... dieser bescheuerte (!) Psychiater, der im Moment die Vertretung für meinen Psychiater macht, der gerade im Urlaub ist. Ich musste schon des Öfteren zu ihm und habe seine Praxis jedes Mal mit einem extrem schlechten Gefühl verlassen und war fast immer den Tränen nahe. Er ist einer von denen, die es offenbar brauchen, ihre "Macht" in vollen Zügen auszuspielen und ihren Patienten zu zeigen, wie klein und abhängig sie doch von ihm sind.
Ich musste anderthalb Stunden warten und er hat Patienten vorgelassen, die sehr viel später als ich da waren – und das, obwohl ich nur ein Rezept brauchte, welches er mir in der Vergangenheit schon mehrfach ausgestellt hat. Dann ruft er mich also auf, geht mit mir auf den Flur, wo jeder unser Gespräch mitbekommt, hält das Rezept bereits in der Hand, aber fragt mich, was ich denn jetzt genau bräuchte – und warum – und wieso in dieser Dosierung – und ob das so denn wirklich richtig sei – und ob ich süchtig sei und so weiter und so fort. Er hat mich zum wiederholten Male in eine Position gebracht, in der ich mich dafür rechtfertigen musste, dass ich dieses Medikament nehme / brauche, die Dosierung angebracht ist und dass ich nicht anderthalb Wochen darauf verzichten kann, bis mein eigentlicher Psychiater aus dem Urlaub zurück ist.
Und dann meinte er, ich solle einen Moment warten, ging mit dem Rezept weg und ließ mich minutenlang auf dem Flur stehen. Irgendwann fragte mich eine der Sprechstundenhilfen, warum ich da jetzt die ganze Zeit stehe und wies mich an, wieder im Wartezimmer Platz zu nehmen. Dort saß ich dann bestimmt nochmal zehn bis 15 Minuten, bis er reinkam und erneut anfing, mit mir zu diskutieren. Es hat nicht mehr viel gefehlt und ich wäre aufgestanden und ohne das Rezept gegangen.
Und es macht mich wütend, dass ich auch noch zwei andere Rezepte bräuchte, mich aber nicht mehr getraut habe, danach zu fragen, weil mir das alles einfach zu viel war.