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Autor Thema: Am Anfang war es leere...  (Gelesen 1833 mal)

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Luftwort

  • Gast
Am Anfang war es leere...
« am: 06 Januar 2012, 13:52:05 »

Mein gestriger Tag ....
Ich bin gestern einmal wieder sehr spät nach Hause gekommen und es ging an diesem Tag alles schief, es zog mir,ohne das ich es wollte auf einmal mir den Boden unter den Füßen weg und mein Körper fing an zu zittern,begleitet mit weinanfällen und brustschmerzen,meine Gedanken waren nur,ich kann jetzt nicht mehr und irgend etwas hat in mir einen Schalter auf aus gestellt, Symptome Liesen nicht nach.
Bereitschaftsarzt,der nach 3 Stunden gekommen ist und nur Interesse hatte,sich die Bilder in der Wohnung anzuschauen,ging dann wieder und sagte, so,ist es eben....sie arbeiten zu viel.
Habe mich heute morgen krank schreiben lassen,da immer noch eine enorme leere in mir ist...

Was soll ich nun machen......was und wie komme ichwieder zu mir,Vertrauen finden und wieder in den Spiegel schauen können......was tun!
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Epines

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #1 am: 06 Januar 2012, 14:22:05 »

Hallo Luftwort

Es gibt sie diese Tage wo einfach alles schief läuft, nicht umsonst heißt es:"Ein Unglück kommt selten allein." Da ist es manchmal nicht verwunderlich, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt und man ganz einfach nicht mehr kann.

Wie ist es denn bei dir, hatte der Arzt der kam Recht? Bist du überlastet? Arbeitest du zu viel?

Manchmal merkt man erst, wenn der Körper nicht mehr mitspielt, dass man überlastet ist. Wenn man dann diese deutlichen Zeichen ignoriert, ist ein Burnout nicht mehr weit weg.

Jetzt bleib erst mal ein paar Tage zu Hause und erhole dich und überlege dir wie du deine Situation verändern kannst.

Von mir selbst weiss ich, dass man immer denkt, dass man nichts ändern kann, aber oft bürdet man sich viel zu viel Arbeit auf und irgendwann ist der Punkt erreicht wo man zusammen bricht. Ich habe dies auch erst nach meinem zweiten Burnout begriffen und dann angefangen nur noch etwas zusätzliches zu nehmen , wenn ich etwas abgeben konnte.

Ein Bereitschaftsarzt der sich nur für die Bilder interessiert ist wohl wirklich am falschen Ort, andererseits ist er auch nur gerade für Notfälle zuständig, quasi für eine Erstversorgung. Am besten gehst du zum Hausarzt, der kann dir bestimmt weiter helfen und dir gegebenenfalls auch einen Therapeuten empfehlen.

Erhole dich gut und Kopf hoch, fast alles lässt sich irgendwie lösen, schreib dir einfach deine Sorgen hier von der Seele, wir nehmen dich ernst!

Alles Liebe
Epines

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Luftwort

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #2 am: 06 Januar 2012, 14:52:41 »

Erst einmal ein danke für die lieben Worte die mir etwas Mut machen und auch Gedanke aus sprechen die in mir sind,wie eben, wie geht es nun weiter.
Ich habe eine leitungsposition in der Pflege und spüre so in etwa einem halben Jahr das ich immer mehr auf mich nehme und immer mehr in die Knie gehe,täglich einen 10 bis 12 Stunden Tag. Ich konnte keinen Gedanken mehr fassen und jeder arbeits Schritt war unmöglich zu vollenden.
Privat war das Letzte halbe Jahr eine Katastrophe,Hund abgehauen und nie wieder gefunden,Schwiegervater plötzlich verstorben sowie 2 weitere Freunde.
Bruder lag 2 Wochen im Koma und die Diagnose ist nun,Leukämie ...

Klar ist,ich kann meinen Beruf nicht mehr mache,es ist mir unmöglich,allein der Gedanke daran ist kräftezehrend für mich.
Ich war heute bei meinem Hausarzt und hatte leider einen Heilanstalt bekommen und fing an zu zittern,geklärt wird nun am Montag warum ich solche brustschmerzen habe,bekomme daher einen 24 Stunden EKG fürs erste. 
Muss mich wieder M freitag wieder bei meiner Hausärztin vorstellen und mit ihr weiter besprechen was nd wie es weiter geht,ich weis ja noch nicht einmal,ob es Depressionen oder ein bournaut ist.

