Danke. Eigentlich wollte ich hier nichts mehr verfassen, denn eine Reflexion der Tatsachen ist für mich nichts mehr. Mein Versuch glücklich zu werden und das Leben selbst mit all der Schönheit und dem Edelmut, gleichsetzend mit Zerstörungskraft und Vergeblichkeit gleicht für mich einem Nullsummenspiel.
Generell hat sich auch nicht viel geändert, nur dass mein Körper trotz meiner jungen Jahre langsam schlappmacht und ich Herztabletten nehmen muss; wenigstens muss auch aufgrund meiner Herzstörung nicht zur Bundeswehr. Interessant ist die Synonymie zwischen einem einstigen geistigen Zerfall des Herzens und nun der körperliche Aspekt.
Aber egal, meine heutigen Schmerzen in der Brust sind nicht mehr nur die des Wortes, sondern der Wirklichkeit zuschreibend. Ein hohes Alter werde ich zwar -leider- nicht erreichen, aber das war irgendwie auch nie mein Ziel, oder gar mein Wunsch.
Ein Vorteil hat das Ganze aber: Selbstmord stellt nun keine Alternative mehr dar. So lernte ich auf tragische Weise nun auch in eigentlicher Bitterkeit und Vergänglichkeit Zuversicht zu finden. Ich warte nur noch auf den Tag, an dem man angeblich den Rest seines Lebens beginnt, sozusagen ein neues Leben. Ich glaube zwar nicht, dass ich diesen Tag erleben werde, da die Monotonie noch immer vorhanden ist und alles noch immer fad und leicht bitter schmeckt, aber man weiß ja nie, was noch kommt.
Hier im Forum scheint auch noch alles gleich zu sein: dieselben müden Menschen mit denselben müden Gedanken. Aber wenn es hilft, warum nicht.
Wie sagte Goethe einst: Alles, was entsteht, ist Wert, dass es zugrunde geht. So halte ich es nun und werde wartend und fröstelnd den Rest meines Lebens erwarten.