Nur Ruhe - Selbsthilfeportal über Depressionen und Selbstmord

Erweiterte Suche  
Seiten: [1] 2

Autor Thema: Wo ist die Grenze  (Gelesen 11923 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Jonas(Guest)

  • Gast
Wo ist die Grenze
« am: 17 November 2009, 09:17:16 »

Fälle wie Robert Enke und Hannelore Kohl zeigen deutlich das die moderne Medizin auch ihre Grenzen hat. Neben Erfolgen gibt es auch Niederlagen und wo Licht ist, da ist auch Schatten. Robert Enke und Hannelore Kohl hatten auch kein Baumhaus wo sie sich verziehen hätten können, sogesehen Schade.

Wo ist denn die Grenze zwischen einem psychisch Kranken und einem stinkfaulen Sozialschmarotzer?
Überall wird die Messlatte bzw Grenze anders definiert.

Beim Sex z.B. ist es für manche schon eine Sünde, Sex ohne Trauschein zu haben. Andere sehen die Homosexualität oder den Swingerclub als eine Sünde an, aber wohl jeder bezeichnet Sex mit Kindern als Sünde. Wie man es eben sieht.
   Genauso ist es bei den psychisch Kranken. In Bankenkreisen nennt man es eben das Hartz4 Gesochs.
  Alkis, Psychos, Arbeitslose, Bankrotteure...............alles in einem Topf der Looser.

Wenn man so schwer krank ist wie Robert Enke oder Hannelore Kohl dann ist der Selbstmord wohl oft der letzte Ausweg. Wie bei den Japanern das Harakiri..................bevor sie sich den Schmach der Niederlage antaten, räumten sie sich lieber weg. Und es ist eine Schmach ein Looser zu sein -:-((((((((

Ich bin für den Selbstmord ;-)
Ich ermorde mein "ICH", so wie ich bin, will ich gar nicht mehr sein.
Ich will anders denken und anders fühlen, und nur nach einem Selbstmord kann etwas Neues entstehen.

Jeder Kranke ist wie ein Affe mit seiner Hand in der Kokusnuss gefangen. Affen können nun mal nicht losslassen und so war es für die Eingeborenen ein leichtes Spiel, ein Loch in eine Kokusnuss zu bohren, etwas Futter reinzugeben und wenn der Affe zugegriffen hat, dann war er gefangen. Im Tal der Depression sind auch viele Gefangene, aber sie bringen die Hand aus der Kokusnuss nicht heraus.
   Selbstmord wäre die einzige Lösung, zu erkennen das man der dümmste, chrakterloseste und mieseste Dreckskerl ist.......
Zu erkennen das man selber hochgradig bescheuert ist.

So, so oder so......................jeder Weg ist Kacke.


Jonas
Gespeichert

Ina

  • YaBB Administrator
  • Senior Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Geschlecht: Weiblich
  • Beiträge: 29.135
  • Alone in the dark!
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #1 am: 17 November 2009, 11:45:20 »

Meine Meinung:

Wenn jemand wirklich alles ausprobiert hat, sich helfen
zu lassen (z.B. Therapie, Klinik, Selbsthilfegruppe, Medis, etc...)
und man nach allem immer noch "fertig mit der Welt" ist, dann
muss es jeder selbst wissen.

Es ist traurig um jeden, der geht. Trotzdem ist meine Meinung:


SUICIDE? PRO CHOICE!
Gespeichert
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Fee

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #2 am: 17 November 2009, 14:31:23 »

... keinem steht es zu ,den "Weggang" eines anderen zu beurteilen/verurteilen.

... denn niemand außer er/sie,mußte dessen Leben leben.

... was weiß denn jemand anderes von dem Schmerz,den er nicht mehr erträglich fand,nichts.

Ich habe schon einige Menschen durch Suizid verloren und fand es immer sehr schlimm traurig,aber auch verständlich,daß sie "so" nicht weiter leben wollten.


Fee
« Letzte Änderung: 17 November 2009, 14:31:59 von Fee »
Gespeichert

Mond

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #3 am: 17 November 2009, 19:35:37 »

..und manchmal geht man still und leise einfach kaputt - ohne das es jemand merkt oder interessiert.
Und wenn man dann Schluß macht - gibt es noch ein ....."sie/er hätte doch was sagen können" ........hinterher.