Jetzt habe ich nur Angst,vorm scheitern,schlechtes gewissen den Kollegen gegenüber weil ich nicht mehr kann,Kündigung und das se mich noch wärmend der krank-Woche zum MDK schicken...

Lieben Gruß.
Uwe
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Epines

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #3 am: 06 Januar 2012, 15:32:58 »

Hallo Uwe

Oh ja da hast du wirklich ein riesiges Paket von Sorgen mitgetragen! Kein Wunder, dass man da zusammenbricht. Auch ich habe schmerzlich erfahren müssen, dass man eben nur eine begrenzte Zeit am Tag arbeiten kann und sich Ruhe und Erholung gönnen, ja oftmals wirklich sogar stehlen muss, damit man sie wirklich bekommt.

Das Dumme ist, man übernimmt sich, die anderen gewöhnen sich daran, dass man immer ja sagt und wenn man nicht mehr kann, hat man noch ein schlechtes Gewissen und schimpft sich selber faul.

Also bei mir ist es definitiv Arbeitssucht, denn wenn es mir schlecht geht und ich nicht arbeiten kann fühle ich mich auch sofort leer und falle in ein Loch.

Haben wir nicht wie alle anderen auch das Recht krank zu sein und uns zu erholen? Ich meine deine Kollegen sind auch ab und an krank und bleiben zu Hause, warum also nicht auch du.

Ich kenne so viele die wegen jedem Schnupfen zu Hause bleiben und sich keinerlei Vorwürfe machen, dass würde ich auch gerne einmal können. Mein Ziel :-).

Nun versuche dich etwas zu entspannen und bereite dich darauf vor etwas in deinem Leben zu verändern, es geht leider nur so, denn wenn einem der Körper zwingt ruhiger zu werden, gibt es kein zurück.

Alles Liebe
Epines

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Luftwort

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #4 am: 06 Januar 2012, 15:48:38 »

Da hast du echt,ich darf und muss auch nun an mich denken und mit eine Auszeit gönnen,eben auch um mich weier zu orientieren.
So schlimm wie jede Situation ist,ist glaube ich doch in jedem die Antwort " es ist ein Zeichen und eine neue Orientierung wie und wo es weitergeht ist die eigentliche Arbeit "
Da muss ich hinkommen...

Ich habe eine gute Freundin, die sehr viel schlechtes durchgemacht hat, sie hat für sich aus al dem etwas gelernt und trückt es so aus.
" so,morgen habe ich frei und ich habe ein Anrecht auf persönliche Gammel und verwahlosungstag " sie schöpft daher an einem Tag so viel kraft nd Selbstvertrauen wie andere in 14 Tagen Mallorca.

Gruß.
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imepenem

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #5 am: 06 Januar 2012, 18:31:49 »

Hy Uwe,

deine Geschichte kommt mir irgendwie bekannt vor.
Vor ein paar Jahre ging es mir ebenso. Hatte damals die pflegerische Leitung einer Dialyseeinheit.
Ging voll auf in meinem Job, 12 - 14 Stundentage waren keine Seltenheit. Wollte mich unentbehrlich machen, schließlich definiert man sich hauptsächlich über seine Leistung, eben über die Arbeit. Leider entfernte ich mich allmählich von meiner Familie. Trieb immer weiter in Richtung Burnout. Der kam dann auch. von einem Tag auf den anderen ging gar nichts mehr.
Wurde allerdings auch ein bisschen gemobt, weil sich andere "Kollegen" Hoffnung auf meine Stelle gemacht haben.
Nachdem ich dann auch noch mein Auto auf dem Weg zur Arbeit aufs Dach gelegt habe, kündigte ich kurzerhand.
Ich denke heute, daß das eine gute Entscheidung war. Arbeite jetzt Als "normaler Indianer" auf einer Intensivstation und bin zumindest jobmäßig glücklich.
Vielleicht bringst Du dich auch zu sehr auf Deiner Arbeit ein, wäre eine Überlegung wert, ich weiss, dass man es als Leitung nicht so leicht hat. Man sitzt immer zwischen zwei Stühlen.
Kein Job der Welt ist es wert, daß Du dich kaputt machst. Und schließlich muß es auch Indianer geben, nicht nur Häuptlinge.
In jedem Fall würde ich an Deiner Stelle ruhig mal zum Arzt gehen und eine ambulante Therapie erwägen. Unabhängig davon, ob es jetzt ein Burnout oder eine Depression ist.
Ich denke, dass Du in jedem Fall davon profitierst und es Dir vielleicht auch bei einer evtl. Entscheidung, ob Kündigung oder nicht, weiterhilft.
Ich habe damals den Gang zum Therapeuten gescheut, man ist ja schliesslich kein "Psycho". Hätte ich das damals besser gemacht, währen einige Dinge heute vielleicht anders gelaufen.

