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[Nele]

Gefühle können fliessen, gleich einem langen Fluss,
unendlich, gleichmässig, ohne Gedanken, im geduldigen Muss.
Mit Ufer die stätig begleiten
und Grenzen bereiten.

So selbstverständlich immer da,
mal trübe, mal klar.
Voll ergebenem Wasser im ruhenden Bett,
gleichgültig, gelassen durch Zeiten und Orte,
ewig wandernd, ohne Worte.

Gesäumt von Geschichten, vergänglich doch wahr,
gefesselt an Orte, lebendig und nah.
Mit Biegung und Enge,
erschaffener Zwänge. Auch stark und zerstörend,
auf niemanden hörend.

Gesetze erhebend, voll quirligem Leben.
Sich niemals beugend und Kräfte erzeugend.
Bedeutsam wie das tägliche Brot, dankbar
den Glaubenden belohnt.

Ergossen in der Meere Weite, niemals zweimal
in Länge und Breite.
Vorhanden nur einen Moment, unaufhaltsam eilend,
doch niemals verweilend,
gesetzmässig wandelnd, niemals verhandelnd.

Dem Betrachter verständlich, dem Lebenden erkenntlich,
dem Zweifelnden fraglich, dem Frohen behaglich.
Überdauernd wissend durch alle Zeiten,
nie ruhend, den Menschen begleitend.