Danke, das ist schön... Ihc dachte schon, dass ich übertreibe, dass irgendwas in mir jetzt völlig durchdreht.
Ich weß gerade gar nichts mehr. Nicht nur, weil er weg ist, nicht nur, dass dreizehn Jahre eine in relativer Zeit bemessenem Raum eine kurze Spanne sind, eine vel zu kurze Spanne, sondern weil ich mir nicht vorstellen kann, wie die Zukunft werden soll - alleine. Sein Geburtstag, der meine, die seiner Eltern und Brüder. Alles in der Zeit ab dem August.
Ich bin auch dankbar dafür, dass ich ihn hatte, dass ich diese eine große Liebe hatte, aber sie war so raumfüllend, so lebensfüllend - und nun fehlt ihr der Mensch, auf den sie gerichtet war. - Es ist einfach nicht fair. Es ist gemein. Und es tut so weh, dass ich nicht weiß, wie ich das aushalten soll.
Ich sorge mich nicht nur um Partner - ich will keinen anderen Mann mehr. DAS hier tue ich mir nicht noch einmal an. Aber es geht um enge Freundschaften, um zwischenmenschliche Beziehungen. Ich habe meine Schwester verloren, und Andy war da. Ich habe meinen Cousin verloren, und Andy war da. Ich habe meine Großeltern zum Teil verloren und Andy war da. Und jetzt habe ich Andy verloren. Andy, der immer da war. Andy, für den ich immer da sein wollte und dann, als es soweit war, war ich los, um Milch einzukaufen. Ich war nicht da. Ich habe da so gnadenlos als Ehemann versagt, weil ich nicht bei ihm sein konnte. Weil ich mch nicht verabschieden konnte. Weil ich Schuld habe, dass er alleine auf dem Küchenboden sterben musste. - Das will ich keinem anderen Menschen jemals wieder antun müssen...
Rausgehen muss ich, des Hundes wegen schon. Aber jeder Weg ist so schwer, an jedem Pflasterstein haften Erinnerungen. Die Nächte- davon will ich gar nicht reden. Die Telefonseelsorge ist eine Alternative, aber ich komme mir da so blöd vor - heulend mit einem Menschen am Ohr, dem ich Zeit nehme, die er besser zum Ausschlafen nutzen sollte...
Die Narbe? Hoffentlich geht sie wrklich irgendwann zu, diese Wunde. Und hoffentlich kommen auch wieder bessere Zeiten. Aber ich kann nicht daran glauben. Es fällt mir so schwer. Ich fühle mich von innen nach außen eisekalt...