Hallo Imepenem,
vier Wochen, vier Monate, vier Jahre, vierzig Jahre...
Leben, weiterleben, sich weiter quälen, schinden, zwingen, fallen, aufstehen, kriechen, fallen, kriechen, aufstehen, das Unerträgliche ertragen, aushalten, was nicht auszuhalten ist, mit dem steten Wissen, den Schmerz der ewigen Wiederkehr in sich zu tragen, der manchmal schlummert manchmal tobt, kein warum mehr zulässt und kein wofür, die Frage nach dem Sinn ad absurdum führt, schreien wollen, bis der Kosmos verschwindet, sich in Licht auflöst und Helligkeit, Freiheit, endlich frei sein davon, für immer, aufhören, das muss doch irgendwann aufhören, das muss doch irgendwann ein Ende nehmen...
Du wirst lernen damit zu leben, Dich irgendwo im tiefsten Innern dran gewöhnen, klingt unvorstellbar, ist aber so, damit leben lernen und nicht nur überleben. Es geht vorbei, es geht vorbei, es geht vorbei.
Durchhalten, durchhalten, durchhalten, mehr ist nicht drin und nicht verlangt, das genügt vollauf. Hilfe suchen und in Anspruch nehmen, willenlos und ohne sich was zu versprechen davon, wenn´s sein muss und anders nicht mehr geht.
Da müssen wir durch, das ist die Depression, die Qual der Seele, das ist das Los unserer Krankheit, das Los unseres Seins, das ist unser Leben, und auch dieses will gelebt sein, frag bitte nicht warum, weil ich keine Antwort habe.
Wir sind stark, unendlich stark, unvorstellbar stark.
Lieben Gruß
Sintram