Dieses Leben ist so lange gottlos bis man seine eigene Spiritualität findet und so Gott einen Weg ins Leben bahnt. In dem Moment, wo ich mich in meiner Ganzheit wahrnehme und allem um mir herum den Platz gebe der gebührend ist, füllt sich die Leere.
Ich habe noch vor wenigen Jahren genauso geschrieben wie ich es oben lesen konnte. Die selben Sätze, das selbe Erleben einer unzähmbaren und unerträglichen Leere in mir. Trotzdem ein höllischer Krach aus Gedanken und Schmerz und auch heute noch gibt es diese Tage, gibt es dieses Gefühl, doch musste ich bemerken das ich mithelfe und voller inbrunst mitgeholfen habe, dieses Gefühl am Leben zu erhalten.
Erst als ich mir eingestanden habe das ich mehr bin als das was wir in Gesellschaft aufgebaut haben und ich mir nach und nach erlaubt habe mich wirklich kennen und leben zu lernen, wurde es besser.
Heute ist es so das immer mehr Ruhe in mir lebt.
Ich hänge nicht mehr vergebenen Chancen nach, sehne mich nicht mehr in eine anderes Leben oder in einen schnellen Tod. Auch spreche ich an was mich bewegt und wenn das zu einer Begegnung führt die mein Gegenüber nicht ertragen kann oder versteht, bleibe ich doch bei mir und schweige nicht mehr. Ich gehe auch nicht mehr voller Inbrunst ins nachsinnen über das was ich vielleicht grade falsch gemacht haben könnte oder verschwende meine kraft bei dem Versuch es womöglich richtig zu stellen. Ich höre mich, ich fühle mich, ich folge mir.
Ich nehme mich ernst und weil ich verstanden habe wie lange ich selbst dafür gebraucht habe mich zu fühlen und was ich für einen Kraftakt leisten musste um mir näher zu kommen, bin ich nicht mehr eilig mit dem Verlangen das andere mich fühlen oder verstehn. Müssen die ja auch nicht. Die Sind womöglich einen anderen Weg gekommen, nennen einen anderen Gott ihren Freund oder beten Götzen an. Alles legitim, alles richtig, alles deren Entwicklung. Ich verfolge meine.
Mein Weg ist eben nicht einzigartig, so wie ich früher immer dachte, sonder wir sind kollektiv in diesem Wahnsinn unterwegs. Womöglich in dieser Hölle von der ich immer mehr meine das sie eben nicht nach dem Leben stattfindet, sondern vor dem Leben stattfindet das mir wirklich bestimmt ist, das ich aber noch erforschen muss. Dem ich die Kraft geben muss die es braucht um zu wachsen, um reinzuwachsen.
Alles ist zu schnell. Unsere Seelen halten nicht mehr mit. Manche Älter, manche Jünger. Wir suchen den Ausstieg oder besser den Einstieg in unser Leben. Manche meinen sich zu erkaufen was sie brauchen. Manche sind poliamorös, wieder andere pumpen sich mit Drogen voll, eifern Propheten hinterher. Schaffen sich Götzen und Idole oder schauen anderen zu wie sie sich leben.
Und genau hier haben wir eine Gemeinsamkeit. Du, Ina, Bella, wir alle haben an einem Punkt zumindest schonmal verstanden was wir nicht mehr wollen oder das uns was fehlt. Jetzt ist es nötig zu erkennen was wir brauchen und dann, mit ganz viel Wohwollen für uns und mit der passenden Geschwindigkeit bewegen wir uns auf ein Leben zu, das wir wirklich wert finden zu leben und ich stehe das ganz bei Bella. Mein Leben hat sich durch die Spiritualität, durch das Gebet, zum besseren entwickelt.
"Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn Du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich."
Ich habe das für mich übersetzt.
Ich wanderte als Toter zwischen den Lebenden, doch war ich nicht der wirklich Tote. Du standest bei mir und hast mich nie aufgegeben so wie ich mich oft aufgab. Deine Liebe und deine Verbundenheit mit mir erweckte mich und stützte mich in meiner Schwäche.
"Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein."
Gott ist für mich niemand der auf einem Thron sitz und Gericht über uns hält am Ende unserer Tage, sonder wir halten Gericht über uns.
Doch trotz allem hält er im Angesicht unseres Kampfes, im Angesicht unseres inneren Feindes zu uns. Er kennt unseren inneren Feind und trotzdem gibt er uns die Freiheit zu wählen. Er schenkt uns voll ein und überlässt es uns, ob wir trinken oder verdursten. Das ist wahre Liebe.
Gott lebt in allem um uns herum. In allem was uns umgiebt. Er ist in dem Moment zu finden, wo wir uns finden. Er ist nicht einer der eiligen Leute um uns, er ist Teil dessen was wir Leben nennen. Das grosse ganze, dessen wir Teil sind. Die Verbindung die zwischen uns und unseren Ahnen lebt. Die Trommel die ich im Takt meines herzens schlage. Der gruss des Falken über mir. Die Kräuter am Wegesrand. Der ruf der Eule in der Nacht,
Und wenn das Konzept Gott zu schwer ist, zu überladen mit dem Staub der Geschichte, dann nenne Gebete Meditation. Nenne Gott Wakantonka oder Dein Selbst. Tanze mit Schamanen ums Feuer. Achte die Naturgeister. Lebe deinen inneren Ruf und erwecke Deiner Seele Stimme zum leben, damit sie dich führt und nährt.
"Nur Güte und Gnade werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Haus des Herrn immerdar."
Ich gewähre mir mich zu erkennen und lasse meinen Schwächen gegenüber Gnade walten. Ich bin freundlich mit mir. So kann ich in meinem Körper mit mir Leben. Mein Sterben ist nicht mehr nötig.