Lieber Daniel,
Ich weiss nicht,ob Du inzwischen eine angemessene Erklärung für die Diagnose Borderline gefunden hast und wie es Dir damit geht.Ich muss sagen,auch hier habe ich Aussagen über Borderliner gefunden,die mich gar nicht glücklich machen.Also werde ich doch mal meine Meinung kundtun.Zu mir haben Kollegen gesagt, Borderline ist eine Verlegenheitsdiagnose für etwas,was nicht Neurose und nicht Psychose ist,sondern zwischen beiden Krankheitsbildern pendelt.Dazu gehört eine Schwierigkeit "gesunde" Beziehungen aufzubauen,bzw aufrechtzuerhalten.Es gibt sehr viele Schwierigkeiten mit dem Körpergefühl,der Konfliktbewältigung,der Frustrationstoleranz,die angeblich kennzeichnend für Borderliner sind.Das ist ein Oberbegriff für vieles.Es gibt nicht "den" Borderliner.Ich würde es so zusammenfassen:
Für einen Borderliner ist der Umgang mit seinen Gefühlen und Erwartungen und Befürchtungen besonders schwer und der Leidensdruck ist immens.Da ist der Umgang mit anderen oft schwierig,vot allem für den Betroffenen selbst.
Aber: Es gibt sehr viele gute Therapien,Hilfsangebote dafür und vieles mehr.
Eins ist klar,man muss als Nichtbetroffener eine gewisse Toleranz haben und ein dickes Fell,wenn man mit Borderlinern befreundet ist...denn oft bricht der Kontakt ab und man weiss nicht,was los ist.
Mich hindert das nicht daran,Freundschaften einzugehen...wie gesagt,ich kenne einige.
Also:Sei nicht so bedrückt und stumm...das ist alles behandelbar.
Alles Gute anila