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Autor Thema: Mein Leben ist eine Ausrede  (Gelesen 1078 mal)

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Dopamin

  • Gast
Mein Leben ist eine Ausrede
« am: 10 Mai 2009, 19:37:58 »

Wie lange geht das noch gut? Diese ständigen Entschuldigungen, Ausreden und Lügen zu denen, die es nicht verdient haben. Das ganze Leben danach ausrichten möglichst ungestört im Bett zu liegen und zu schlummern. Wann kommt die Arbeit dahinter, wann kommt die Kündigung? Da staut sich momentan immer mehr auf, ich weiß nicht, wann mein Lügen-Silo platzt. Und dabei hab ich doch alles: ne tolle Wohnung, nen tollen Job, viele Freunde. Und trotzdem diese erdrückende Angst vor was auch immer. Ich schäme mich, fühle mich schuldig. Es gab echt mal Zeiten, da gings mir in der Woche noch öfters gut, aber sobald ich heutzutage auch nur in irgendeiner Pflicht stehe, geh ich baden. Ist das Versagensangst? Aber wie soll man denn beim Müll rausbringen versagen? Tausend wahnsinnig tolle Fragen auf die bis jetzt auch keine Tablette ne Antwort hatte.

Ich lebe dann mal weiter und gucke, ob das irgendwann mal aufhört. Ich werd nur dieses ständige Gefühl nicht los, dass mir privat und auch beruflich ne Menge entgeht.
Das tat jetzt mal gut... danke fürs Zuhören ;)
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Friedrich_ohne_K

  • Gast
Mein Leben ist eine Ausrede-oder eine Chance.....
« Antwort #1 am: 10 Mai 2009, 20:14:46 »

hi dopamin,

klar ist mir schon das dir die Tabletten keine auskunft geben können - sie tragen dich nur ein stück weiter
in deiner inneren unruhe und auf der suche nach diur selbst, sie mindern dein schwrzen die du körperlich erleidest
aber deine seelischen denke ich nicht das sie hier ruhe in deine seele bringen können !

auch dein Gefühl trügt dich da nicht ds dir eine Menge entgeht wenn du dich aussschließt aus den anderen
wenn du verklemmt in deinen 4 Wänden sitz und sinnierst was mit dir falsch läuft -wo dir die erinnerungen
an all das jkommt was geschah !

Es ist doch klar das dies der scheinbarst unglücklichste Ort ist wo du dich selber nur noch mehr runter bekommst
-glaub mir das macht sehr einsam wenn man nr an das denkt was man hatte und nicht mehr weiter weis !

Aber du fragst dich "Friedrich dann erklär mir halt was soll ich tun ?" und ich muss dir gestehen ich kan auch nur
dir zuhören und dich anhören -merh kann auch ich nicht tun -aber ich seh auch das du schreibst
" danke das ihr mir zuhört " oder so ähnlich und das ist dann auch was dann wieder bei dir reflektiert -
dies und auch all die anderen die dir noch schreiben werden bilden einen Kreis um dich und hören dir
ganz still zu -als wenn du eine Geschichte über einen Menschen erzählst dem es wirklich sehr dreckig geht
das empfinden alle die dir zuhören -aber in sich denken sie na das stimmt den Dopi mensch den gehts
fast so wie mir und jeder denkt da von sich was von deiner Geschichte auf sich projektieren zu können -
da wird dann deine Geschichte auf einmal zu einer inszeniereung und jeder sapielt für sich seine eigene
Charakterrole und es wird verglichen , verhandelt, empfohlen, versagt, vernommen -einfach ausgetauscht
und auf einmal bist du einer der in der Mitte ist und du kannst von jeden einen Teil übernehmen und merkst
das deine Geschichte schon du selbst bist und dein Verlangen in den anderen aufgeteilt ist.

Glaub mir dopi -hier gibt es soviel Charakteren die alle auch so eine Geschichte haben die auch von deiner
Geschichte provitieren werden -glaub mir es macht schon sinn sie hier und heut erzählt zu haben.

Ich selbst bin nun fast oder über ein Jahr hier -glaub mir ich bin so froh dass ich anfing meine Geschichte
zu erzählen damals und ich war damals vieleicht so weit wie du heute - aber kann dir sagen das ich es
geschafft habe nur mit den Freunden hier aber auch weil ich immer wollte mich aus dieser damaligen
Geiselhaft auch zu befreien -es ist nicht alles Gold was glänzt aber heute brauch ich kein Gold mehr
das ist der unterschied "Freunde sind das was man braucht und Menschen die einem zuhören "
mehr nicht -das andere will ich gar nie nicht - ein Freund wennn du willst der Friederich
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stumm

  • Gast
Re: Mein Leben ist eine Ausrede
« Antwort #2 am: 12 Mai 2009, 06:45:36 »

als erstes ein herzliches willkommen :-)

wie lange geht das noch gut?
hö?
ja es geht doch aber gar nicht gut
gänge es gut hättest du keine angst, keine schuldgefühle

gut ist das du hilfe suchst, hier schreibst

lügen
tja die größte und schlimmste lüge ist wenn man sich selber belügt
hörst du damit auf bist du auch in der lage andere nicht mehr belügen zu müssen
was kann dir passieren wenn du all deine lügen gestehst?
und was passiert wenn du sie nicht gestehst?
was ist schlimmer?

ich wünsche dir das du deinen weg findest
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ClaraFall

