Hallo und willkommen im Forum, Kirschblüte!
Mit destruktiven Verhaltensweisen bist Du hier nicht allein. Ob es bei anderen ähnliche Ausmaße annimmt, weiß ich allerdings nicht so genau.
Bei mir war es früher so, dass ich mich selbstverletzt habe (ritzen), zu viel und zu oft Alkohol getrunken und dazu viel zu viele Tabletten konsumiert habe (obwohl ich wusste, dass sie mir nicht helfen könnten, sondern schaden würden), mich währenddessen stundenlang mit "depressiver" / melancholischer Musik "zugedröhnt" und ständig über Suizid(methoden) gelesen und nachgedacht habe. Dann gab es noch Phasen, in denen ich zusätzlich das Essen verweigert habe – nicht selten ging das über eine Woche am Stück so. Außerdem habe ich mich zu oft mit Menschen umgeben, die mir eigentlich nicht gut getan haben (was mir zu dem Zeitpunkt leider nicht bewusst war).
Ich wusste, dass mir das alles schadet und ich mir dadurch die Chance nehme, gesund zu werden bzw. dass es mir besser geht und ich aus meinem miserablen Zustand herauskomme, hatte aber das Gefühl, nicht anders zu können. Und irgendwie wollte ich es auch nicht, glaube ich. Es hatte bei mir allerdings nicht so oft damit zu tun, dass ich mich selbst bestrafen wollte; vielmehr war es die pure Selbstzerstörung.
Mittlerweile habe ich mir das alles zum Glück abgewöhnt. Ich trinke seit gut sieben Jahren keinen Tropfen Alkohol mehr, ebenso lang verletze ich mich nicht mehr selbst. Ich esse einigermaßen regelmäßig (wenngleich die Ernährung selbst nicht gerade vorbildlich ist), höre keine Musik mehr, die mich nur noch weiter runterzieht, beschäftige mich nur so viel mit "Trigger-Themen", dass ich dadurch nicht abstürze (wenn es doch mal passiert, habe ich es nicht herausgefordert bzw. war mir dann nicht bewusst, dass es mir so nah geht). Meinen Tablettenkonsum habe ich stark reduziert und nehme nur noch das, was mir verschrieben wird (zwar immer noch zu viel Schmerzmittel, aber das hängt mit meinen chronischen Schmerzen zusammen und ist nicht auf Selbstzerstörung o.ä. ausgelegt).
Ich musste lernen, dass ich Gutes durchaus verdient habe, dass ich wertvoll bin und mich selbst gut behandeln muss, um endlich einen Weg aus der Misere zu finden. Es liegt noch immer ein langer Weg vor mir, bis es mir wirklich besser geht, aber das hat völlig andere Gründe und liegt nicht an selbstschädigenden Verhaltensweisen.
Liebe Grüße
Ina