Hi ich bin neu hier und ich stimme dir zu. wenn du darüber nachdenkst, einen schmerzhaften und im akuten Moment nicht mehr ertragbaren Zustand zu beenden, würde ich auch nicht von einem Mord sprechen. Es ist nicht nur falsch, es nimmt der Gesellschaft auch die Gelegenheit, ihre Verantortung zu erkennen. Wer in einer Depression steckt hat in den meisten Fällen etwas erlebt, was er micht verarbeiten konnte. Selten ist es ein rein organisches Probelm, darum helfen auch die meisten Medikamente nicht. Meine schwerste Enttäuschung war, nachdem ich meiner Schwester erzählt habe, ich stecke in einer Depression und war kurz davor vor ein Auto zu laufen, als Kurzschlussreaktion oder geplant kann ich gar nicht mehr sagen, aber ihre Antwort war nur: nimmst du eh Medikamente? Ich war sehr enttäuscht von meiner Umwelt, die alles auf Medikamente reduziert, dabei war die Ursache, wie sich herausstellte, jahrelanges schweres Mobbing in der Arbeit. Viele Gespräche und die Umstellung in der Arbeit, aber auch die Übernahem an Veranwortung was passiert ist, in der Arbeit, haben mir letzlich soweit geholfen, dass ich nach ca. einem Jahr schwerer Depression wieder sagen kann, es geht wieder bergauf. Ich weiß jetzt, dass ich zu dem Zeitpunkt, wo es mir so schlecht gegangen ist, nicht gewußt habe, was und warum es passiert, es hat erst ein paar massive Vorfälle geben müssen, um manche DInge zu erkennen, aber für mich ist es wichtig, dass jeder erkennt, es kann jeden treffen, und auch ganz starke Menschen können in so ein Tief getraten, aus dem sie nur noch den Ausweg durch Suizid erkennen. Ich hasse es, wenn dann mit mitleidigen Phrasen geantwortet wird, oder eben alles mit Medikamente "geheilt" werden soll, was es ja nachweislich nicht tut, statt hier ehrliches Mitgefühl und begleitendes , verantorungsbewusstes Handeln zu zeigen. Ich hatte letzlich das Glück, dass ich solche Menschen dann in meinem Umfeld hatte, die auch die Geduld aufgebracht haben. Ich würde mir Wünschen, dass es auch weniger "Schubladendenken" in unserer Gesellschaft, aber auch unter den behandelnden Ärzten und Therapeuthen gibt. Wenn jemand sich beide Beine gebrochen hat sagst du ja auch nicht: "das ist ja alles nicht so schlimm steh halt auf und lauf das geht schon du musst nur wollen" und mit Grippe bleibst du auch im Bett und jeder hat verständnis. Manchmal braucht der Körper, und das Seelenleben ist auch ein Teil von deinem Körper, eine AUszeit, ob mit Grippe oder Depression, das anzunehmen und mit sich selbst geduldig zu sein muss man erst lernen weil es in der Gesellschaft nicht so akzepiert wird, und da gehört der Wunsch, diesen Zustand zu beenden, egal wie, und sei es mit Suizidgedanken, dazu. Ich hoffe und wünschte, alle würden das verstehen, aber das traurige ist, solange man es nicht selbst erlebt hat, kann man es schwer begreifen. Und wer es erlebt hat fühlt sich hilflos, wenn man es einem "Gesunden" erklären will, aber nicht kann. Ich versuche es immer so, dass ein Farbenblinder eben keine Farben sehen kann. Auch wenn eine Depression oder psychische Erkrankung oft zum Glück nicht für immer ist. Ich weiß nicht ob das jetzt alles so zum Thema gepasst hat, aber ich hab angefangen zum Schreiben und dann konnte ich nicht mehr aufhören. Danke für dieses Forum.