Tu was für Dich

LG

Imepenem

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Luftwort

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #6 am: 07 Januar 2012, 12:24:54 »

Nach dem zweiten Tag krank...
Gestern dachte ich,ja dass wird wieder und es geht dir eben jetzt mal nicht gut,merkte aber sehr schnell, daß ich wieder anfange in alten Mustern zu denken nd zu handeln,denn der Abgrund an dem ich stehen ist sehr Real und tief,Angst des hineinfallens und verloren zu sein.
Ich beobachtete mich heute in der Post, musste wie immer sehr lange anstehen,es war mir alles zu laut,zu viele Menschen merkte meine Unsicherheit die schon immer da waren,meine Selbstbildnis in dieser Gesellschaft war nie da und konnte sehen was ist.....ich Log mich selbst an und andere mit,alles auf künstlichem Treibsand gebaut was nun eine knallharte Realität des Alltages zum Vorschein bringt.
Ist es gut ! Es fühlt sich schlecht an,aber es ist so,daß es ein Anfang von etwas sein kann was noch gar nicht richtig hochgekommen ist...
Aber wie es der Zufall so möchte,hat meine Mutter,zu der ich seit 10 Jahren keinen Kontakt hatte,mir ein Päckchen gesendet,dass was ich heute an diesem besagten Tag abgeholt habe.
Mir meine Kinder Bilder geschickt,Deich nie sehen wollte,anbei wie sie eben ist,süßes und zwei Flaschen Wein,als wenn ich mir aussuchen könnte welche Lösung ich nehmen kann beim schlechten Gefühl,alte Kinder Bilder an zu schauen....trinken,oder essen....beides nicht gesund und ich heule dann lieber.......
Mag einer Wein von euch....oder noch etwas zu nehmen...

So,ich muss weitermachen und bin sehr froh diese Seite gefunden zu haben,es tut sehr gut,zu wissen,dass es Menschen gibt,die einem,auch wenn er fremd ist,an die Hand nehmen und begleiten,bis ich wieder laufen kann

Vielen vielen dank..
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Hobo

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #7 am: 07 Januar 2012, 13:09:15 »

Ich kann leider nicht Deine Probleme lösen. Ich bin auch nicht sicher, ob ich Dir auch nur helfen kann. Wahrscheinlich nicht. Ich kann Dir nur sagen, dass Du nicht alleine bist mit Deinen Problemen. Du baust gerade eine ausgewachsene Soziale Phobie auf. Da kann ich allerdings kompetent was zu sagen. Ich habe es zur Perfektion gebracht.

Mein Vorschlag, früh in die Therapie. Falls Du keine kriegen kannst, zeitnah ja sowieso nicht, dann gibts nur eine Lösung für Dich. Dort, wo die größten Menschenmengen sind, dort musst Du hin. Und ausharren. Und die Panikkurve beobachten. Sie wir wahnsinnig nach oben ausschlagen, aber es gibt ein Maximum. Mehr ist nicht. Und dann hält sich die Kurve da oben und Du glaubst total verrückt zu werden oder jede Sekunde bewusstlos umzufallen. Ja, ich darf das schreiben, weil ich auch genau  daran leide.

Du wirst nicht umfallen, nach einen gewissen Zeit inmitten von Menschen fällt die Kurve ab. Je länger du es aushälst, desto stärker wirst Du. Es gibt nur 2 Phobien die zu Bewußtlosigkeit führen können. Das eine ist Spritzenphobie, das andere Blutphobie. Alle anderen nicht. Ich hoffe ich konnte Dich etwas beruhigen.

