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Ich mag auch nicht mehr

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Bigwoman:
Liebe Ina,
danke für deinen Beitrag. Ich weiß nicht wie oft er kifft und wie viel, aber er hat sich verändert, wirkt depressiv und träge oft. Aber er geht auch noch aus oder zu Freunden und am Wochenende natürlich auch. Macht einen Minijob und ist da sehr zuverlässig. Wofür er das Geld ausgibt weiß ich natürlich nicht genau, aber ständig ist er blank.

Ob er noch was anderes konsumiert weiß ich nicht sicher, aber da er auch abgenommen hat, kam mir das in den Sinn, hat wenig Hunger. Oder er kommt nicht von der Xbox los und essen ist zweitranig geworden, wobei ich finde, für einen jungen Erwachsenen isst er wenig. Er schlingt und nimmt sich keine Zeit, aber wie gesagt, er ist dünner geworden, er ist eh schon so schmal. Darauf angesprochen reagiert er genervt. Das kann auch vom Kiffen kommen, habe ich mal gelesen! Ich mache mir riesige Sorgen, kann nichts tun und ich glaube schon, dass es zumindest so endet, dass er jetzt weg bleibt und nicht erst noch hieher zieht. Ich war damals, als er anfing zu kiffen bei einer Beratung. Leider ist der jenige, der extremst kifft fußläufig 3 Minuten von hier weg. Ich würde gerne helfen, wenn er ein Problem hat.

Ich glaube er verzeiht mir auch nicht, dass ich ihn verdächtigt habe was veräußert zu haben. Ich habe jetzt mal gefragt, ob er es mal verliehen hat kann ja auch schon länger her sein, aber er antwortet nicht und heute war er so eiskalt, als er mal kurz war, das kenne ich so nicht. Wie gesagt, ich ahne halt vieles nur, außer das mit dem Kiffen, aber wie viel es wirklich ist, kann ich natürlich nicht sagen. Aber er wirkt sehr oft träge, müde, immer zu wenig Schlaf und wirkt depressiv. Das kann natürlich vom Kiffen kommen, oder woher auch immer.

Ich weiß, ich kann nicht helfen und hoffe, irgendwann macht es Klick. Der andere Kumpel kifft wohl extrem viel. Ich fühle mich leer und kaputt und ich würde mir ein ehrliches Gespräch wünschen, aber dazu wird es nicht kommen und so quäle ich mich mit dem Gedanken, was wirklich passiert ist mit dem fehlenden Gegenstand. Es geht mir nicht um den Gegenstand, sondern um den Umstand. Ich will meinen Sohn auf keinen Fall zu unrecht verdächtigen,  und jetzt bin ich schon wieder soweit, dass ich ihm glaube, aber wo ist dann dieser Gegenstand? Das ist das Problem. Ich will ihm glauben und er hat im Grunde ein gutes Herz, aber ich denke wirklich er hat sich verändert. Ich kann nicht schlafen, essen, nichts! Komme auf keinen grünen Zweig.

Ina:
 
Liebe Bigwoman,

danke für Deine ausführliche Antwort!

Es kann sein, dass die Symptome, die Du an Deinem Sohn beobachtet hast, vom Kiffen kommen. Sicher ist es aber nicht, da THC nicht auf jeden Menschen gleich wirkt. Bei einigen führt es zur Gewichtsabnahme, bei anderen verursacht es eher Heißhunger. Depressive Verstimmungen können durchaus auftreten, insbesondere in den Zeiten, in welchen nichts konsumiert wird. Auf jeden Fall entspannt es und macht müde.

Ich weiß natürlich nicht, wie viel und wie oft Dein Sohn kifft (Du ja auch nicht), aber Deinen Schilderungen zufolge scheint es nicht wenig zu sein. Oder sind Dir noch andere Gründe bekannt, die dazu geführt haben könnten, dass er sich so stark verändert? Die Auswirkungen von regelmäßigem Cannabis-Konsum sind jedenfalls nicht zu unterschätzen. Und Du selbst wirst gegen seine Sucht vermutlich wenig tun können. Da muss es, genau wie Du sagst, "Klick" machen – bei IHM.