  • Gast
Re: Mein Leben ist eine Ausrede
« Antwort #3 am: 12 Mai 2009, 15:17:48 »

Hallo Dopamin,

ich überlege gerade, ob es dir wohl ähnlich geht wie mir, oder ob es vielleicht doch etwas anders ist. Ich lebe auch tagtäglich mit Ausreden, Notlügen usw.
Wenn mich z.B. eine Freundin anruft um sich mit mir für irgendeinen Tag zu verabreden und ich ihre Nummer im Telefondisplay sehe, dann gehe ich gar nicht erst ran, oder erfinde eine Ausrede, warum ich keine Zeit habe oder an dem Tag nicht da bin...
Wenn mich jemand fragt, warum ich (noch) nicht wieder arbeiten gehe, obwohl meine Kinder doch schon etwas größer sind, dann kommen auch Notlügen von mir, z.B. dass ich bis vor kurzem ja wieder zumindest einen Minijob hatte, den aber verlor und jetzt auf der Suche nach einem 400,- € Job bin...
Wenn ich mich nicht in die Stadt traue um dort was zu erledigen, aus Angst dass mich jemand sieht/anstarrt, dann suche ich auch wieder eine Ausrede, warum ich "heute wieder nicht dazu gekommen bin"...

Ich leide übrigens an einer Angststörung und denke aber trotzdem oft, dass mein ständiges Ausreden und Notlügen erfinden nur Feigheit und/oder Faulheit ist.

Wie lange das noch gut geht... Stumm sagte ja schon, es geht doch im Prinzip gar nicht gut, denn du fühlst dich ja so auch nicht wohl und hast Angst um deinen Job usw., Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen plagen dich (geht mir auch genauso!) aber ich verstehe was du meinst, du meinst vermutlich "wie lange das noch gut geht" in Form von: Noch haben sie meine Notlügen ja nicht rausgekriegt, noch habe ich meinen Job, noch wissen sie nicht wie es wirklich bei mir/in mir abläuft...

Pudel sagte, du setzt dich selbst unter Druck, weil du vielleicht zu perfekt sein willst... Dein Beispiel allerdings mit dem Müll rausbringen, ist ja eigentlich nicht perfekt sein wollen, sondern eher etwas normales, alltägliches...
Ich schließe mich mal seinem Tipp an und rate dir, dir Hilfe zu holen. Geh mal zu deinem Arzt, schäme dich nicht deswegen, vielleicht steckt hinter deiner Antriebslosigkeit und dem immer schlafen wollen auch was organisches, Eisenmangel oder so.
Oder es ist doch eine Angststörung oder so, aber lass das abklären, quäle dich nicht länger weiter.

*Dopamin mal ganz viel Kraft und Antrieb dafür schick*

Ansonsten, wie Friedrich auch sagte, hier im Forum hat man immer ein offenes Ohr für dich und da es dir gut tat mal darüber zu schreiben, tu das ruhig weiter, hier hört man dir zu :-)

Liebe Grüße
Clara
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Dopamin

  • Gast
Re: Mein Leben ist eine Ausrede
« Antwort #4 am: 15 Mai 2009, 21:43:16 »

Hey danke schonmal für euren ermunternden Worte.
Ich habe viel von mir in Clara's Worten entdeckt, ich glaube auch fast, dass ich so etwas wie eine Angststörung habe.  :o Ich kann aber leider nicht fassen, wovor. Das ist wohl echt was für den Seelenklempner ... da führt wohl mittlerweile kein Weg mehr dran vorbei. Ich bin das alles so leid!  :-/

Ich halte euch auf dem Laufenden, es tut gut hier zu sein und zu sehen, dass ich nicht allein mit meinen Sorgen bin.

Grüßle, Dopamin
Gespeichert

Friedrich_ohne_K

  • Gast
Mein Leben ist eine Ausrede
« Antwort #5 am: 16 Mai 2009, 12:08:13 »

Hallo dopa,
seh mal unter meinen thread:

http://www.nur-ruhe.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1241965832

unter den hysterischen charakteren und ich denke dass du da doch hier ein wenig mehr
über dich vielleicht erfahren wirst - ich denke da ich dein erstes Posting nochmals gelesen
habe dass gerade deine Ängste die du hast sehr auch aus deiner Kindheit stammen könnten
und du dein Leben dir selbst wie eine art scheinwelt aufbaust in der du dir selbst was vormachst
und die dir die nötige sicherheit gibt.

Ich denke ich lese da parallelen zu dir heraus und ich befasse mich ja schon lange damit und
glaube schon zu erkennen das du hier weiter suchen solltest an dieser erkenntniß warum
es bei dir so ist.

Es ist ja nicht unbedingt was negatives angst zu haben denn Ängste gehören nun mal zu
unserem dasein -aber wie du mit ihnen umgehst wird es sein -aber dazu musst du erst
wissen wo sie entstehen und welchen ursprung sie auch haben.

Ich kann dir gerne noch mehr aus meiner erfahrung sagen wenn du willst - aber es liegt
immer nur an dir dies auch tun zu wollen und aber deine Schuldgefühle auch zu verarbeiten
wenn es sie dann noch gibt !

Geh ihnen auf den Grund warum sie kommen und weshalb du auf sie so reagierst -
informier dich anhand von ähnlichen verhaltensmustern dann wird dir vielleicht klarer
wie du vorgehen kannst oder wie du handeln musst.

liebe grüße aus dem schönen Hessen Friedrich ohne K
Gespeichert
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