Öhm, ich, in die Straßenbahn mit vielen Menschen???? Nö, ich fahr dann später. Oder gar nicht. Ja, warum vor die Tür gehen, wer was will soll mich anrufen oder schreiben. Ja, diese Therapie ist gut. Sagt man. Wohl für andere....

lg
Hobo
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Luftwort

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #8 am: 07 Januar 2012, 15:13:50 »

So in etwa endiert es bei mir hin,ich habe nun zwei Tage gebraucht auf die Post zu gehen,in der Schlange Schweiß Ausbrüche bekommen und weil es so schön war,war das schwindelig werden auch nicht weit....es kommt weis Gott in einem die frage hoch " Falle ich nun um ! "
Mir fällt jetzt es auf,dass ich immer andere zum einkaufen schicke oder eben solche Post Sachen zu erledigen,ich bin nur noch zur Arbeit um dort 10 bis 12 Stunden auf höchst Niveau und zu allem ja sagend zu arbeiten...
Um dann am Abend nur noch zum schlafen nach Hause zu gehen, und dann noch vorher auf der Arbeit anrufen ob alles gut ist.
Ader anderen Seite weis mann das es nicht normal ist und man kann aber nicht davon lassen und es wird zur sucht...bis es,so wie es nun bei mir ist,zusammen bricht...

Vielen dank Auch für deine Hilfe.
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Luftwort

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #9 am: 08 Januar 2012, 13:49:43 »

Mir ist,als wenn ihnen der eine Hand die alte Maske des Funktionierens und für alle wieder der alte zu sein,ich weigere mich dieses wieder auf zu setzen, ich bin es nicht und es hat mich krank gemacht...
Ich glaube,es ist wichtig genau hinzuschauen was ist,so Zusagen in die eigen Abgründe und sie in wore zu fassen....
Ich werde morgen versuchen einen Therapeuten zu finden der so schnell wie möglich einen Termin für mich frei hat,aber wenn ich lese wie lange hier einige Menschen warten....macht mir das schon Angst.
War heue morgen schon sehr turbulent,da mein Partner nicht mit Depressionen umgehen kann und vor mir hilfloser als ich steht und keine Ahnung hat was er sagen oder machen soll,wie ein Kind....ich bettele einfach um Verständnis ...
Bis bald wieder....
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Epines

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #10 am: 08 Januar 2012, 19:41:06 »

Hallo lieber Uwe

**Ich glaube,es ist wichtig genau hinzuschauen was ist,so Zusagen in die eigen Abgründe und sie in Worte zu fassen....**

Du hast sehr gut erkannt wo deine Probleme sind und das du etwas verändern musst.
Da man wirklich lange auf Therapieplätze warten muss, kann ich auch aus eigener Erfahrung nur bestätigen was Hobo schon empfohlen hat. Man muss eine sich einschleichende Sozialphobie sofort angehen, auch ohne die Hilfe eines Therapeuten kann man einiges machen, sonst wird sie immer schlimmer und auch schwerer zu bekämpfen sein. Also sich täglich konfrontieren hilft wirklich.
Fußgängerzone und Straßenbahn sind schrecklich, vor allem wenn sich jemand neben einen setzt... und die Supermarktkasse und Post war auch für mich der absolute Horror.
Ich merkte auch wie es immer schlimmer wurde, meine Unsicherheit wuchs und meine negativen Gedanken darüber wie die Menschen denen ich begegnete über mich dachten, beherrschten mich zusätzlich, es grenzte fast schon an Paranoia.
Ich begann mich zu überprüfen wie ich ging um möglich unauffällig zu wirken, auch meine Kleidung musste so unauffällig wie möglich sein, ich trug immer eine ganz dunkle Sonnenbrille, auch wenn die Sonne nicht schien, nur dahinter fühlte ich mich einigermaßen wohl.

Äußerlich sah mir jedoch niemand an, wie es innerlich um mich stand. Angefangen hatte es als ich nach einer längeren Depressionsphase kaum mehr aus dem Bett kam und auch ich hatte viel zu lange zugewartet und vieles vermieden was mir Angst bereitete.

