Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Klar ist, dass mein Leben ein Scherbenhaufen ist. Reinstes Chaos. Und damit komme ich absolut nicht mehr zurecht. Es wäre wohl nicht fair, meinen Klassenkameraden die Schul zu geben. Denn diese haben mir 11 Jahre meines Lebens genommen. Ich wurde wirklich schlimm in der Schule gemobbt. Seid der ersten Klasse. Schubsen stand an der Tagesordnung. Gut, dass ich wenigstens einige Freunde hatte, die mir genügend Kraft gaben.
Dann kam ich in die fünfte Klasse eines Gymnasiums. Dort ging es weiter und wurde schlimmer. Viel schlimmer. Nach dem ersten Halbjahr war es dann sogar soweit, dass ich in die Parallelklasse wechseln musste. Dort ging es für eine Zeit gut und dann ging es wieder los.
Ich habe sogar sogar eine bleibende Verletzung dadurch. Weil der Arzt zu spät den Knochenbruch in meinem Fuß entdeckt hat, ist er falsch zusammen gewachsen. Er schmerzt und ist stark geschwollen. Wäre das früher bemerkt worden, hätte ich den Typen anzeigen können.
Für mich war es alltäglich, ausgenutzt, beschimpft und gedemütigt zu werden bis ich dann letztes Jahr im Dezember einen Nervenzusammenbruch bekommen hatte. Daraufhin kam ich in eine Psychiatrie. Diagnose: Depressionen verbunden mit Ängsten. 15 Wochen war ich dort. So gesehen war es eine schöne Zeit dort. Trotzdem hat es mir nur ein wenig geholfen. Ich bin wenigstens soweit, dass Gefühl des Selbstverletzens auszuschalten. Trotzdem kann ich niemanden vertrauen. Ich hasse es berührt zu werden. Ich werde rot und stammle, wenn ich mit jemanden rede. Mittlerweile habe ich die Schule gewechselt. Dennoch fällt es mir schwer, durch eine Stadt zu gehen und meinen Peinigern ständig zu begegnen.
Wär glaubt, das wär alles, der hat sich getäuscht.
Meine Mutter hatte kaum Zeit für mich, da sie arbeiten gegangen ist. Mein Vater hatte meine Mutter kurz nach meiner Geburt verlassen. Das hat mich ebenfalls geprägt. Mittlerweile habe ich mit meinem Vater Kontakt wieder aufgebaut und wir sehen uns öfters. Ich habe eine kleine Halbschwester und fühle mich nicht wohl. Mein Vater ist ein Fremder für mich. Ich kann mich einfach nicht mit dem Gedanken abfinden, nun einen Vater zu haben. Manchmal wünschte ich, ich hätte ihn nie kennengelernt.
Als meine Mutter arbeiten ging, war ich oft bei meiner Oma. Meine Tante und mein Onkel hatten meine Cousine abgeschoben. Fortwährend kümmerte sich meine Oma um sie. Es ist nicht fair zu sagen, dass ich dadurch vernachlässigt und ungerecht behandelt wurde. Meine Cousine hatte es schließlich schlimmer erwischt. Es wäre undenkbar für mich, dass mich meine Eltern nicht lieben könnten. Meine Cousine war trotzdem wie eine große Schwester für mich. Durch einige Umstände ist sie einige Male weggelaufen und schließlich mit 19 nach Nordrhein-Westphalen gezogen. Ihr wisst gar nicht, wie ich mich da gefühlt habe. Seit 4 Jahren habe ich sie nun nicht mehr gesehen. Sie hat kein Geld um mich zu besuchen, denn ich wohne im Norden Deutschlands. Es ist die reinste Hölle für mich, da ich sie wirklich sehr vermisse.
Meine Familie hat ebenfalls kein Geld und ich habe immer ein schlechtes Gewissen, Geld von ihnen zu nehmen. Arbeiten? Ist gar nicht möglich hier, wo ich wohne. Und durch die Schule habe ich auch kaum Zeit dafür. Ich habe das Gefühl meiner Familie zur Last zu fallen. Sie auszunutzen. Ohne mich wären sie wohl besser dran. Denn wäre ich nicht, hätten sie einige Probleme weniger. Jeden Tag sehen sie, wie ich immer mehr und mehr zerbreche. Ich möchte das ihnen nicht mehr antun.
Mal zurück zur Schule ...
An meiner neuen Schule ist es wirklich schön. Die Leute sind dort alle nett und trotzdem habe ich das Gefühl, nicht richtig integriert zu sein. Ich habe das Gefühl, langweilig zu sein. Außerdem kann ich ihnen nichts bieten. Weder groß feiern noch sonst was.
Wie ihr seht, bin ich wirklich am Verzweifeln. In letzter Zeit ist der Drang, mir weh zutun oder gar schlimmeres noch größer geworden. Ich habe mich um ambulante Therapie bemüht. Aber der nächste Termin ist erst in vier Monaten möglich.
Liebe Grüße