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ich heute noch einmal das gleiche tun würde.

Ich verstehe nur nicht, dass du behauptest nicht zu einem Therapeuten gehen zu können, weil der VIELLEICHT von Trennung sprechen würde.

Letztendlich entscheidest doch du, über welche Themen in den Sitzungen gesprochen wird.

Nur so ein paar Gedanken von einem dummen, alten Narren.
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