Solange man belächelt wird - wird sich auch nichts ändern.
Und ich hoffe, das der Tod von Enke, so traurig es auch ist,  ein wenig zum nachdenken gebracht hat.


Gespeichert

biene

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #4 am: 19 November 2009, 05:53:07 »

Wie verzweifelt muss dieser Robert Enke gewesen sein, seinem Leben auf diese Art und Weise ein Ende zu bereiten? Sich vor einen Zug zu werfen, damit ja nichts mehr von ihm übrig bleibt..............

Ich kann ihn auf der einen Seite verstehen, denn wer Depressionen hat, steht oft zumindestens gedanklich vor diesem letzten Ausweg...

Nichtsdestotrotz leide ich mit seiner Frau Theresa, die seit Jahren mit dieser schweren Erkrankung leben mußte, ihn unterstützt  hat, es aber auch akzepieren mußte, dass er sich weder geoutet hat (aufgrund seiner großen Bekanntheit) noch einen stationären Aufenthalt machen wollte.
Wie schlimm mußte es für sie gewesen sein, dieses Geheimnis so für sich zu bewahren....
Und wie mutig war sie andererseits, einen Tag nach seinem Tod die Gründe für seinen Selbstmord bei einer Pressekonferenz bekannt zu geben....bevor die Bildzeitung möglicherweise Eheprobleme oder sonstiges auf ihre
Titelseite gedruckt hätte.

Und auch wenn die Reaktionen für manche zu übertrieben waren, so hat dieser Tod viele bewegt und nachdenklich gemacht.

Ich habe mich sehr schnell nach meiner Diagnose geoutet. sowohl bei Freunden als auch bei meinem Arbeitgeber.
So wundert sich nun keiner mehr, wenn ich in depressiven Phasen mich weniger melde und zurückziehe.
Und auch wenn Aussenstehende diese Erkrankung nicht nachvollziehen können, so sind mir all meine Freundinnen geblieben. Jede unterstützt mich auf ihre Art und Weise (kümmert sich um meine Kinder......nimmt mir einige Dinge ab).

Ich bin davon überzeugt, wenn ich diesen Schritt nicht so gegangen wäre und nicht so viel Unterstützung von meinen Freunden und meiner Familie bekommen hätte, wäre der Gedanke, mich wegzuschleichen schon öfter dagewesen.........
Gespeichert

Ina

  • YaBB Administrator
  • Senior Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Geschlecht: Weiblich
  • Beiträge: 29.135
  • Alone in the dark!
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #5 am: 19 November 2009, 19:55:39 »

Ich verstehe Selbstmörder.

Die Ausweglosigkeit, die ein solcher verspürte, bevor er seinen
letzten Weg ging, kann ich so gut nachfühlen. Auch wenn es hin
und wieder vielleicht doch noch Auswege gibt, die man in seinem
Schmerz, seiner Trauer und seiner Verzweiflung nur einfach nicht
sieht beziehungsweise nicht sehen kann.

Jeder sollte selbst bestimmen dürfen, ob er sich für oder gegen
das Leben entscheidet. Bei vielen spielen da ja auch religiöse
Aspekte mit rein, sprich "Man darf nicht Gott spielen - wenn es
an der Zeit ist, wird er einen schon zu sich holen", etc... Aber
vielleicht holt er einen ja auch über einen solchen Weg zu sich.
Den einen durch den nicht selbst herbeigeführten Tod, den an-
deren eben durch Suizid. Vielleicht ist es ja so vorbestimmt.
Es gibt so viele tragische Schicksale, die einige einfach nicht
überwinden, verkraften und verarbeiten können. Sollte man
sich dann den Rest seines Lebens quälen, bis man von selbst
stirbt? Ist es dann nicht okay, selbst zu bestimmen, wann Ende
ist? Ich finde schon.
Gespeichert
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Jonas(Guest)

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #6 am: 20 November 2009, 08:52:12 »

