Hallo why
ich habe gestern schon überlegt, ob ich Dir antworte, aber ich wollte den konstruktiven Vorschlägen den Vortritt lassen. 🤪
Also, kurz gesagt, ich denke ich weiß wie Du Dich fühlst (nämlich beschissen). Bei mir war irgendwann der Punkt erreicht, an dem ich nicht (mehr) den Eindruck hatte, dass die Ärzte mir (noch) helfen konnten. Ich hatte den Eindruck, schon synchron deren Ratschläge und Sprüche mitsprechen zu können. Es nervte mich nur und brachte nicht weiter. Auch kein zigster Arzt, kein soundsovieltes Medikament. Tja. In solchen Situationen ist natürlich guter Rat teuer. Ich habe für mich persönlich irgendwann festgestellt, dass ich nicht in die Klinik will. Hilft mir nicht. Ich will keine ambulante Therapie und ich will keine Medikamente.
Been there, done that, didn't like it. Es reicht mir mit dem ganzen Dreck und die Suizidgedanken bekomme ich dadurch auch nicht weg, ganz im Gegenteil, es frustet noch zusätzlich...
Für mich bedeutet das, dass ich - wenigstens nach außen hin - gut genug funktionieren muss, dass man mich in Ruhe lässt. Es bedeutet natürlich gleichzeitig, dass mir auch keiner helfen kann, was das ganze ziemlich trostlos macht...
Aber ich habe mir das für mich so überlegt. Dass ich nicht in die Klinik will. Und keinen Mist mehr schlucken. Und mir kein milde lächelndes Gesabbel von irgendeinem Helfersyndrom-Psychologen anhören. Wirklich nicht. Wenn das bedeutet, dass ich morgens um 7.00 Uhr (spätestens) aufstehen, duschen, zur Arbeit fahren muss. Dann ist das eben so. Bisher bin ich trotz aller Stimmungstiefs und Krisen dran geblieben. Solange ich einigermaßen funktioniere, bleibt mir jedenfalls die Klinik erspart. Das ist zwar nicht besonders doll aber ich kann mich drauf verlassen. Wirklich wahr, keine leeren Versprechungen. Ich kann denken was ich will, (kann mich sogar selbst verletzen, wenn ich das will) solange ich nur morgen früh wieder pünktlich und frisch geduscht im Büro auftauche (zur Not halt mit langen Ärmeln über den frischen Schnitten im Arm).
Warum ich Dir das erzähle, obwohl Du ja anscheinend eine hilfreiche Psychiaterin hast und gar nicht meine Therapie-Müdigkeit? Weil ich mich frage, ob es bei Dir auch auf so eine entweder- oder Situation hinausläuft. In etwa: Entweder Du bekommst es hin morgens um sieben (oder Abends um acht oder wann halt Deine Arbeit beginnt) geduscht und angezogen bei der Arbeit aufzuschlagen und irgendetwas einigermaßen brauchbares abzuliefern. Dann lassen 'sie' Dich in Ruhe, Du darfst zu Hause bleiben und denken und tun was Du willst - oder Du musst zurück in die Klinik.
Scheußliche Vorstellung?
Tja. Meine Rede.
Das Leben ist kein Ponyhof...