Lehrer-Bashing?
Ok, dann nehme ich mal mein Geschimpfe über Herrn Müller-Lüdenscheid (Name wurde von der Redaktion geändert) zurück.
Natürlich hat Herr Müller-Lüdenscheid nicht gesagt, wir schauen den Film die Welle, weil man in der Vorweihnachtszeit Filme schaut.
Aber allein die Tatsache, dass es bei den Schülern so ankam ...
Und das hat nicht nur mein Sohn so kommuniziert (ok, ich habe nicht alle Schüler der Klasse befragt).
Mir ist die Didaktik einer Unterrichtsreihe sehr wohl bekannt, ebenso die verschiedenen Herangehensweisen.
Ich wollte aber in meinem kleinen Text nicht weiter ausführen, dass ich die Vermutung habe, dass Herr Müller-Lüdenscheid das nicht weiter vertiefen wird.
Jaaaa ich habe in mancher Hinsicht Vorurteile, ich gratuliere demjenigen, der ein Leben ohne Vorurteile lebt.
Aber ich gehöre auch zu denjenigen, die ihre Fehler, Fehlurteile eingestehen.
Und ich meine es jetzt sicher nicht ironisch, oder sonstwie, wenn ich sagen, dass ich es auch kundtun werde, wenn Herr Müller-Lüdenscheid das Thema des Films, entgegen meiner Vorurteile, auch weiter im Unterricht aufgreifen wird.
Denn dann wäre mein Ärger über den bisherigen Ablauf sicher hinfällig.
Wie gesagt, ich dachte das sprengt meinen Text, wenn ich meine Vermutung diesbezüglich auch noch ausführe.
Ich bin sehr wohl der Meinung, dass ich differenzierter sehe, als es im Text deutlich wird.
Bleiben wir bei den Fakten:
Herr Müller-Lüdenscheid hat in den letzten beiden Deutschstunden vor den Weihnachtsferien mit den Schülern den Film "die Welle" angeschaut.
Die Thematik des Films wird NICHT fächerübergreifend bearbeitet.
Der Film wurde vorher in keiner Weise besprochen.
Sucre hat das Vorurteil, dass dies im Nachhinein auch nicht geschehen wird.
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ich mich im Januar eines Fehlurteils bezichtigen könnte, und dies auch kundtun.
So hat die Welle eine Welle geschlagen ....
Liebe Fool, ich hoffe du missverstehst mich nicht, dein Text hat mich nicht wütend gemacht, wenn eine Diskussion entsteht ist das ok. Ich wollte hier nur meinen Standpunkt darlegen.
Ein Punkt hat mich schon etwas geärgert, das ist das mit dem Lehrer-Bashing.
Zum einen bin ich hier in der Rubrik "was macht euch wütend".
Und wenn es ein Arzt ist, dann ist es ein Arzt, und wenn es ein Hausmeister ist, dann ist es ein Hausmeister, und wenn es ein Lehrer ist, dann ist es eben ein Lehrer der mich ärgert, vielmehr dessen Handlung mich ärgert.
Ich gehöre nicht zu den Menschen, die zum Arzt, Hausmeister oder Lehrer rennen, und ihnen sagen, wie sie ihre Arbeit zu erledigen haben.
Aber wenn es einen Punkt gibt, der mich ärgert, dann darf ich das auch kundtun, ohne des Bashings betitelt zu werden.
Ich kenne beide Seiten sehr gut, ohne das hier weiter ausführen zu wollen, aber hier war es gerade die Eltern Seite, die mich zum Schreiben gebracht hat.
Wenn es etwas wichtiges gibt, was ich nicht in Ordnung finde, dann tue ich das auch dem Lehrer kund.
(Habe ich in der Grundschule mal gemacht, wobei es dort nicht um die Didaktik des Unterrichts ging, sondern um sozialen Umgang ...)
Ansonsten gehören wir zu den "friedlichen" Eltern, die ihrem Sohn aber sehr wohl Meinungen mitgeben und diese auch erläutern.
Vor meinem Sohn habe ich nicht über Herrn Müller-Lüdenscheid hergezogen, sondern habe genauer nachgefragt, habe erklärt, warum und weshalb ich dieses Thema wichtig finde, habe auch die Frage gestellt, ob und wie es besprochen wird und werde das auch weiterhin tun ....
Als weiteres Beispiel womit wir nicht einverstanden sind:
An der Schule meines Sohnes findet jedes Jahr eine Ski-Exkursion statt. Mein Mann findet das aus ökologischer Sicht unverantwortlich. Diese Meinung haben wir auch mit unserem Sohn in Ausführlichkeit besprochen. Ich weiß nicht, wie viel davon bei unserem Sohn angekommen ist. Er hat sich auf die Ski-Freizeit, sorry, war Schulveranstaltung deshalb Ski EXKURSION, gefreut.
Er durfte mitfahren (blieb eh kaum eine Wahl), er war total begeistert, und ich habe mich mit ihm gefreut, auch wenn er am vorletzten Tag mit einer kleinen Verletzung ins Krankenhaus zur Kontrolle gebracht wurde. Trotzdem finde ich es legitim zu hinterfragen, ohne des Schul-Bashings bezeichnet zu werden.
Ebenso bei Lehrern. Es geht um mein Kind! Die Schule ist mit Unterrichtsschluß nicht beendet, sondern läuft eben zu Hause auch weiter, zumindest bei uns.
Also man redet darüber, was stattgefunden hat, in verschiedener Hinsicht.
Oh Gott, das klingt so, als ob wir hier sitzen und täglich Stunden über Schule kommunizieren und aufarbeiten, tun wir wirklich nicht, manchmal ist es nur: heute hat die Hälfte der Klasse gefehlt ....
Ich habe ein Recht darauf, mich über Lehrer zu ärgern, es geht um meine Kinder, und über andere Personen auch, und das auch kundzutun, ohne dass das Wort Lehrer-Bashing fällt.
Ich bin der Meinung, da sollte man sehr differenziert sehen, bevor das Wort fällt.
So, liebe Fool, ich hoffe, nun bist du nicht ärgerlich auf mich, ich wollte erläutern, und den einen kleinen Punkt meines Unmuts darstellen ....
Liebe Grüße
Sucre