Ich glaube, ich an Deiner Stelle würde ihn jetzt erstmal nicht mehr auf die Sache mit dem fehlenden Gegenstand ansprechen, sondern ihn ein, zwei Tage in Ruhe lassen, damit er sich wieder beruhigt. Und dann würde ich ihn entweder anrufen oder anschreiben, um ihm genau das zu sagen, was Du uns hier geschrieben hast: Dass Du Dich um ihn sorgst, weil Du das Gefühl hast, dass es ihm immer schlechter geht, er Probleme hat und Hilfe braucht, und dass es Dich traurig macht, dass Du kaum noch an ihn herankommst, weil er es immer weniger zulässt. Ich würde ihm außerdem sagen, dass Du ihn lieb hast und er Dir wichtig ist, ganz egal, welche Sorgen er hat – und dass er immer daran denken soll, dass ihm die Option offensteht, sich an Dich zu wenden.

Alles, wodurch er sich eher be- oder gedrängt fühlt, führt letztlich eher zum Rückzug, denke ich. Gib ihm ein bisschen Zeit zum Nachdenken und "Runterkommen". Vielleicht kommt er dann von allein auf Dich zu – und wenn nicht, kannst Du ihn ja immer noch selber kontaktieren.
 

hardworking fool:
Hallo!

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass du wahrscheinlich bezüglich besagten Gegenstands Recht hast. Mein Sohn nimmt zwar keine Drogen, dafür ist er aber Computerspielsüchtig und gibt Unsummen für irgendwelche Games aus. Da griff er dann auch des Öfteren in meinen Geldbeutel.

So hart es ist, vielleicht ist es sogar ganz gut, wenn er mal die Bequemlichkeit des Hotel Mama vermissen muss. Mach ihm klar, dass du für ihn da bist, aber genauso klar, dass du sein Verhalten nicht mehr tolerieren wirst.

Es ist wichtig, dass du jetzt erst einmal auf dich schaust. Natürlich ist dir in der Situation nicht nach Essen zumute, aber du brauchst die Energie um durchzuhalten. Ich weiß, dass das unglaublich schwer ist, aber versuche die Zeit in der dein Sohn nicht da ist zu nutzen dich zu erholen und vielleicht auch mal auf deine eigenen Probleme zu schauen.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles erdenklich Gute!

Fool

Bigwoman:
Ina Diva, er reagiert auf nichts mehr. Das gab es noch nie, er ist seit Samstag weg und ich habe sicher auch Fehler gemacht, er meinte Samstag, da hat er nur einmal reagiert, dass ich ihm ständig was unterstelle und verdächtige. Ich denke aber, ich habe da so gut wie immer recht gehabt. Und mit dem fehlenden Gegenstand, bin ich mir auch fast sicher, er ist dafür verantwortlich, aber auf der anderen Seite denke ich mir, was wenn nicht und ich ihm immer und immer wieder deswegen Unrecht tue? Aber wo soll er sein? Hier ist er definitiv nicht.

Es ist vorbei zwischen uns. Letzte Woche waren wir für einen kurzen Momentan so eng wie nie, als meine Mutter starb und jetzt komplett entzweit und ich weiß, er zieht es durch dieses Mal. Vielleicht auch, weil ich so oft Recht hatte mit meinen Vermutungen und er das nicht mehr ertragen kann. Ich weiß nur, es für mich das Schlimmste, dass wir entzweit sind. Das er ausziehen wollte hat er öfters angemerkt, weil es hier halt oft gekracht hat. Aber nicht so....Ehrlich, dass schaffe ich nicht auch noch, meinen Sohn verloren zu haben.

Schlimm fände ich, wenn er den Gegenstand wirklich hat und mich woanders, seine Freundin war dabei, als der Verdacht aufkam, mich als Irre hinstellt, wie sie ihr eigenes Kind verdächtigen kann. Er hat noch nie Geld gemopst, aber wie gesagt, dieser Gegenstand fehlt.  Er war nicht viel wert, aber er müsste ja hier sein, ist er aber nicht. Wer sollte ihn sonst genommen haben? Auf die Idee, dass er es mal verliehen hat, hat er auch nicht reagiert. Vielleicht hat er es ja nur verliehen? Für ihn ist der Bruch richtig, er hat oft gesagt, er hält es nicht aus, aber immer dann, wenn wir Krach hatten. Mich hat auch kaputt gemacht, dass er dauernd belügt und für doof hält, da habe ich ihm aber den Wind aus den Segeln genommen, denn ich habe so einen sechsten Sinn. Er wollte mir weiß machen, dass die nicht gekifft haben auf dem Balkon, klar, lag doch noch der Stummel da wo das grüne Zeug rausguckte. Ich habe ihm verboten seinen Mist hier zu rauchen und erschrocken war ich, dass es erst Mittag war.

