Autor: Verzweifelte Mutter
« am: 11 März 2016, 21:26:27 »Danke für deine Antwort.
Natürlich habe ich eine gewaltige Wut in mir.
Wir waren in unserem Ort "die" glückliche Familie. Wir sind schon lange verheiratet gewesen und hatten jede Hoffnung auf Kinder aufgegeben als wir unseren ersten Sohn bekamen. Aber nicht nur das, knapp zwei Jahre später wurden wir nochmal mit einem Sohn beschenkt.
Achtzehn Jahre durften wir ein Glück genießen, das uns selbst immer verwunderte.
Unsere Kinder hatten keinerlei Schwierigkeiten in der Schule oder im Privatleben. Meine Freundinnen sagten immer ich hätte ein Hollywood - Leben.
Sie waren beide kerngesund, lebenslustig, hatten beide Freunde und waren glücklich verliebt.
Unser großer Sohn war immer etwas stiller, extrem hilfsbereit und sehr beliebt. Vielleicht ein bisschen zu gut für diese Welt. Unser jüngerer Sohn kann auch mal nein ssgen. Das tat sein großer Bruder nie. Er wurde manchmal ganz schön ausgenutzt, lachte aber darüber und sagte immer: ich machs doch gerne.
Vor ein paar Monaten bemerkten wir, dass es Schwierigkeiten in seiner Lehrstelle gab (Mobbing).
Wir wollten dass er die Lehrstelle wechselt, aber er hat immer gesagt, er will das durchziehen. Es wären ja nur noch ein paar Monate.
Doch leider war es viel schlimmer als wir wussten.
Jetzt ruft sein Chef bei uns an. Er wird mit seiner Schuld nicht fertig. Sein Psychologe hat bei mir angerufen. Wir müssen ihm vergeben, sonst kann er nicht darüber hinweg kommen. Da war mein Sohn noch nicht mal beerdigt. Sehr professionell oder?
Ja ich bin wütend. Auf seinen Chef, auf mich und darauf nichts mehr ändern zu können.
Natürlich habe ich professionelle Hilfe angenommen und werde meine Trauer nicht mit seinem Bruder verarbeiten.
Unser jüngerer Sohn hat eine schöne Jugend verdient. Seine Freunde gehen nach wie vor bei uns ein und aus.
Es wurde auch schon wieder gelacht. Da haben sie mich ganz erschrocken angeschaut. Ich habe ihnen gesagt, dass ihr Lachen Balsam auf meiner Seele ist.
Als sie in seinem Zimmer verschwunden sind bin ich spazieren gegangen und habe geweint. Um meinen armen toten Sohn, der sowas nie wieder erleben darf.
Ich werde weiterleben. Für meinen Sohn, für meinen Mann. Ich würde es nicht fertig bringen ihnen so etwas anzutun. Wie sollten sie je darüber hinwegkommen.
Halte durch. Für deine Kinder. Tag für Tag. Und sei jeden Morgen stolz, dass du wieder eine Nacht überstanden hast. Dann geh den neuen Tag an.
Ich wünsche dir viel Kraft und bin in Gedanken bei dir.
Natürlich habe ich eine gewaltige Wut in mir.
Wir waren in unserem Ort "die" glückliche Familie. Wir sind schon lange verheiratet gewesen und hatten jede Hoffnung auf Kinder aufgegeben als wir unseren ersten Sohn bekamen. Aber nicht nur das, knapp zwei Jahre später wurden wir nochmal mit einem Sohn beschenkt.
Achtzehn Jahre durften wir ein Glück genießen, das uns selbst immer verwunderte.
Unsere Kinder hatten keinerlei Schwierigkeiten in der Schule oder im Privatleben. Meine Freundinnen sagten immer ich hätte ein Hollywood - Leben.
Sie waren beide kerngesund, lebenslustig, hatten beide Freunde und waren glücklich verliebt.
Unser großer Sohn war immer etwas stiller, extrem hilfsbereit und sehr beliebt. Vielleicht ein bisschen zu gut für diese Welt. Unser jüngerer Sohn kann auch mal nein ssgen. Das tat sein großer Bruder nie. Er wurde manchmal ganz schön ausgenutzt, lachte aber darüber und sagte immer: ich machs doch gerne.
Vor ein paar Monaten bemerkten wir, dass es Schwierigkeiten in seiner Lehrstelle gab (Mobbing).
Wir wollten dass er die Lehrstelle wechselt, aber er hat immer gesagt, er will das durchziehen. Es wären ja nur noch ein paar Monate.
Doch leider war es viel schlimmer als wir wussten.
Jetzt ruft sein Chef bei uns an. Er wird mit seiner Schuld nicht fertig. Sein Psychologe hat bei mir angerufen. Wir müssen ihm vergeben, sonst kann er nicht darüber hinweg kommen. Da war mein Sohn noch nicht mal beerdigt. Sehr professionell oder?
Ja ich bin wütend. Auf seinen Chef, auf mich und darauf nichts mehr ändern zu können.
Natürlich habe ich professionelle Hilfe angenommen und werde meine Trauer nicht mit seinem Bruder verarbeiten.
Unser jüngerer Sohn hat eine schöne Jugend verdient. Seine Freunde gehen nach wie vor bei uns ein und aus.
Es wurde auch schon wieder gelacht. Da haben sie mich ganz erschrocken angeschaut. Ich habe ihnen gesagt, dass ihr Lachen Balsam auf meiner Seele ist.
Als sie in seinem Zimmer verschwunden sind bin ich spazieren gegangen und habe geweint. Um meinen armen toten Sohn, der sowas nie wieder erleben darf.
Ich werde weiterleben. Für meinen Sohn, für meinen Mann. Ich würde es nicht fertig bringen ihnen so etwas anzutun. Wie sollten sie je darüber hinwegkommen.
Halte durch. Für deine Kinder. Tag für Tag. Und sei jeden Morgen stolz, dass du wieder eine Nacht überstanden hast. Dann geh den neuen Tag an.
Ich wünsche dir viel Kraft und bin in Gedanken bei dir.