Gästebereich (Schreiben ist ohne Registrierung möglich) > Gästebereich

Zusammenspiel des menschlich bewussten Denkens und Kindheitserfahrungen/Prägung

(1/19) > >>

Sergio:
Ja genau das beschäftigt mich zurzeit.

Kleine Vorgeschichte
Vor einiger Zeit hab ich ein Mädchen kennengelernt (nein nicht hier im Chat im echten Leben), was ziemliche Probleme zu haben scheint. Da ich mir durchaus bewusst bin das ich sehr oft Problemfälle scheinbar anziehe, war dies für mich nicht weiter verwunderlich.

Doch bei diesem Mädchen war es anders, ich fühlte sofort eine große emotionale Nähe zu ihr, allein ihr Blick hat schon ausgereicht, seltsame Gefühle in mir auszulösen. Was an ihr so anders ist als an anderen Frauen kann ich nicht sagen es erschreckt mich selbst, selten hatte ich solch starke Gefühle für einen Menschen. Zu Anfang wußte ich auch nichts von ihren Problemen, das offenbahrte sie mir erst in einem Gespräch, gleichzeitig stieß sie mich ab und faszinierte mich auf merkwürdige Weise.

Ihre Seele scheint innerlich wie versteinert, ihre Emotionen verschlossen zu sein, dennoch empfindet sie eine Art der Zuneigung für mich.
Sie scheint mir zu vertrauen und zwar eine Art von Urvertrauen was mich selbst geradezu beschämt. Sie vergibt mir alles, Hauptsache ich stoße sie nicht von mir, lass sie teilhaben an meinen Emotionen, meinen Gedanken.

Ich bin das Gegenteil von ihr, ich bin beherrscht von Emotionen sei es bei Wut oder Liebe, meine Emotionen kontrollieren mich geradezu, dennoch bin ich mir dessen vollkommen bewusst, ich bin kein Sklave dieser Emotionen sondern sie leiten nur meinen Weg.

Nun habe ich das Mädchen sehr gern und es ist beides, auf der einen Seite eine intellektuelle Herausforderung für mich und auf der anderen Seite, große Zuneigung zu ihr, sie aus ihrem emotionalen Gefängnis zu befreien.

Erst letztens gestand sie mir das sie nie einen Mann geliebt hat bisher, und das sie dennoch in ein tiefes Loch fiehl nach jeder Beziehung.
Ich fragte sie dann wie es wohl sei, wenn sie wirklich richtig lieben würde, sie meinte das sie es nicht wüßte. Ich denke das sie eine Enttäuschung eben solcher großen Gefühle keinesfalls überleben würde, daher habe ich auch Angst um sie.

Jetzt ist es die Frage, habe ich diese mentale Kraft und intellektuelle Fähigkeit sowie Feingefühl sie wirklich zu befreien, sie von ihren Kindheitserfahrungen/Prägungen zu entwurzeln, ihr quasi den Weg aufzuzeigen sich selbst Bewusst wahrzunehmen und sich neu zu erfinden in eine für sie glückliche Zukunft zu führen.
Kann sie diesen Schmerz durch meine Hilfe vergessen

Oder werde ich scheitern und Michael2 hat Recht, und der Mensch ist lediglich ein Produkt seiner Kindheitstraumatas/Prägungen und kann sich selbst nicht da heraus befreien

Wir werden sehen was die Zukunft bringt, aber eins kann ich sagen, ich geb nicht auf ;) Ich glaube das der Mensch viel mehr ist als eine bloße Ansammlung von Erinnerungen die ihn zu einem willenlosen Sklaven seiner Gefühle und Triebe deklassiert

Sergio:
Naja ich werde aufjedenfall mal hier ab und an weiterschreiben, mein erster Plan ist ihr neue Schöne Erinnerungen zu geben, am Freitag unternehm ich ja was mit ihr. Ich muss vor allen Dingen zusehen das ich ihren Geist erweitere, indem ich viel mit ihr erlebe, sie muss teilhaben am Leben, dadurch wächst vertrauen, vielleicht kann ich sie so erreichen.

michael2:
hm, tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muss.

1.  sind wir alle sklaven unserer gefühle

2. können wir uns nicht aus unseren denkmustern, bewertungsmustern und verhaltensmustern befreien, das geht einfach nicht, genau das zeigen alle studien bisher. und selbst wenn wir es nur ansatzweise schaffen oder schaffen würden. wir verfallen in bestimmten situationen wieder in alte muster. zb unter stress. (und das ist uns nicht mal bewußt). auch alles schon gut erforscht inzwischen. ich muss da gerade an ein beispiel denken:


--- Zitat ---Der Name ist eine ironische Anlehnung an Baron Münchhausen, der behauptete, sich an den eigenen Haaren aus einem Sumpf gezogen zu haben.

--- Ende Zitat ---
quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Münchhausen-Trilemma

können wir uns selbst aus dem sumpf ziehen? das ist doch paradoxie. wir sind gefangen.


wegen dem anderen thema, was bereits geschlossen wurde:
die begrifflichkeiten "gut" und "böse" sind wissenschaftlich nicht haltbar. es sind bewertungen. jeder mensch bewertet anders. aufgrund seiner gene und erfahrungen.
streng genommen existiert weder "gut" noch "böse".
ich meine ein wissenschaftler sagt ja auch nicht, dass die oder die person "böses" getan hat. ein wissenschaftler wird nur sagen: messergebnisse deuten darauf hin, dass die person das und das gemacht hat. aus diesen und diesen gründen. mit diesen und diesen wirkungen. fertig aus. da wird nix von "böse" oder "gut " gesagt ;)

Sergio:
Erstmal ist die Frage ist es möglich oder nicht, du sagst es sei nicht möglich, ich sage es ist möglich.

Und ich werde diesen Thread ja weiterführen, wir werden sehen wie es sich entwickelt. Im übrigen hast du Nietzsche gelesen, der sieht es ähnlich wie ich ;)

aber das führt jetzt zu weit weg, außerdem möchte ich das der Thread hier sauber gehalten wird, ich hab keine Lust auf Streit oder irgendwelche sachen aus anderen Threads, dies bitte ich zu respektieren, DAS hier ist mein Thread wo es eben um dieses Mädchen geht und mich, es kann gern jeder was dazu schreiben aber nichts was mit dem Thema des Threads an sich nichts zu tun hat

Danke

michael2:
nietzsche war aber kein natur- oder sozialwissenschaftler.

nietzsche hat, soweit mir bekannt, keine empirischen experimente duchgeführt, wie es naturforscher oder sozialforscher tun.

von daher sind nietzsches aussagen wissenschaftlich nicht verwertbar.

nietzsche hat wie jeder philosoph sein eigenes weltbild zusammen gebasteln. ein weltbild, was nicht empirisch nachprüfbar ist.

zb nietzsches aussage: "gott ist tot".

wissen wir ob es gott gibt, oder ob es gott nicht gibt?

EDIT(1)
auch nietzsches vorstellung (empfindung) von einem "übermenschen". was ein "übermensch" sein soll etc. empathielos, herzlos, hart zu seinen mitmenschen oder so.
nietzsche hatte allmachtsphantasien. und er hat machtbedürfnisse bei den menschen bedient. er hatte wohl auch ängste bei den menschen bedient. lässt sich wohl auch nachweisen.
sozialwissenschaftlich gesehen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Antwort

Zur normalen Ansicht wechseln