Hallo zusammen,
ich bin neu hier. Lange hab ich hin und her überlegt, ob ich mich registrieren soll oder nicht, einfach aus Angst als weinerliche dumme Kuh da zu stehen. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sehr ich gerade zittere…
Schon seit fast 13 Jahren kämpfe ich mit Depressionen, Burnout und seit letztem Jahr mit Panikattacken. Viele Jahre konnte ich es überspielen oder verstecken, aber mittlerweile habe ich einen Punkt erreicht an dem ich nicht mehr weiter weiß.
Ich war auch eine Zeit lang bei einer Psychologin, aber da ich kein Einkommen habe und die Krankenkasse sich stetig weigert die Kosten zu übernehmen, musste ich das leider aufgeben.
Angefangen hat alles als ich mein Studium begonnen hab. Ich hab mir immer so viel Druck gemacht (auch weil es eine so renommierte Hochschule war). Ich wollte alles perfekt machen, tolle Noten mit nach Hause bringen und danach einen tollen Job bekommen. Dann musste ich das erste Studium abbrechen, da ich eine Prüfung zwei Mal verbockt hab. Bei Start meines zweiten Studiums war ich schon so ein emotionales Wrack, dass ich in der ersten Woche nur geheult hab, aber ich hab es bis zum Schluss durchgezogen und meinen Abschluss geschafft (Bachelor of Sciene mit einer 2).
Seit meinem Abschluss bin ich nun arbeitssuchend und über die Zeit hinweg kam ich mir irgendwann wie ein Stück Vieh vor, dass einfach nur mal angeschaut werden will, aber keiner will mich haben. Die Vorstellungsgespräche verliefen, meiner Meinung nach gut, aber im Nachhinein hieß es immer, da ich Berufseinsteigerin wäre, könnte man mich nicht einstellen. Das wussten die Leute aber doch schon vorher!!!
Diese ganze Situation macht mir unbeschreibliche Angst. Was mache ich, wenn ich keinen Job bekomme? Wie soll ich weitermachen? Was soll ich tun (und nein, ich beziehe kein Hartz 4)? Welche Möglichkeiten habe ich? Eine Weiterbildung, aber wer zahlt die?
Von 2017 bis April 2019 war ich dann Betreuerin meiner an Alzheimer erkrankten Großmutter, bis meiner Mutter Anfang 2019 fast an einer Sepsis verstorben wäre. Meine Großmutter ist dann im April’19 ins Altenheim gezogen und seither bin ich Pflegekraft meiner Mutter (Krebsdiagnose 2015). Das Jahr 2019 ist für mich einfach nur eine verschwommene Erinnerung, da ich eigentlich nur funktioniert hab, aber keine Zeit hatte nachzudenken oder mich mit mir selbst zu befassen.
Dieses Jahr sieht das ganz anders aus. Ich hab Ende letzten Jahres schon aus dem letzten Loch gepfiffen (viel geweint, gereizt, etc), da unsere Fellnase einen Bandscheibenvorfall hatte und operiert werden musste. Sie konnte nicht mehr laufen und ich musste den 15kg schweren Hund immer tragen bzw. mit dem Gurt hantieren. Nach fast 7 Monaten Kampf haben wir sie aber leider am 20. Mai diesen Jahres verloren.
Dieses überwältigende Gefühl der Einsamkeit und Wertlosigkeit. Ich habe drei Freunde, auf die ich mich, dachte ich, verlassen kann. Meine beste Freundin, die ich seit fast 18 Jahren kenne (sie lebt ca 500km entfernt), eine ehemalige Kommilitonin und eine Freundin aus Belgien, die ich über meinen Fandom für Ayumi Hamasaki und Kalafina kennengelernt habe.
Ich weiß, dass jeder Mensch seine eigenen Probleme hat und ich erwarte auch von keinem meiner Freunde innerhalb von 5 Minuten zu antworten, wenn ich eine SMS schreibe, aber kann ich nicht überhaupt eine Antwort erwarten? Ich bin auch für sie da, wenn sie Probleme haben und versuche innerhalb von 24 Stunden zu antworten. Wenn es wichtig ist, sobald ich die Nachricht sehe.
Meine beste Freundin hat seit dem 18. September nicht auf meine SMS reagiert (hat aber Zeit zu einer anderen Freundin zu fahren, um ein Cosplay Fotoshooting zu machen) und die ehemalige Kommilitonin seit dem 08. September nicht mehr. Wie ich sagte, ich erwarte keine Blitzantworten, aber überhaupt keine Reaktion... Besonders von meiner besten Freundin, die von meiner Situation weiß, da ich ihr vor nicht allzu langer Zeit einen langen Brief geschrieben hatte, da ich das Gefühl hatte, dass unsere Freundschaft langsam zerbröckelt.
Es ist mit Sicherheit nicht einfach, wenn ich noch nicht mal richtig erklären kann was kaputt ist oder warum ich mich fühle wie ich mich fühle, aber durch solche Reaktion oder die Abwesenheit fühle ich mich nur noch schlechter.
Ich liebe Cosplay, habe über acht Jahre viele Kostüme genäht, aber auch das ist momentan gefühlt wie den Mount Everest zu bezwingen. Ich habe mehrere Wunsch-Kostüme in Warteschleife, sogar den Wunsch Lingerie zu nähen und zu verkaufen auf Etsy, aber wenn ich daran denke Stoffe zu zuschneiden, alles zu nähen, dann fühle ich mich als wäre ich zwei Tage durchgängig wach gewesen.
Ihr fragt euch mit Sicherheit: Warum Cosplay? Zum einen die wunderschönen Kostüme, die ich gefunden habe. Zum anderen kann ich dadurch jemand anderes sein. Nicht mein verhasstes ich, sondern jemand anders.
Fast immer wache ich auf und bin schweißgebadet (2x am Tag duschen, yeah), manchmal weinend im Schlaf, aber so gut wie nie wache ich entspannt und erholt auf. Selten kann ich mich an die Träume erinnern, nur das Gefühl, das die Panik oder das Weinen ausgelöst hat, hält an.
Entschuldigt, wenn sich mein Geschreibsel etwas wirr und unzusammenhängend liest. So geht es momentan in meinem Kopf und meiner Gefühlswelt vor. Chaotisch.