Hallo liebe Andrea
Ja du musst wirklich handeln. Ich hoffe du kannst den Termin beim Arzt heute wahr nehmen und ihm die Situation, so wie sie wirklich ist schildern, denn von alleine wird es vermutlich nicht besser werden.
Das ist es was man als Partner immer hofft, man hofft, dass es irgendwann besser wird, dass liebevolle Fürsorge etwas ändert. Leider vergisst man dann gerne, dass man den anderen nicht ändern kann, dass er es selbst tun muss, selbst in Angriff nehmen muss. Und wenn man sieht, dass sich obwohl man alles für den anderen tut nichts verändert, gibt man irgendwann auf.
Dein Freund hat noch Hobbys und macht noch Dinge neben dir und dies ist echt das Beste was er tun kann, dann hat er noch einen Ausgleich, ist etwas abgelenkt. Auch wenn es dir manchmal schwer fällt, solltest du dies unbedingt fördern. Wer dies nämlich nicht mehr hat und nur noch für den Partner leben muss, kann irgendwann selbst nicht mehr. Man darf die Verantwortung für sein eigenes Leben keinem anderen Menschen aufdrängen, denn dieser wird sonst mit in den Strudel nach unten gerissen und braucht entweder bald selbst Hilfe, oder er muss gehen, um sich zu schützen.
Wenn dein Freund sieht, dass du nun etwas in Angriff nimmst wird er gewiss erleichtert sein, denn auch in ihm brodeln seine Gefühle, so vermute ich mal, darum auch seine Ausraster.
Wer selber nie Depressionen hatte kann wohl wirklich nicht erfassen wie man sich fühlt, dass man es nicht einfach abstellen kann und oft wird einem unterstellt, dass man nichts tun will, es ist schwer zu erkennen, dass es nicht am Willen liegt, sondern daran, dass es unendlich schwer ist sich zu bewegen.
Stell dich darauf ein, dass du nicht sofort mit einer Therapie anfangen kannst, denn Psychotherapeuten haben meist lange Wartezeiten.
**Ich nehme mein leben in die Hand, solange ich noch irgendwie kann.**
Mit dieser Einstellung wirst du es auch schaffen, davon bin ich überzeugt.
Alles Liebe
Epines