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Autor Thema: Auge des Sturms  (Gelesen 387 mal)

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AHunter

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Auge des Sturms
« am: 16 September 2010, 02:41:02 »

Im Auge des Sturms

Ziehen die Wolken, die Winde wie lebendig.
Wandern um die Fenster, ums Gemäuer, um Haut, wie Kleidungsschichten.
Fasse mich selbst. Halte mich, als würde ein Sturm mich verschlingen und
mit sich reissen. Doch stehe nur, bestehe nur darauf, zu atmen und nehme
dabei die Winde auf ihrem Weg in die Ungewissheit in mir auf, verzehre
sie und lasse nur ein klägliches Wehen zurück.
Mit dem Ausatmen kehrt Ruhe hinaus. Friere so nur noch mehr.
Gefesselt stehen die Beine stramm und die Arme verschränkt, wie auch die
säulenstarre Form des restlichen Leibes.
Es pulsiert einzig der träge Schmerz unter der Haut, in Muskeln und Fleisch.
Schlägt immer mal wieder gegen die stark überspannten Gewebe. Bricht
zwar nicht hindurch, doch bleibt nicht unbemerkt, noch unbekümmert.
Mit Sorgfalt wird dem ganzen ein Gedankengut zugewiesen.
Wieg dich, beweg dich!
Ohne Reaktion, weiterhin stumpf gebunden. Zu keiner Bewegung bereit,
zu keiner Aktion im Stande. Die Lage verhalten und gefangen, gehalten
die Luft.
So belassen, ohne Kraft, ohne Gefühl, im Auge, ruhig und still.
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