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Ansicht eines Geologen zur Entstehung von Depression

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Violetta:
Ich habe am 25.05.2023 die Fernsehsendung Wissen hoch 2, Thema „Es werde Mensch“ gesehen, in der es um die Entwicklungsgeschichte der Menschheit ging. Ein Geologe sagte in der Sendung sinngemäß folgendes: „Der Mensch hat rund 300.000 Jahre als wandernder Jäger und Sammler gelebt. Er hat dabei extreme Warm- und Kaltzeiten erlebt und sich immer wieder an die veränderten Umweltbedingungen angepasst. Menschen sind extrem anpassungsfähig. Unser heutiges Leben unterscheidet sich völlig von dem Leben eines Jägers und Sammlers. Im Urlaub versuchen viele (unbewusst) ein Leben im Rhythmus eines Steinzeitmenschen zu führen. Ein bisschen Sport, ein bisschen Bewegung und viel nichts tun. Wenn die Anforderungen an das moderne Leben die Anpassungsfähigkeit einer Person übersteigen, kommt es zu psychischen Erkrankungen wie Depression.“

Die angesprochene Überforderung an die Anpassungsfähigkeit einzelner Menschen ist nicht die einzige Ursache für eine Depression. Es gibt noch viele andere Ursachen. Wenn ich jedoch mein eigenes Leben betrachte, so stelle ich fest, dass mich unser modernes Leben zu einem Lebensrhythmus zwingt, mit dem ich schlecht zurechtkomme und bei mir einen Anteil an der Depression ausmacht. Ich habe einen Vollzeitjob in einer Fabrik. Das bedeutet das ganze Jahr über von Montag bis Freitag um 5:30 aufstehen, zur Arbeit fahren, acht Stunden ohne Unterlass arbeiten (abzüglich 30min Mittagspause) und dann nach Hause fahren. Wie oft habe ich mitten am Tag das Verlangen ein bisschen draußen rumzulaufen, mich ein bisschen in die Sonne zu setzen und mit vertrauten Menschen zu sprechen. Natürlich „darf“ ich abends und am Wochenende draußen sein. Aber im Winter möchte ich bei Tageslicht draußen sein und wenn ich z.B. an einem Dienstag den starken Drang nach einem Spaziergang spüre, nützt es mir nichts, dass ich in vier Tagen frei habe. Ich arbeite gerne in der Fabrik, aber das starre eingebunden sein in ein Zeitkorsett macht mich ganz krank.

Wie denkt ihr darüber? Kann unser moderner Lebensrhythmus einen Anteil an einer Depression haben, weil bei jemanden die Anpassungsfähigkeit überschritten ist?

gast:
eine ungesunde lebensweise kann sich negativ auf die gesundheit auswirken und diverse krebserkrankungen auslösen.

man weiß auch das z.b. wechselschichten und nachtarbeit auch auf die psyche gehen können.

viele psychische erkrankungen werden aber vererbt und und im lebens ist irgend etwas passiert was eine psychische erkrankung ausgelöst hat.

es ist ein mix aus vielen ursachen und unser morderner kann schon zu einem ich dneke eher geringen anteil für psychische erkrankungen verantwortlich sein.

Gast:
Diese Welt macht die Menschen krank.

Feli:
Ja, leider.

Frage: Wie kommen wir aus dieser ganzen Misere raus? Wer löst dieses Problem?

Violetta:
Wie wir aus der Misere rauskommen? Einen generellen Ansatz habe ich nicht. Nur eine Idee, wie ich damit umgehen könnte. Und der heißt in meinem Fall Verweigerung. Seit dem Fernsehbeitrag akzeptiere ich Aussagen wie „du bist unnormal“ oder „du musst dich anpassen“ nicht mehr. Sondern ich frage: „Ist diese Situation oder Lebensgestaltung vielleicht abartig und eine Anpassung daran in Wirklichkeit krankhaft?“ Ich bin an unser modernes Leben so weit angepasst, dass ich meinen Lebensunterhalt verdiene und mit meinen Kollegen, Nachbarn und Mitmenschen in Ruhe lebe. Aber ich werde mich nicht mehr wegen des letzten Restes Nicht-Angepasstheit unter Druck setzten lassen.

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