Liebe Chanell
Du schreibst:"...wenn er verärgert war -das er mich die treppen runterschmeissen will-ich drohte ihn dann mit der polizei sodas er ruhe gab-oft hatte ich sogar auch angst aber ich habe gedacht vieleicht habe ich ihn dazu getrieben das er so reagierte auch gab er mir für seine arbeitslosigkeit in seiner wut die schuld und ich versuchte für ihn etwas zu organisieren indem ich fragte was für möglichkeiten er hat um eine schulung zu machen er hatte erfolg und macht eine schulung-ich habe mich darum gekümmert das er die schulung machen kann weil ich es ihn schuldig war denn meinetwegen ist er in meiner stadt gezogen und ich hatte auch verantwortung für ihn."
Auch wenn es in einer Beziehung mal Streit gibt, ist dies noch lange kein Grund dem anderen körperliche Gewalt anzutun! Gewalt ist immer ein Zeichen von Hilflosigkeit und unverarbeiteten Altlasten. Keinesfalls ist ein Partner vollumfänglich für das Ausrasten verantwortlich. Du hast ihn nicht dazu getrieben, aber du warst gerade zur Stelle und ideal um sich abzureagieren.
Ich höre immer wieder von Frauen die geschlagen wurden, dass sie es vermutlich verdient haben... kein Mensch verdient es geprügelt zu werden, sei dies nun körperlich, oder verbal!
Du schreibst, dass du Verantwortung für ihn hattest.
Jeder Mensch ist irgendwann (spätestens mit dem Erreichen des Erwachsenenalters) selbst für sich und sein Handeln verantwortlich!
Er hat sich frei entschieden zu dir in die Stadt zu ziehen, er wollte es so!
Du hast ihm mehr geholfen als du denkst, denn durch dich hat er nun diese neue Stelle gefunden und macht noch die Ausbildung, dies hat er dir zu verdanken. Du hast ihn dazu motiviert. Du hast deine Schuldigkeit getan und du hast keinesfalls sein Leben ruiniert! Im Gegenteil du ermöglichst ihm doch einen wunderbaren Neustart.
Das Menschen sich verändern, wenn sie zusammen ziehen höre ich oft, es gilt dann auf die Bedürfnisse des anderen Rücksicht zu nehmen, dein Freund hat dies zwar von dir erwartet, selber war er jedoch dazu nicht bereit. Es kann nie gut gehen, wenn einer immer nur gibt indem er nachgibt dem lieben Frieden zuliebe und der andere immer nur nimmt und keinen Widerspruch duldet.
Solche Beziehungen hatten unsere Großmütter, die als Frauen noch keinerlei Rechte hatten, wir heute müssen es uns nicht mehr gefallen lassen. Früher -aber zum Teil auch heute noch in einengenden Beziehungen- blühten die Frauen erst nach dem Tod ihrer Partner auf, der Tod des anderen war ihre eigene Befreiung, ein trauriger Gedanke... Heute können wir glücklicherweise schon frei sein, ohne dass der Partner dazu sterben muss :-)
Du hast das Richtige getan Chanell, auch du verdienst es mit Respekt und Achtung behandelt zu werden, vergiss das nie, du bist auch Jemand!
Alles Liebe
Epines