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Autor Thema: Wertschätzung  (Gelesen 1028 mal)

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RollendeTräne(Guest)

  • Gast
Wertschätzung
« am: 19 November 2010, 12:17:37 »

hallo

wollte jetzt eigentlich auf einen beiträg antworten der aber unter vermischtes steht,
da ich aber nur gast bin geht das leider nicht

es geht um wertschätzung der eigenen person

ich denke immer
das ich so wertlos bin komm von dem gedanken einfach nicht weg
wertlos und nutzlos
ich bin es doch nicht wert denke ich immer
ich mache mich immmer schlecht
kann mir jemand sagen wie es bei euch ist
wie komm ich weg von diesen blöden gedanken

@Ina
ich hatte auch mal die aufgabe von einer therapeutin menschen in meinem umfeld zu fragen wwas sie an mi schätzen
aber leider hat mir das nichts gebracht wenn jamand was positives sagt glaub ich es es nicht

ich mach mich immer so schlecht wie komm ich davon weg hatte es schon mal in der therapie angesprochen
aber da komm ich auch nicht weiter
oft denke ich auch auch na ja hab es nicht anderes verdient die anderen sind schöner hübscher inteligenter und ich hässlich und so weiter
na ja vielleicht kann mir jemand über erfahrungen berichten
Gespeichert

Epines

  • Gast
Re: Wertschätzung
« Antwort #1 am: 19 November 2010, 20:34:00 »

Mir ging es genau so.
In meiner Kinderzeit wurde mir dies durch meine Mutter regelrecht ein-geprügelt, irgendwann glaubte ich ihr , dass ich schlecht sei, unnütz, dick und hässlich, eine kleine Null, ein Versager in allen Bereichen, denn warum sollte sie mich belügen?

Wenn ich in den Spiegel sah, konnte ich es auch selbst deutlich sehen.

Menschen in meinem Umfeld sagten mir, dass ich nicht so sei, hielten mich sogar für intelligent, was ich einfach nicht glauben konnte, ich dachte, dass sie sich nur einschleimen wollten, tat es als Heuchelei ab. Komplimente konnte ich schon gar nicht annehmen und wenn ich etwas erledigt hatte, egal was, dann wertete ich meine Leistung immer ab, sogar beim Kochen...

Ich wusste nicht wer ich bin und was ich bin, definierte mich ausnahmslos über andere. Die sagten ich sei nett, also spielte ich die Nette, ich passte mich immerzu dem jeweiligen Gesprächspartner an, vertrat  keine eigene Meinung.

Eigentlich war ich jedoch ganz anders , aber ich hatte panische Angst, dass wenn ich mich so geben würde wie ich wirklich war, man mich nicht mehr mögen würde, also trug ich immerzu eine Maske.

Ich suchte ständig neue Herausforderungen, um meine grenzenlose Langeweile zu bekämpfen und eigentlich hatte ich durch meine Hartnäckigkeit und Perfektionismus in allem was ich tat Erfolg, ich war die Einzige die immerzu  daran zweifelte und es ist wahr, ich hätte vieles noch besser machen können, aber es war schon mehr als alle anderen je gemacht hätten.

Auf diese Weise erhielt ich fortwährend Bestätigung und ich fing langsam an mir und meinen Fähigkeiten zu vertrauen. Mir wurde immer mehr bewusst, dass ich doch keine kleine Null, kein Versager und schlecht bin, sondern durchaus in der Lage jede Situation irgendwie zu meistern, schließlich hatte ich ja auch meine Kinderzeit überlebt.

Zum Hässlich sein; ich ließ mich kaum je fotografieren, aber einige Fotos gibt es doch von mir. Vor einiger Zeit fiel mir eines in die Hände, welches mich mit ca. 20 zeigt. Damals hatte ich das Gefühl potthässlich und dick zu sein, egal was man mir sagte, ich glaubte es nicht.

Das Foto zeigte nun aber einen wunderschönen und schlanken Menschen, ich konnte es gar nicht fassen einmal sooo gut ausgesehen zu haben :-)

Ich zeigte das Foto einer Freundin und sprach auch mein Bedauern darüber aus , dass ich damals nicht erkennen konnte wie gut ich aussah und nun heute...wenn ich in den Spiegel sehe, dann sieht mich immer noch eine hässliche Person an :-(

Meine Freundin sagte dann etwas was mich sehr beeindruckte, sie sagte:" Siehst du, du hast nicht geglaubt damals , dass du echt toll aussiehst, aber du warst super süß, nun heute siehst du immer noch ganz toll aus, vermutlich wirst du es erst in 20 Jahren erkennen, dann aber wirst du wieder in den Spiegel gucken und erschrecken, wie hässlich du nun aussiehst.

Der Spiegel lügt dich an, genau so wie damals , als dich deine Mutter angelogen hat, du bist weder heute dumm und hässlich, noch warst du es damals!"

Vielleicht ist es bei dir ähnlich :-)

Alles Liebe dir
Epines
Gespeichert
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