Wo ist denn die Grenze zwischen einem psychisch Kranken und einem stinkfaulen Sozialschmarotzer?
Wenn man so schwer krank ist wie Robert Enke oder Hannelore Kohl, dann ist der Selbstmord wohl oft der letzte Ausweg.
 Wie bei den Japanern das Harakiri..................bevor sie sich den Schmach der Niederlage antaten, räumten sie sich lieber weg. Und es ist eine Schmach ein Looser zu sein -:-((((((((  [/quote]

Leute wie Robert Enke oder Hannelore Kohl, also wirklich kranke Menschen müssen sterben, weil die Heilungswelt total auf Sozialschmarotzer und Profilneurotiker ausgerichtet ist. Ich kenne viele Mediziner, gerade Hausärzte die zugeben, das es eben kein Kraut gegen die psychische Krankheit gibt.
"Wenn ich einen einzigen Patienten kennen würde, der mittels Psychotherapie wieder LANGFRISTIG geheilt worden wäre, so würde ich an die Psychotherapie glauben, aber ich kenne Keinen!" Eine Aussage von mehreren Hausärzten.

Wer am falschen Lösungsweg festhält, nimmt sich die Möglichkeit den richtigen Weg zu finden.

Und der richtige Weg ist eben, nun mal mit der Wahrheit zu leben und die eigene Scheinwelt zu verlassen.
In jedem Menschen steckt die abartige Bestie und wer glaubt moralisch über Neonazis oder Kinderschänder zu stehen,
IST EBEN AUF DEM TOTALEN HOLZWEG !!!

Und so wird der eigene Teufel auf Scheinprobleme projeziert.
Die Ursache für meine Erkrankung liegt in..................

...........traumatischer Kindheit
...........Serotinmangel
...........Schilddrüsenstörung
...........Elektrosmog
...........Klimaerwärmung
...........bla bla bla bla bla bla

Der Schwachsinn in der Psychowelt erinnert mich immer an "Des Kaisers neue Kleider", und fast alle Spielen dieses Spiel mit, weil sie sich nicht trauen zuzugeben, eben bescheuert zu sein.

Gegen den Teufel gibts nur eine Waffe und die heisst Jesus ;-))

Jonas
Gespeichert

21HEIDI

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #7 am: 20 November 2009, 18:32:11 »

Auch ich verstehe Selbstmörder vollkommen,schließlich war ich ja vor Jahren auch schon mal in dieser Lage.....

Aber was ist,wenn man SELBST nicht mehr dazu fähig ist?
Dazu kann ich ein Buch sehr empfehlen,was übrigens Tatsache ist.

Von  Guido Eckert
"Töte mich aus Liebe" -  Ein todkranker Vater bittet seine Tochter um Sterbehilfe

HEIDI :-)
Gespeichert

Ina

  • YaBB Administrator
  • Senior Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Geschlecht: Weiblich
  • Beiträge: 29.135
  • Alone in the dark!
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #8 am: 21 November 2009, 23:43:04 »

Zitat: "Wenn ich einen einzigen Patienten kennen würde, der mittels
Psychotherapie wieder LANGFRISTIG geheilt worden wäre, so würde
ich an die Psychotherapie glauben, aber ich kenne Keinen!"


Ich denke auch nicht, dass mein zum Beispiel eine Depression
wirklich heilen kann. Lernen, damit umzugehen und damit zu
leben und sie für gewisse Phasen des Lebens zu lindern - ja,
das ist ganz sicher durch Therapie möglich, weil man da schließ-
lich auch lernt, bestimmte Erlebnisse zu verarbeiten und besser
damit umgehen zu können. Aber Tiefpunkte wird es immer wie-
der geben - ganz kommt man davon bestimmt nicht los.
Gespeichert
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

Mond

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #9 am: 22 November 2009, 02:13:10 »

und wenn man aber nicht lernt damit umzugehen? Aber einfach nur zu feige ist zum selbstmörder zu werden???
Alles nur noch eine Qual - jeden tag aufs neue.
enttäuschungen - und es tut so verdammt weh.
Aber so lange man zu feige ist - ist es wohl noch nicht schlimm genug.
kann glück sein..oder auch pech.
im moment...eher pech.

sorry...ich hasse mich grad selbst. am besten löschen..aber ich MUSSSSSSS das jetzt schreiben
Gespeichert

