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Zusammenfassung

Autor: Fee
« am: 16 Dezember 2010, 00:18:22 »


... iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiihhhhhh Reisegruppe,NEIN Rucksack und es klappt,gaaaaaaaaaaaaaanz sicher.

Guckst Du hier:

http://www.nur-ruhe.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1289383412


L.G. Fee
Autor: samatha
« am: 15 Dezember 2010, 22:32:38 »

na klar "Fipptehler"! Wäre es ein Tippfehler und kein Fipptehler, dann wäre es ja richtig geschrieben und bräuchte nicht korrgiert zu werden. Ist doch logisch, oder?

Nun aber zum Thema. Hast Du eigentlich Grundlagenliteratur aus der buddh. Lehre, die sich näher mit dem Umgang mit Gefühlen bzw. Gedanken beschäftigt? Einfache Übungen in Vipassana helfen bestimmt auch, die Unbeständigkeit von Gefühlen und Gedanken zu erleben und ihnen das Bedrohliche zu nehmen. Und wie kommst Du nach Varanasi wenn es denn klappt? Reisegruppe oder Rucksacktouristin?

mit metta
Autor: Fee
« am: 14 Dezember 2010, 23:59:03 »


... *hi,hi*  ***Fipptehler***  :P
Autor: Fee
« am: 14 Dezember 2010, 23:39:08 »


Siddhartha Gautama & samatha,

sollte ich,was schon ewig mein Traum ist,doch noch mal
nach Varanasi kommen (neuer Termin Oktober 2011) und somit auch nach Bodhgaya und Sarnath,werde ich Euch beiden dort,mit einer Gheekerze danken,während ich positive Energie einatme und meine Unreinheit der Flamme übergebe.

Denn das:

***Gefühle ....................................... beherrschen.***


... war jetzt echt toll erklärt und hilfreich.


L.G. Fee
Autor: samatha
« am: 14 Dezember 2010, 16:14:31 »

Hi Fee,

die einzige sinnvolle Antwort, die ich darauf kenne, ist die Lehre des Buddha. Gefühle und die daraus resultierenden Gedanken werden nicht als Bestandteil des "ich" gesehen, sondern als sozusagen "externer" Reiz, auf den das "ich" reagiert. Das hört sich erstmal verrückt an, hat aber eine sinnvolle Logik. Da die Gefühle nicht kontrollierbar sind, sondern willkürlich auftreten und dir das Leben zur Hölle machen, können sie kein Bestandteil von "ich" sein. Sonst könnten wir sie ja kontrollieren oder zumindest beherrschen. Das ist jetzt sehr verkürzt dargestellt, macht aber das Prinzip klar.

Achtsamkeit bedeutet unter anderem, sich dessen bewußt zu sein, daß wir unsere Gefühle und zum größten Teil unsere Gedanken nicht kontrollieren, sondern immer nur auf sie reagieren. Wer das nicht so recht glaubt, der möge sich nur vor Augen führen, daß eine Depression willentlich nicht kontrollierbar ist. Aber selbst in kleineren Dingen kennen wir das alle: häßliche Erinnerungen, die uns plötzlich überfallen und die wir beim besten Willen nicht haben wollen. Trotzdem sind wir ihnen ausgeliefert und tun irgendwas, nur um uns selbst von ihnen abzulenken. Oder ein Gespräch mit einem anderen Menschen den/die wir richtig "knackig" finden. Plötzlich werden wir knallrot und bringen keinen vernünftigen Satz mehr zusammen. Es gibt tausend und mehr Beispiele dafür, wie Gedanken und Gefühle uns kontrollieren statt wir sie.

Die Lösung liegt darin, sich nicht mit den Gedanken und Gefühlen zu identifizieren. Nicht ich "fühle mich besch..." sondern "da ist ein mieses Gefühl" in mir. Nicht "ich habe Angst", sondern "da ist Angst in mir". Emotionalen Abstand zu den Gefühlen und Gedanken gewinnen, indem man sie als nicht aus sich kommend ansieht. Einen Schritt aus der Situation heraustreten und die angsteinflößenden Gefühle betrachten. Es ist keine reale Bedrohung, es sind nur Gefühle, die man jetzt gerade nicht verändern kann, genauso wenig wie das Wetter.

Das funktioniert natürlich nicht mit Depressionen, weil sie nicht nur die Gefühle, sondern auch das Denken verändern und uns der Möglichkeit berauben, sie mit einem Schritt Abstand rational zu betrachten. Aber es funktioniert z.B. mit Ängsten, mögen sie noch so tiefsitzend sein. Als ich aus den schlimmsten Erscheinungen der Sucht heraus war, da blieb mir immer noch eine massive Angststörung erhalten. Die Punkte, so wie Du sie geschildert hast: "* man darf nur den Mund aufmachen,wenn man etwas gefragt wird [...]" und noch vieles anderes mehr. Nur die Wohnung zu verlassen und unter Menschen zu sein war schon eine riesige Qual. Ich hatte Angst vor jedem, vor allem Menschen in größeren Haufen. Aber ich mußte leben, arbeiten, einkaufen, Bus fahren, usw. Also habe ich geübt, denn ich sah die vielen anderen Menschen, die zwar auch ihre Macken haben, aber nicht so verkrampft wie ich herumliefen. Zumindest das, was sie hatten, könnte ich doch auch erreichen. Einfach nur so sein wie meine Nachbarn, das war ein erreichbares Ziel. Also habe ich geübt, jden Tag ein kleines bißchen, gerade da, wo es wehtat, immer wieder. Ich habe lange nicht gemerkt, daß es sich besserte, weil ich viel zu wenig Vertrauen in mich selbst hatte. Aber eines Tages wurde mir bewußt, daß ich gerade in einer Situation allein unterwegs war, die ich früher nie durchgehalten hätte, meine Angst war einfach verschwunden. Das ist eine Art von Verhaltenstherapie in Eigenarbeit. Ich habe es zwar "üben" genannt, aber es ist das Gleiche.

Es ist sinnlos, die Gefühle beherrschen zu wollen, das wird nie funktionieren. Aber indem wir uns selbst Erfolgserlebnisse schaffen, entziehen wir ihnen langsam die Grundlage und eines Tages haben sie sich bis auf eine Erinnerung aufgelöst.

Grüße


*edit* in "Das funktioniert natürlich nicht mit Depressionen" das "nicht" hinzugefügt, Fipptehler beseitigt.