Hallo Claudia,
mein Exmann ist auch Alkoholiker. Wir waren 14 Jahre verheiratet. Ich bin dann mit den Kindern ausgezogen und habe mich scheiden lassen, weil es einfach nicht mehr ging!
So wie sich das ganze anhört, sieht dein Mann auch absolut nicht ein, dass er ein Alkoholproblem hat, er denkt alle haben ein Problem, nur er nicht.
Das meinte mein Exmann auch immer, was habe ich schon versucht damals mit ihm zu reden, bin zu einer Drogenberatungsstelle um Rat zu holen, bin dann auch zusammen mit ihm hin... einmal ging er danach noch hin, dann war Schluß, er meinte das wäre nichts für ihn, so schlimm wäre seine Sauferei schließlich noch nicht...
Na ja, Ausreden und Verharmlosung seiner Sucht, keinerlei Einsicht... es ging einfach nicht mehr.
Er muss nun mitte Januar in eine Entzugsklinik, sein Arbeitgeber hat ihm die Pistole auf die Brust gesetzt. Mal sehen ob er es packt, denn es kommt ja nicht aus freiem Willen von ihm, sondern weil es um seinen Job geht.
Er sagt zwar, dass er es einsieht, dass er nicht mehr ohne Alk leben kann und dass er nicht noch weiter abstürzen will, aber er hat sich trotzdem jetzt schon wieder Kisten Bier gekauft, für die Zeit wenn er wieder aus der Kur zurück ist (natürlich nicht für ihn wie er sagt, sondern damit er seinen Kumpels was anbieten kann wenn sie ihn besuchen, denn die dürften bei ihm ruhig auch weiter Bier trinken, nur er selber eben nicht).
Genauso will er danach auch weiterhin in seine Stammkneipen gehen, denn da wären ja seinen "Freunde" und die will er weiterhin treffen, aber er wird dann keinen Alk trinken......
Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass das alles so funktioniert, er muss erstmal den Entzug schaffen und das ganz große Risiko bei ihm ist eben dann der Rückfall.
Was ich dir mit meiner Geschichte sagen will: Wenn dein Mann weiterhin keine Einsicht zeigt, dann hat das wohl auf Dauer echt keinen Sinn mehr, du gehst dabei echt kaputt.
So weh das tut, aber du kannst nicht mehr tun als ihm anzubieten zu ihm zu stehen wenn er was gegen seine Sucht unternimmt, aber wenn er nichts unternimmt und noch nicht mal den Ernst der Lage erkennt, dann macht er auf Dauer nicht nur sein, sondern auch dein Leben kaputt.
Ich habe mich damals sehr schwer getan mich von meinem Mann zu trennen, hatte Angst dass ich es nicht packe alleine mit den Kindern und so.
Außerdem hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich dachte ich lasse ihn in seiner Sucht im Stich, aber es ging wirklich nicht mehr anders.
Die Frage warum dein Mann trinkt kann man nicht sagen, das kann viele Gründe haben, aber mache dir bitte keine Vorwürfe, dass es an dir liegen könnte, ob du vielleicht keine gute Ehefrau bist oder sowas in der Art (solche Gedanken hatte ich auch ständig)
Lass dich nicht kaputt machen!
Alles Liebe,
Clara