Jonas(Guest)

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #10 am: 22 November 2009, 07:53:50 »

kann glück sein..oder auch pech. im moment...eher pech.
sorry...ich hasse mich grad selbst. am besten löschen..aber ich MUSSSSSSS das jetzt schreiben[/quote]

kann glück sein..........ist bestimmt glück, denn jeder Neubeginn startet mit dem Sterben eines alten Musters.
Die Liebe suchen und damit meine ich nicht die Kombination von Benzos und Ad`s, oder die Kombination von Tabletten und Alkohol ;-)
Wer sich wegräumt wird wieder in die selbe Kacke geboren und landet wieder bei den Alkis und Tablettenzombies -:-(((

Solange man im Tal der Aussätzigen nicht weiss wo man hinwill, denkt man automatisch an Selbstmord, wer will sein Leben schon bei den Aussätzigen fristen?

Frei wird man dann, wenn man lieben kann und das kann man lernen

Jonas
Gespeichert

Ladeeda

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #11 am: 22 November 2009, 21:41:23 »

Zitat
Wer sich wegräumt wird wieder in die selbe Kacke geboren

Na, das halte ich für ein Gerücht:-))... aber hilft warscheinlich diese Sichtweise zu haben...
Gespeichert

Jonas(Guest)

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #12 am: 23 November 2009, 07:50:10 »

Zitat
Zitat
Wer sich wegräumt wird wieder in die selbe Kacke geboren

Na, das halte ich für ein Gerücht:-))... aber hilft warscheinlich diese Sichtweise zu haben...

Und wenn es ein Gerücht ist, was solls.............
Leben wir nicht Alle nach Hypothesen und Vermutungen, deswegen heisst es ja auch "Glaube", denn *glauben* heisst nichts wissen.

Das Leben inclusive der Psyche ist kein Ding das man berechnen bzw analysieren kann. Gestern lass ich, das 85% aller ausgearbeiteten Werbestrategien ein Flop sind. Selbst hier, also in der Werbewirtschaft ist viel psychologischer Spreu.

Richtig ist eben was hilft, und zwar langfristig. Mein Countdown läuft, noch elf Monatswechsel, dann ist meine Insolvenz vorbei. Dann könnte ich wieder durchstarten? Habe ja noch 14 Jahre bis zur Rente, oder muss man dann bis 70 arbeiten? Wie wird es sein wenn ich 2024 in Rente gehe?
  Gibts dann wieder Armenhäuser und Baracken? Als Kind habe ich sie noch gesehen, die Baracken!

Dann wurden Hochhäuser gebaut um diese sozialen Brennpunkte zu entschärfen. Es waren damals auch Hypthesen bzw ein Glauben.
Man gebe bessere Lebensbedingungen und so wird es auch Besser werden...........
Gespeichert

Ina

  • YaBB Administrator
  • Senior Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Geschlecht: Weiblich
  • Beiträge: 29.135
  • Alone in the dark!
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #13 am: 23 November 2009, 19:04:26 »

Ja Mond...
Dann ist es einfach nur eine Qual...
Immer wieder auf's Neue.
Aber irgendeinen Ausweg muss es doch geben!
Es kann doch nicht ewig so weitergehen...
Bis ans Lebensende...
ICH halte das auf keinen Fall aus.

Gespeichert
Love is God's favorite daughter. (David Crosby)

rio(Guest)

  • Gast
Re: Wo ist die Grenze
« Antwort #14 am: 09 April 2010, 00:46:34 »

ARBEITEN,  HOFFEN, ARBEITEN SELBSTVERWIRKLICHUNG IDEALE FREIHEIT


Ich denke auch nicht, dass mein zum Beispiel eine Depression
wirklich heilen kann. Lernen, damit umzugehen und damit zu
leben und sie für gewisse Phasen des Lebens zu lindern - ja,
das ist ganz sicher durch Therapie möglich, weil man da schließ-
lich auch lernt, bestimmte Erlebnisse zu verarbeiten und besser
damit umgehen zu können. Aber Tiefpunkte wird es immer wie-
der geben - ganz kommt man davon bestimmt nicht los.
[/quote]
 :o
Gespeichert
Seiten: [1] 2