Hallo auchdu!
Du schreibst in deinem letzten Beitrag, der Hund sei durch deine Hand gestorben. Hast du die Spritze selbst gesetzt? Bei mir hat das das der Tierarzt gemacht! Ja, ich hatte die Entscheidung getroffen und ich habe den Hund festgehalten, während er die Spritzen bekam - erst eine Betäubungsspritze und dann die andere - und habe auch gespürt, wie das Leben aus ihm gewichen ist. Es ist schrecklich und wirft einen erst mal aus der Bahn. Aber ich wollte unserem Hund weiteres Leiden ersparen. Es wäre egoistisch gewesen, ihn weiter am Leben zu erhalten, nur damit ich nicht leiden muss. Die Entscheidung war damals richtig und das beste für den Hund. Es ist jetzt schon 8 Jahre her und ich denke immer noch immer wieder an ihn - er war eben einfach ein Goldschatz. Und ich stelle mir dann vor, dass er jetzt mit meinem ebenfalls verstorbenen Vater auf der Milchstraße spazieren geht. Und es geht ihm gut. Er hat keine Schmerzen mehr. Leider habe ich keine Möglichkeit, einen neuen Hund aus dem Tierheim zu holen und diesem ein zu Hause zu geben. Sonst würde ich das tun. Sicher kann ein anderer Hund niemals ein Ersatz für den verlorenen sein und für dich ist eine solche Entscheidung sicherlich auch noch viel zu früh, aber ich weiß, dass mein Hund immer gelitten hat, wenn es mir schlecht ging. Das wäre für ihn unerträglich gewesen.
Bist du dir sicher, dass du mit deinem Schmerz, in den du dich offensichtlich immer weiter reinsteigerst (kenne ich auch :-(), nicht eine andere Sache, mit der du dich nicht auseinander setzen willst oder kannst, verdrängst? Du hast vor fünf Monaten für deine Isolde eine gute und richtige Entscheidung getroffen. Du wolltest nicht, dass sie weiter leidet. Jetzt lass es nicht weiter zu, dass die Trauer dein Leben bestimmt. Das hätte Isolde nicht gewollt.
Aber ich glaube, dass du durch die Eröffnung dieses Threads hier schon einen Schritt nach vorne gegangen bist. Du fängst anscheinend an, die Trauer zu verarbeiten, indem du darüber redest und dich aktiv damit auseinander setzt. Das ist schon viel mehr, als nur zu leiden und sich Vorwürfe zu machen. Wenn sich bei mir die Selbstzweifel gemeldet haben, habe ich nicht an die schönen Momente mit meinem Hund gedacht. Ich habe mir seine Augen vorgestellt, wenn er wieder mit Schmerzen in seinem Körbchen gelegen und gelitten hat. Und dann wusste ich wieder: es war gut und richtig für ihn. Auch wenn mir nach so langer Zeit immer noch seine weiche Schnauze, die mich zum Kraulen auffordert, fehlt!
Ich wünsche dir, dass du einen Weg für dich findest, mit der Trauer umzugehen. Lass dir Zeit, aber versuche dich aktiv damit auseinander zu setzen.
Alles Liebe
Toni