Ich habe damals  den Sprung ins kalte Wasser gewagt ohne gross darüber nachzudenken, denn ausgerechnet mir wurde ein Job angeboten in dem ich für Öffentlichkeitsarbeit zuständig war und ich weiss heute noch nicht warum ich damals Ja sagte, wohl weil es meinem Ego schmeichelte und ich mir für einmal nicht unwichtig vorkam.
Es beinhaltete  jedoch regelmässig vor Menschen zu reden und sich ihren Fragen zu stellen. Auch konnte ich nicht in meinen Schmuddelklamotten herum laufen. Als mir wirklich bewusst wurde was ich mir da aufgehalst hatte, war es schon zu spät um noch einen Rückzieher zu machen, man rechnete mit mir, also sagte ich mir täglich:" Du hast A gesagt, also musst du auch B sagen".
Die Panik überstieg jedoch alle Beschreibungen die ich zuvor über gewöhnliches Lampenfieber gelesen hatte.
Wahnvorstellungen die von Erbrechen über Ohnmachtsanfälle und in die Hose machen gingen peinigten mich vor jedem Anlass, aber nie passierte was ich befürchtete. Ich kam gelassen und ruhig herüber, auch wenn es in mir tobte und  innerlich alles zitterte. Immer wieder habe ich mich damals gefragt warum ich mir dies antue und ich bereute oftmals meinen Entschluss bitterlich.

Mit jedem Mal wurde es jedoch besser und nach 2 Jahren war es gänzlich vorbei.
Ich habe mir gerade überlegt, ob ich wirklich schreiben soll wie lange ich diese Angst hatte, denn irgendwie kommen mir heute  2 Jahre unglaublich lange vor. Beim Schreiben habe ich allerdings grade wieder einen Hauch von der Angst damals fühlen können...
Im Nachhinein kann ich sagen, dass dieser Job die allerbeste Therapie war, wer weiss wo ich ohne ihn heute stehen würde. Aber wenn ich noch einmal zurück könnte würde ich es nicht noch einmal machen  und als ich es endlich im Griff hatte und es hätte lockerer angehen können, wechselte ich  den Job :-).

**War heute morgen schon sehr turbulent,da mein Partner nicht mit Depressionen umgehen kann und vor mir hilfloser als ich steht und keine Ahnung hat was er sagen oder machen soll,wie ein Kind....ich bettele einfach um Verständnis ...**

Am besten ist es wenn sich dein Partner in diese Krankheit einliest, schenke ihm ein gutes Buch über Depressionen und Sozialphobie mach ihm klar, dass es nichts mit ihm zu tun hat, wenn es dir nicht gut geht. Denn Partner beziehen es oft auf sich und haben dadurch Schuldgefühle, darum ist es enorm wichtig, dass sie  genau Bescheid wissen was Depressionen wirklich sind.

Alles Liebe
Epines
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Luftwort

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #11 am: 13 Januar 2012, 09:41:23 »

Hallo
Hatte aufmerksam die erste Hilfe hier gelesen, da es für mich eine sehr gute Orientierung war.
Da ich Depressionen und Angstzustände mit sozialen Phobien habe bin ich nach einer Woche krankschrift wieder zu meiner Hausärztin.
Entweder verstehe ich was nicht oder meine Ärztin war im wahrsten Sinne angefressen und meinte,ich soll mal schon arbeiten gehen und Sport machen,auch unter Menschen gehen,dann wird alles wieder gut,also, ich soll mich mal nicht so haben.
Ich hatte mich auch letzte Woche um einen Therapeuten bemüht und auch sehr schnell einen eventuellen Termin bekomme,wenn meine Hausärztin eine passende Überweisung aus stellt,dass fand sie wiederum gar nicht gut und zierte sich Sage nd schreibe 15 Minuten,as sie auf Men drängen dann Zähne knirschend machte,es würde ja sowieso nix bringen,Dach vor Jahren schon einmal Therapie hatte und die auch zu kurz war.
Kurz um,komme ich mir vor als wenn ich mir was Einrede und sie hat alles weiter verstärkt,so mein Gefühl.
Sind solche Arzt Besuche normal ? Oder bin ich auf dem richtigen weg ? Ich bin nun voll und ganz verunsichert.
Sie meinte nur,was ja richtig sein kann,aß es eher eine neurologische Sache sei,ich lies es offen und sagte ihr das ich erst den Therapeuten hinzunehmen möchte und am Donnerstag noc einmal zu ihr komme,dann kann sie mit eine Überweisung zum Neurologen geben,ich glaube sie fühlt sich persönlich angegriffen und ich habe ihre fachlichkeit übergangen,was ich ja nicht wollte,ich kümmerte mich nur um mich selbst...
Danke und einen lieben Gruß.
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Epines

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #12 am: 13 Januar 2012, 12:10:18 »

Hallo lieber Uwe

Schade, dass es immer noch solche Ärzte gibt. Es sieht so aus, als wäre deine Ärztin nicht sehr einfühlsam, kompetent in psychischen Erkrankungen ist sie als praktische Ärztin ohnehin nicht! Ihre Worte, dass es sowieso nichts bringen würde machen dies deutlich...

