@nubis: Natürlich können Gesetze geändert werden, aber ich bin der Meinung das man dabei allergrößte Sorgfalt walten lassen muss. Auch die Nazis bemühten sich ihre Handlungen juristisch zu legitimieren.
Ich respektiere deine Meinung, kann sie aber nicht teilen. Eine Gefängnisstrafe ist meines Erachtens mehr als ausreichend. Viele behaupten immer Knast sei keine Strafe, da die da ein Luxusleben führen würden. Erstaunlich, dass dann so viele Leute im Gefängnis versuchen sich umzubringen.
@Felidae: Ich war schon sehr gespannt auf deine Antwort und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
""Was wäre das für ein Rechtsstaat der seine Regeln nur auf manche seiner Bürger anwendet?" - Ja, schon klar, aber da wir Menschen halt nicht einander ins Herz schauen können und deshalb auch nie ALLE Umstände eines Falles berücksichtigen können, sind menschliche Urteil oft ungerecht.
Und genau deswegen ist es wichtig, dass die Regeln für alle gleich gelten. Gerade weil menschliche Urteile ungerecht und falsch sein können. Die Gesetze geben uns den Rahmen vor und wenn diese Regeln auf Straftäter konsequent angewendet werden, ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlurteilen deutlich geringer.
Das ist übrigens auch mein wichtigstes Argument gegen die Todesstrafe. Wird jemand zu unrecht eingesperrt, dann kann man ihm zwar die Zeit nicht zurück geben, aber man kann ihn wenigstens finanziell entschädigen.
Richtet man einen Unschuldigen hin, kann man ihm danach höchstens noch einen schönen Grabstein spendieren.
Und mal ganz ketzerisch gefragt, wenn der Staat es sich anmaßt seine eigenen Gesetze zu ignorieren, z.B. durch Zwangskastration - wieso sollte dann der Einzelne sich an diese Gesetze gebunden fühlen?
Also ehrlich, ich will ja niemandem seinen Glauben nehmen, aber es ist doch erstaunlich, was man nicht alles mit der Bibel belegen kann. Tatsächlich sogar völlig konträre Ansichten.
Hat nicht beispielsweise Jesus gesagt, man solle Vater und Mutter verlassen?
Gleichzeitig heißt es Du sollst Vater und Mutter ehren.
Hebräer 11:24, 25
24 Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen.
25 Er zog es vor, mit dem Volk Gottes Bedrängnis zu erleiden, anstatt den vergänglichen Genuss der Sünde zu haben,
Hier geht es darum, dass Moses nachdem er im Palast des Pharao aufgewachsen war, zu seinem eigentlichen Volk, den Israeliten zurückkehren wollte. Mit dem Genuss der Sünde ist hier das schöne Leben im Palast gemeint. – Aber da ich natürlich keine Ahnung habe, danke ich für die Aufklärung und sehe nun ganz klar, dass hier Jesus (!!!) die Lust an der Vergewaltigung beschreibt. (Nur noch eine kurze Zwischenfrage: War Jesus zu der Zeit nicht schon in den Himmel zurückgekehrt?)
Psalm 51,5
1 Ein Psalm Davids, vorzusingen,
2 als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Batseba eingegangen war.
3 Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte, und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit.
4 Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde;
5 denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir.
Also sorry, aber dieses Zitat aus der Bibel belegt auch keinesfalls, dass in jedem Menschen ein Schwerverbrecher steckt. David war wohl gerade dem Bett der Batseba entstiegen als der Prophet Nathan zu ihm kam. Da erkannte er seine Sünde, eine ganz klar definierte Missetat (Verbrechen wäre wohl zu viel gesagt, handelte es sich doch nur um ein Schäferstündchen) und bekam ein schlechtes Gewissen (meine Sünde ist immer vor mir.)
Ich hoffe, es fühlt sich jetzt keiner auf den Schlipps getreten, aber es heißt nicht umsonst Gleiches Recht für alle. Auch Atheisten, Agnostiker, sogar Juden und Moslems dürfen die Bibel zitieren. ;-)
LG Fool