Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord
Allgemeines Nur-Ruhe Forum => Gedichte => Thema gestartet von: Adrenalinpur am 02 Januar 2009, 23:54:24
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Durch die dreckigen Fenster sehe ich hinaus
auf zerschlitzten Polstern verklebten Sitzen
manchmal ist sogar der Abfalleiner in die Wand getreten - Zugwand zerbrochen
Dreck Brösel Geruch von Schweiß und oder ätzendem Parfüm
Ich sehe mich in der Scheibe des Zuges optisch brechen -
ich breche mein ich in der Scheibe
es wird schwarze Nacht
und der letzte Hauch der Dämmerung legt sich wie ein lilaschwarzes Seidentuch über die frierende Welt
ein Eisesknarzen
der Zug schwankt und Knirscht
vorbei rennen Landschaften und Häuser die ich lange beobachte
sie seufzen unter der Kälte.
Am Firnament erscheint in gefirierendem Nebel mein Freund Mond
links von ihr Schönheit Venus- links vom Mond?
Gefrierende Nebelschwaden
ich schaue was ist das in meinem Haar
kleine Eiskristalle
und irgendwo da draussen kracht es Menschen rasen mit ihren Autos zusammen
es gibt Tote
ich sehe den Zug fahren
es kracht
ich sehe Fürth die uralten Häuser mit uralter Geschichte
draussen das Eis
und ich fühle das menschliche Eis
ich sehe den geforenen violetten Seidenschal
und vermisse meine Hörnchen
ich streue Haselnüsse in eine Zeit voller Gewalt
nur um die Hörnchen wiederzusehen
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und irgendwo da draussen kracht es Menschen rasen mit ihren Autos zusammen es gibt Tote ich sehe den Zug fahren
es kracht ich sehe Fürth die uralten Häuser mit uralter Geschichte
[/quote]
FÜ
nicht umsonst sagen wir ja : FÜ= Fahrer übt
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Liebe Adre,
also dieses Gedicht ist der Hammer, ganz toll geschrieben, geht mir echt unter die Haut!
Gruß
Waldi:-)
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Mir gefaellt es auch sehr, weil du hier ganz deutlich beschreibst was auf der anderen Seite passieren kann, waehrend man selbst im Zug sitzt und uebers Leben nachdenkt.
Haeufige Rechtschreibfehler enthalten. Das koenntest du ja korrigieren, wenn du magst, aber Fehler hin oder her:Ich mag 'Der Zug' sehr gern.
Traenende Grueße, Beli.