Ich denke auf jeden Fall, ist das Kiffen daran Schuld, dass wir so ein Verhältnis haben. Ich habe seither damit ein Problem, was ich oft kund getan habe, aber auch versucht mit ihm zu reden normal darüber. Er hat jung angefangen und ich frage mich, was habe ich falsch gemacht. Das es mal probiert wird, ok, aber das er da kleben bleibt...Auf jeden Fall war das immer ein Streitpunkt, alleine weil ich eine feine Nase habe und es rieche, wenn er heimkommt. Ich sehe ja, wie er sich verändert hat seitdem. Er wirkt träge, sehr depressiv und er versteht nicht, dass ich mir Sorgen mache. Egal, ob 18, 30 oder 40. Er ist mein Kind, was ich abgöttisch liebe. Er hat ein gutes Herz, kann es aber manchmal nicht so zeigen. Er ist aber auch oft sehr egoistisch, fordert..Er weiß um meine Lage und weiß, dass ich alles alleine regel, versuche für ihn so gut es geht zu handeln, dass er unter Hartz4 nicht leiden muss. Er darf Freunde mitbringen, ich bin sehr tolerant (vielleicht war das mein Fehler) und helfe, wenn ich kann. Vielleicht habe ich mich zuviel eingemischt, ich weiß es nicht. Fakt ist, ich habe ihm schon geschrieben, wenn er Probleme hat mit Geldnot, Drogen etc. ich bin für ihn da, lasse ihn nicht hängen und liebe Ihn und das sage ich auch so mal und das weiß er auch. Das er jetzt so eiskalt ist, kein Wort mit mir spricht und einfach jetzt ins offenen Messer rennen lässt tut obendrauf noch mehr weh.

Er wird jetzt das Bafög für sich einfordern, dann kann ich meine Kosten nicht mehr decken und dann ist mein Ende in Sicht. Fände es fair, wenn er wenigstens sagt, was er jetzt vorhat, aber es ist kein Rankommen. Er reagiert auf nichts..Ich kann nicht an mich denken, ich muss das klären, sonst gehe ich kaputt. Habe neuerdings oft Gedanken, warum ich eigentlich noch hier bin und da ich jetzt meinen Sohn verloren habe, hat es erst recht keinen Sinn mehr. Ich habe soviel Leid im Leben erfahren, und bin immer wieder hoch, aber jetzt ist mein Leben bald zu Ende.

Bigwoman:
hardworkingfool, Sohn hat jetzt zwar mal geantwortet, nachdem ich schrieb, dass ich es wohl nicht geschafft habe ihn glücklich zu machen, aber er antwortet nur, dass er mit meiner Art nicht klarkommt. Das gleiche hatte ein Freund vom Ihm gesagt, der ist auch raus von daheim, weil er mit Mutter nicht klar kam. Ich denke aber, die kommen nicht damit klar, weil wir Mütter uns Sorgen machen, wegen dem Lebenswandel und das wollen die nicht hören. Angeblich ist er mir dankbar für alles was ich getan habe, aber meine Art, damit kommt er nicht klar. Klar, vorgestern hatten wir das Thema kiffen wieder, weil die auf meinem Balkon gekifft haben, als ich nicht da war. Ich habe das strikt untersagt, dann eben der Vorwurf mit dem fehlenden Gegenstand. Genau diese Worte, dankbar, aber komme mit der Art nicht klar, hat der Freund wohl auch meinem so erzählt. Ich denke, da sind die Eltern dahintergekommen, dass er auch kifft, bisher wussten seine Eltern das nicht.

Ich weiß, dass ich manchmal falsch reagiert habe, aber ich will mein Kind zurück er wird aber nicht mehr kommen. Ich weiß jetzt auch gerade nicht, was ich dem Jobcenter melden soll, weil Kind nicht auf die Frage reagiert. Ich denke er scheut meine Antwort, denn er weiß, dass ich auf der Straße lande, wenn er jetzt geht. Geplant war später so in ca. einem Jahr, da hatte ich Hoffnung noch einen Job oder doch eine Bleibe zu finden. Nun sieht es düster aus. Bin Mitte 50, x Bewerbungen weiter, nichts.

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