**Kurz um,komme ich mir vor als wenn ich mir was Einrede und sie hat alles weiter verstärkt,so mein Gefühl.**

Lass dich nicht verunsichern, du weißt was Sache ist und du kennst dich schließlich selbst am Besten. Manchmal ist es gar nicht so einfach, man geht hin, reisst sich so gut wie möglich zusammen, mobilisiert die letzten Kraftreserven und kommt dadurch "gesund" herüber. Kein Arzt kann wirklich in uns schauen, auch ist er zu Hause, wenn sich die Türe hinter uns geschlossen hat beim Zusammenbruch nicht dabei.

Ein guter Arzt sowie ein guter Therapeut sind Gold wert, denn nicht zuletzt sind sie durch Empathie und ihren Glauben an unsere Genesung ein nicht unerheblicher Faktor. Oft höre ich , dass man sogar mehrfach den Therapeuten oder Arzt wechseln muss, bis man wirklich jemanden trifft dem man vertrauen und bei dem man sich öffnen kann.

Gut das du so schnell einen Termin bei einem Therapeuten bekommen hast, somit entfällt die monatelange Warterei.

Also vertraue auf dich und deine Empfindungen und bleibe stur. Raff dich so gut es geht auf und geh täglich raus, damit es sich nicht verschlimmert, mehr kannst du im Moment nicht tun.


Alles Liebe
Epines
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Luftwort

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #13 am: 13 Januar 2012, 12:49:47 »

Danke
Das bestärkt mich sehr und gibt mir Vertrauen,das das wie es ist und wie ich fühle echt ist und ich weiter machen muss.
Ich habe den Therapeuten heute morgen ja noch einmal,zwecks Termin anrufen müssen und habe wieder eine empfundene Niederlage erfahren müssen,gestern sagte er noch,daß er nächste Woche etwas Luft hat und mir einen Termin geben kann,wenn ich eine Überweisung von mener Hausärztin auf dem Tisch habe, nun ist es so,daß er wieder so gut wie keinen Termin hat und ich wieder am Montag anrufen muss.
Ich fühlte mich nun nicht mehr so ganz ernst genommen zu werden und zweifle echt an der Versorgung von Menschen die dringend Hilfe benötigen.
Allein Bem. Neurologen muss ich 3 Monate für einen ersten Termin warten,die Ärztliche Versorgung in Berlin ist für alle Betroffene eine Katastrophe.
Somit ist das was ich eh schon empfinde durch die zwei Ärzten heute mehr als verstärkt worden und man kommt sich vor wie ein Simulant.
Aber du hast recht,weiter machen.....einfach nur weiter machen.....auch wenn es der hundertste Arzt ist.
Vielen vielen dank.
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Epines

  • Gast
Re:Am Anfang war es leere...
« Antwort #14 am: 13 Januar 2012, 16:33:04 »

Hallo lieber Uwe

**Somit ist das was ich eh schon empfinde durch die zwei Ärzten heute mehr als verstärkt worden und man kommt sich vor wie ein Simulant.**

Ja so was kenne ich nur allzu gut, bei mir waren es die Ohnmachtsanfälle, die man nach erfolglosen organischen Untersuchungen ins Land der Fantasie abtat, denn natürlich hatte ich nie einen, wenn ich beim Arzt war. Dann schob man alles auf Stress, den ich aber damals noch gar nicht hatte... Ich musste die Ursachen für meine Probleme damals selber suchen und fand sie in meiner Vergangenheit.

Das der Therapeut erst zusagte und dann wieder nicht, kann wirklich aus Arbeitsüberlastung sein, denn wie schon erwähnt, muss man normalerweise meistens mit Wartezeiten rechnen. Zwei Bekannte von mir haben eine eigene Praxis und sie sagen oft, dass sie viele ablehnen und vertrösten müssen denen es echt arg schlecht geht, weil sie einfach auch nicht mehr als arbeiten können.

Geduld..., sich einlesen und zusehen was man ohne Hilfe eines Therapeuten schon machen kann und funktionieren so lange es geht, etwas anderes kann ich dir leider auch nicht raten.
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