Hallo zusammen,
ich weiß, dass ich mit den folgenden Zeilen vermutlich vielen hier "auf den Schlips" treten werde. Das ist in keinster Weise das, was ich will. Ich will das Thema auch nicht klein reden, oder lächerlich machen. Ich meine alles, was ich schreibe vollkommen ernst und sehe einfach keine andere Möglichkeit. Daher bitte: antwortet nicht mit Hass, ich wende mich ehrlich hilfesuchend an euch.
Ich leide seit Jahren an schweren Depressionen und bin auch in Behandlung. Vor ein paar Jahren war es so schlimm, dass ich nicht mehr leben wollte und auch nicht mehr konnte. Damals wurde ich das erste Mal in eine Klinik eingewiesen und danach hat meine therapeutische und medikamentöse Behandlung begonnen.
Seit dem war ich noch einmal in der Klinik und habe (zumindest sagt man mir das) auch Fortschritte gemacht. Meine Abstürze sind nicht mehr so schlimm und ich habe nur noch selten Selbstmordgedanken. Trotzdem, wenn ich mir mein Leben anschaue, dann ist es alles andere als erfüllend, oder auch einfach nur ruhig und irgendwie nicht das, was ich will. Ich weiß nicht, wo ich mit meinem Leben hin will. Diese Frage habe ich mir schon sehr lange nicht mehr gestellt. Aber ich habe das Gefühl, dass das, was ich im Moment tue, nicht das ist, was ich ein Leben lang tun möchte.
Jetzt wird meine Therapie bald auslaufen, weil die Kasse nicht mehr bezahlt. Ich habe große Angst vor der Zeit, die dann kommen wird. Ich habe Angst wieder rückfällig zu werden. Wieder keine Hilfe zu haben.
Immer wieder habe ich einfach nur den Gedanken, dass sich etwas ändern muss, dass ich aus meinem jetzigen Leben raus muss. Das eine krasse Veränderung her muss. Nur mit Veränderungen komme ich nicht gut zurecht, deswegen hänge ich auch so an meinem aktuellen Lebensstil, egal ob er gut oder schlecht ist.
Jetzt habe ich seit längerem den Gedanken eine Art "Schlussstrich" zu ziehen. Einen Selbstmordversuch zu unternehmen, aber den Notruf zu wäheln. Sodass ich einfach gezwungen werde aus meinem Leben rauszugehen. Dadurch wieder in die Klinik zu kommen und vll. kann man mir dort ja helfen.
Ich weiß, das klingt verrückt und es ist dumm, aber ich weiß nicht, was ich sonst machen soll. Und selbst, wenns "schief geht", ist mir das um ehrlich zu sein egal. Ich hänge nicht am Leben.
Ich weiß, es ist falsch so manipulativ zu denken, dass Selbstmord nicht als Hilfeschrei verwendet werden soll, dass man es anderen Betroffenen dadurch nur noch schwerer macht, aber ich weiß einfach nicht weiter.
Meine Arbeit laugt mich so aus, dass ich keine Kraft habe nebenbei andere Dinge zu probieren, quasi etwas zu finden, was mich erfüllt, ohne einen so dummen Schritt zu gehen. Ich bekomme es einfach nicht hin, mein Leben aus eigener Kraft zum positiven zu wenden. Aber ich will diesen Schritt auch nicht unbedingt gehen. Ich weiß, dass es dumm ist und dass ich meiner Familie damit sehr schaden werde...
Ich weiß einfach nicht weiter. Es muss sich etwas ändern, nur ich weiß weder was, noch wie ich es anstellen soll. Ich verfalle immer mehr in eine Art Starre, sodass es immer schwieriger wird andere Perspektiven zu sehen.
Aktuell ist es nur ein Gedankenspiel, eine Idee, es ist kein Vorhaben, kein tiefer Wunsch.
An manchen Tagen sehne ich mich danach zurück in die Klinik zu gehen, mich wieder auf mich konzentrieren zu können, wieder Kraft zu schöpfen. Gleichzeitig habe ich Angst vor den Konsequenzen. Auch wenn mich meine Arbeit belastet, habe ich Angst sie zu verlieren. Ich drehe mich nur noch im Kreis, sehe keinen Ausweg mehr und habe Angst, dass der Kreis irgendwann wieder zur Abwärstspirale wird.
Tut mir leid, das war lang und vermutlich auch ziemlich wirr. Danke, dass du bis hierher gelesen hast.